(Kopenhagen / Dänemark) – Der US-amerikanische Projektentwickler Carbon Sink LLC und der dänische Logistikkonzern A.P. Moller-Maersk A/S haben eine Vereinbarung zur Produktion von grünem Methanol für Schiffsantriebe getroffen. Damit schließt sich das Unternehmen den bisherigen sieben Partnern an, die bereits daran arbeiten, den grünen Kraftstoff für 19 Dual-Fuel-Containerschiffe zu sichern, die Maersk bestellt hat.

Produktionskapazität von 100.000 Tonnen

Den Angaben zufolge wird Carbon Sink in den Vereinigten Staaten die erste Anlage zusammen mit der bestehenden Bioethanolanlage von Red River Energy in Rosholt, South Dakota, errichten. Die Produktionskapazität betrage etwa 100.000 Tonnen pro Jahr. Die kommerzielle Inbetriebnahme ist für 2027 vorgesehen. Maersk will die gesamte in der Anlage produzierte Menge abnehmen. Optional wird der Bau weiterer Carbon-Sink-Anlagen an anderen Standorten erwogen.

Carbon Sink nutzt zur Herstellung von grünem Methanol eine Technologie, bei der grüner Wasserstoff aus der Elektrolyse von Wasser mit zusätzlichem erneuerbarem Strom und biogenem CO2 kombiniert wird. Bei dem CO2 für das erste Projekt handelt es sich um Abfälle aus der Bioethanolanlage von Red River Energy, deren Emissionen in grünes Methanol umgewandelt werden.

Methanol-Vereinbarungen mit sieben Unternehmen

Im März hatte Maersk Vereinbarungen mit sechs Unternehmen verkündet: CIMC Enric Holdings Ltd. (China), European Energy A/S (Dänemark), Green Technology Bank Co. Ltd. (China), Ørsted A/S (Dänemark), Proman AG (Schweiz) und Wastefuel Global (USA). Diese sollen bis Ende 2025 eine Produktionskapazität für grünes Methanol von mindestens 730.000 Tonnen pro Jahr in China sowie auf dem amerikanischen Kontinent aufbauen. Eine siebte Partnerschaft mit Debo kam im August hinzu. Das chinesischen Energieunternehmen soll eine Biomethanol-Produktionskapazität von 200.000 Tonnen für Maersk installieren.

Die bisherigen Partnerunternehmen von Maersk zum Aufbau von Produktionskapazitäten für grünes Methanol (Stand August 2022). © A.P. Moller-Maersk A/S

Anfang November schloss Maersk überdies ein Abkommen mit der spanischen Regierung. Im Falle einer positiven Auswertung einer Machbarkeitsstudie will der Konzern dort bis zu zwei Millionen Tonnen grüne Kraftstoffe pro Jahr produzieren. Überdies soll untersucht werden, wie die gesamte Wertschöpfungskette von erneuerbaren Energiequellen bis zum Bunkern von Schiffen abgedeckt werden kann. Als Produktionsstandorte werden die Regionen Andalusien im Süden des Landes sowie Galicien im Nordwesten genannt.

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Die dänische Reederei Maersk will 19 neue Containerschiffe mit grünem Methanol betreiben. © A.P. Moller – Maersk A/S

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Die bisherigen Partnerunternehmen von Maersk zum Aufbau von Produktionskapazitäten für grünes Methanol (Stand August 2022). © A.P. Moller-Maersk A/S

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