(Lysaker, Norwegen) – Teco 2030 ASA plant in Norwegen den Aufbau einer Großproduktion von Brennstoffzellen für wasserstoffbetriebene Schiffe. Man wolle „ein fortschrittliches Innovationszentrum in Kombination mit einer Gigafabrik errichten“, erklärt Geschäftsführer Tore Enger. Ziel ist demnach eine Jahresproduktion von 1.200 Megawatt, was einem Jahresumsatz von mehreren Hundert Millionen Euro entspreche, so Enger: „Dies wird die erste Massenproduktion von Brennstoffzellen in Norwegen und eine Drehscheibe für die norwegische Wasserstoffindustrie.“

Investitionen von 100 Millionen Euro

Als mögliche Standorte werden Viken, Vestfold und Telemark in Ostnorwegen geprüft. Bei der Wahl sei die Nähe zu Kompetenzzentren in Sachen Technologie und Schifffahrt wichtig. Die Fabrik wird 500 Arbeitsplätze in der Produktion, Forschung und Entwicklung schaffen. Die Investitionen belaufen sich den Angaben zufolge auf 100 Millionen Euro. Teco 2030 hat über das zum norwegischen Energieministerium gehörende Unternehmen Enova Finanzierungshilfen als „Important Projects of Common European Interest (IPCEI) beantragt. Die Brennstoffzellenproduktion soll 2022 den Betrieb aufzunehmen. Teco 2030 gehört zum Schiffsausrüster Teco Maritime Group AS, der auf technische Dienstleistungen und Wartung an Bord von Schiffen spezialisiert ist, und ging im Herbst 2020 an die Börse. „Wir optimieren Brennstoffzellen von Grund auf für den Einsatz auf hoher See“, sagt Enger. Das Brennstoffzellensystem basiert auf einem modularen Aufbau und ermöglicht eine Systemkonfiguration im Multi-Megawatt-Maßstab. Es ist kompakt und eignet sich sowohl für Nachrüstungen als auch für Neubauten. Das Unternehmen arbeitet dabei mit dem österreichischen Ingenieurbüro und Entwickler von Antriebssystemen AVL Group zusammen.

Grüner Wasserstoff für für die Donau-Schifffahrt

TECO 2030 ist am IPCEI-Projekt „Green Hydrogen@Blue Danube“ („Grüner Wasserstoff@Blaue Donau“) beteiligt. Der Zusammenschluss von mehr als einem Dutzend Unternehmen, darunter Siemens, Bosch, AVL, DB Schenker, ÖBB und Verbund, will eine pan-europäische Liefer- und Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff im Donauraum aufbauen.

Dabei steht zunächst dessen Produktion und der Einsatz in Österreich und Bayern im Vordergrund. Anschließend soll aus Wind- und Solarstrom grüner Wasserstoff in Süd-Ost-Europa produziert und in einem Europäischen Transportkorridor (TEN-T) entlang der Donau an Kunden in Österreich und Deutschland geliefert werden. Teco 2030 will die Brennstoffzellen für die Donau-Lastkähne liefern.

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Visualisierung der geplanten Teco-Fabrik / © Teco 2030 ASA
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Tecos 400-Kilowatt-Brennstoffzellen sind modular aufgebaut und bis zu 1,2 Megawatt skalierbar. Das System ist etwa halb so groß wie ein Dieselmotor gleicher Leistung (rechts). / © Teco 2030 / AVL