(Narvik / Norwegen) – Teco 2030 ASA treibt die Pläne für seine Brennstoffzellenfabrik voran und hat sich nun für Narvik als Standort entschieden. „Das Werk wird Brennstoffzellen mit einer Kapazität von mehr als einem Gigawatt pro Jahr produzieren, was einem Jahresumsatz von mehreren Milliarden Kronen entspricht“, sagte Geschäftsführer Tore Enger anlässlich einer Investorenkonferenz.

Verschiedene Standorte evaluiert

Teco 2030 hatte verschiedene potenzielle Standorte für die Giga-Fabrik in Betracht gezogen und zunächst geplant, die Fabrik in Ostnorwegen zu bauen (wir berichteten). Jedoch habe sich Narvik im Norden des Landes nach Unternehmensangaben als „beste Option“ erwiesen. Die Fabrik wird dort in einem Gebäude errichtet, in dem zuvor die Renewable Energy Corporation (REC) Solarzellen produzierte, das Werk im Zuge einer Umstrukturierung allerdings aufgab.

„Wir haben fast 30 Vorschläge für mögliche Standorte erhalten. Das ehemalige REC-Gebäude ist hochmodern und perfekt für uns“, so Enger. Das Gebäude sei „komplett fertiggestellt und einsatzbereit“. Es gehörte früher der staatlichen SIVA (Industrial Development Corporation of Norway), wurde aber kürzlich von der Immobiliengesellschaft Kubera AS gekauft, die es über einen langfristigen Vertrag mit Kaufoption an Teco vermietet.

Investitionen und Beschäftigung

Die Arbeiten an der Anlage sollen 2021 beginnen, die erste Produktion wird für das nächste Jahr erwartet. Als Gesamtinvestitionen nennt Teco 2030 bis zu einer Milliarde Kronen (100 Millionen Euro) über einen Zeitraum von zehn Jahren. In Narvik könnten bis zu 500 Arbeitsplätze in der Entwicklung, der Pilotproduktion und der industriellen Großproduktion geschaffen werden. Zunächst will Teco bis Ende 2025 rund 100 Mitarbeiter in der Fabrik beschäftigen. Die Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Technologieunternehmen AVL, das auch an der Planung und dem Bau der Produktionsanlage beteiligt ist.

Überdies habe man festgestellt, dass Narvik „eine positive Einstellung gegenüber der Industrie und der Geschäftsentwicklung hat“. Diese Initiative werde in der Stadt und in der Region „erhebliche Welleneffekte“ erzeugen. Während die benachbarte Stadt Harstad „die Öl-Hauptstadt Nordnorwegens ist, ist es unser Ziel, dass Narvik Norwegens Wasserstoffhauptstadt“ werde. Das Unternehmen prüfe derzeit verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und befinde sich auch in Gesprächen mit der zum norwegischen Energieministerium gehörende Unternehmen Enova.

Wasserstoff für Donau-Schifffahrt

Teco 2030 wird die Brennstoffzellen unter anderem für die Lastkähne der Donau-Schifffahrt liefern. Das Unternehmen ist Teil des IPCEI-Projekts „Green Hydrogen@Blue Danube“ („Grüner Wasserstoff@Blaue Donau“). Der Zusammenschluss mehrerer Konzerne will eine pan-europäische Liefer- und Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff im Donauraum aufbauen (siehe Beitrag vom 22.02.2021).

Deep Link
https://kommunikasjon.ntb.no/data/attachments/00357/5d02dea8-069a-42cf-9bde-ff42614381c0.pdf

Foto oben
Teco 2030 will die nördlich des Polarkreises gelegene Stadt Narvik zur „Wasserstoffhauptstadt Norwegens“ ausbauen. © Teco 2030
Foto Mitte
Die Immobilie wurde früher von REC genutzt. © Teco 2030