(Lysaker /Norwegen) – Der norwegische Hersteller von Brennstoffzellen Teco 2030 ASA erhält 5,4 Millionen norwegische Kronen (0,5 Millionen Euro) an indirekter staatlicher Förderung für die Entwicklung seiner ersten halbautomatischen Produktionslinie für Wasserstoff-Brennstoffzellen in seinem neuen Werk. Die Unterstützung wurde im Rahmen der Skattefunn-Regelung des norwegischen Forschungsrats gewährt, bei der es sich um eine Steuerabzugsregelung zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) in norwegischen Unternehmen handelt.

Teco 2030 errichtet derzeit ein kombiniertes Innovationszentrum und eine Fabrik in Narvik in Nordnorwegen. Die Pilotproduktion soll nach Angaben des Geschäftsführers Tore Enger „in der zweiten Hälfte des Jahres 2022“ beginnen. Die Förderung betrifft die Entwicklung einer hochmodernen Produktionslinie für Brennstoffzellen mit einer jährlichen Gesamtproduktionskapazität von 400 Megawatt. Die Steuererleichterung wurde für die beiden Jahre 2021 und 2022 gewährt.

CO2-Reduktion bei Schiffsabgasen

Es ist bereits der zweite erfolgreiche Skattefunn-Antrag von Teco 2030. Bereits Anfang des Monats erhielt das Unternehmen Steuererleichterungen in Höhe von vier Millionen Kronen (0,4 Millionen Euro) für die Entwicklung von Lösungen, mit denen CO2 aus Schiffsabgasen aufgefangen und bis zur Ankunft des Schiffes im Hafen in flüssiger Form gespeichert werden kann.

Nach dem Entladen könne das CO2 entweder dauerhaft in geologischen Formationen unter der Erde gelagert oder in CO2-verbrauchenden Branchen wie der Energiewirtschaft oder der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eingesetzt werden.

Die Technologie zur CO2-Abscheidung wurde gemeinsam mit dem US-amerikanischen Unternehmen Chart Industries, Inc. entwickelt. Sie habe das Potenzial, die Treibhausgasemissionen der Schifffahrtsindustrie bis 2050 um mehr als 30 Prozent zu reduzieren, heißt es unter Berufung auf eine Studie der norwegischen Zertifizierungsgesellschaft DNV („DNV Maritime Forecast to 2050“). Teco 2030 ist derzeit dabei, seinen Geschäftsbereich „Carbon Capture“ in das neue Tochterunternehmen „Teco 2030 Carbon Capture AS“ auszugliedern, das seinen Sitz ebenfalls in Narvik haben wird.

Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat sich zum Ziel gesetzt, die Kohlenstoffintensität in der internationalen Schifffahrt bis 2030 um 40 Prozent zu senken und die gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen der internationalen Schifffahrt bis 2050 um mindestens 50 Prozent im Vergleich zu 2008 zu reduzieren.

Investitionen von fast 100.000 Millionen Euro

Die Teco 2030 Marine Fuel Cell ist den Angaben zufolge „das erste Brennstoffzellensystem der Welt, das speziell für den Einsatz an Bord von Schiffen und anderen Schwerlastanwendungen konzipiert ist“. Durch den Austausch eines oder mehrerer Motoren könnten Schiffe von fossilen Brennstoffen auf Wasserstoff umsteigen und ihre Emissionen auf Null reduzieren; entweder auf der gesamten Fahrt oder auf kürzeren Strecken, etwa beim Einlaufen in und Auslaufen aus Häfen.

In den nächsten zehn Jahren rechnet Teco 2030 mit Gesamtinvestitionen in das Werk in Narvik in Höhe von bis zu einer Milliarde Kronen (99 Millionen Euro). Während dieses Zeitraums könnten dort 500 neue Arbeitsplätze in den Bereichen Entwicklung, Pilotproduktion und Serienfertigung entstehen.

Im Jahr 2022 sollen in der Fabrik Brennstoffzellen mit einer Gesamtleistung von zehn Megawatt produziert werden; 2030 jährlich 1,2 Gigawatt. Da sich die Produktion von Brennstoffzellen für den Einsatz in der maritimen Industrie noch im Anfangsstadium befinde, könnten Forschungsgemeinschaften, Universitäten und gemeinnützige Organisationen Testeinrichtungen des Werks nutzen, so das Unternehmen.

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Norwegen fördert Teco 2030 mit Steuererleichterungen. © Teco 2030