(Washington / USA) – Die US-Energieministerin Jennifer M. Granholm hat eine „Energy Earthshots“-Initiative ausgerufen. Damit solle ein Durchbruch bei der Erzeugung und Nutzung von „erwschwinglichen, zuverlässigen, sauberen Energielösungen“ innerhalb eines Jahrzehnts erreicht werden.

Der erste „Energy Earthshot“ ist der „Hydrogen Shot“, so das Energieministerium (Department of Energy, DOE): Man wolle die Kosten für sauberen Wasserstoff innerhalb eines Jahrzehnts um 80 Prozent auf einen Dollar (0,82 Euro) pro Kilogramm senken. Dies werde dazu beitragen, die Klimakrise zu bewältigen und das Ziel der Biden/Harris-Administration, bis 2050 keine Kohlenstoffemissionen mehr zu verursachen, schneller zu erreichen. Gleichzeitig würden gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaft wachse.
Mit den „Energy Earthshots“ ruft das Ministerium dazu auf, Innovationen und Zusammenarbeit zu beschleunigen und „die schwierigsten verbleibenden Hindernisse anzugehen, um saubere Energietechnologien schnell und in großem Maßstab einzusetzen“, sagte Ministerin Granholm. Der „Hydrogen Shot“ solle als erster Schritt „die Nachfrage nach sauberem Wasserstoff ankurbeln“. Dies werde dazu beitragen, die Schwerlast- und Industriesektoren zu dekarbonisieren.

Kernkraft ist Teil des Plans

Derzeit kostet Wasserstoff aus erneuerbaren Energien etwa fünf Dollar pro Kilogramm. Würden diese Kosten um 80 Prozent gesenkt, „können wir die Nachfrage um das Fünffache steigern, indem wir die Produktion von sauberem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, Kernkraft und thermischer Umwandlung erhöhen“. Dies würde Arbeitsplätze schaffen, die Treibhausgasemissionen reduzieren und Amerika in die Lage versetzen, auf dem Markt für saubere Energie global zu konkurrieren.

Als Teil des neuen Wasserstoffprogramms hat das DOE interessierte Akteure dazu aufgerufen, im Rahmen eines vorbereiteten Fragenkatalogs ihre Vorstellungen von Projekten darzulegen (Request for Information, RFI), einschließlich spezifischer Standorte, die helfen können, die Kosten für Wasserstoff zu senken, Kohlenstoffemissionen und lokale Luftverschmutzung zu reduzieren, gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen und benachteiligten Gemeinden Vorteile zu bieten.

Industrie, Investoren, Entwickler, Akademiker, Forschungslaboratorien, Regierungsbehörden und andere Interessenvertreter sollen bis zum 7. Juli Feedback geben. Konkret geht es dem DOE vor allem um regionale Wasserstoffproduktion, um Ressourcen und Infrastruktur auch für Endverbraucher, aber auch um Diversität, Gleichberechtigung, Integration und Arbeitsplätze im Zusammenhang mit einer Wasserstoffwirtschaft.

Bereits vor Jahresfrist, im Juli 2020, hatte das Energieministerium im Rahmen des Programms „H2@scale“ Investitionen von 100 Millionen Dollar (89 Millionen Euro) in zwei neue Konsortien unter Führung der „National Laboratories“ verkündet, um die Forschung und Entwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien voranzutreiben (wir berichteten).

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https://www.energy.gov/articles/secretary-granholm-launches-energy-earthshots-initiative-accelerate-breakthroughs-toward

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US-Energieministerin Jennifer M. Granholm / © Department of Energy, DOE