(Köln) – Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatte gemeinsam mit der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA für Studierende technischer Universitäten die grenzüberschreitende „Design Challenge“ ausgelobt. Aufgabe war es, ein Kurz- und Mittelstreckenflugzeug für 150 Passagiere zu entwerfen, dass bis 2035 einsatzbereit sein könnte. Dabei waren Szenarien für eine 600 und eine 2.000 Kilometer weite Flugstrecke zu berücksichtigen, für die eine Gesamtenergiebilanz zu erstellen war.

RWTH Aachen stellt das Siegerteam

Das Team der RWTH Aachen gewann mit dem Entwurf eines „HyZero“ genannten Wasserstoffflugzeugs den deutschen Teil des diesjährigen Wettbewerbs. „Die Studierenden haben beachtliche Impulse gesetzt, wie der klimaneutrale Luftverkehr von morgen aussehen kann und wie vielseitig sich Wasserstoff dafür einsetzen lässt“, sagte die DLR-Vorstandsvorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla.

In ihrem Werk kombinierten die Sieger einen Auftrieb erzeugenden Doppelrumpf mit verformbaren ultraglatten Laminar-Flügeln, heißt es in der Projektbeschreibung. Ein hybrider Antriebsstrang ermögliche die Direktverbrennung von Wasserstoff ebenso wie die Stromgewinnung über Brennstoffzellen. Ein Wasserstofftank im Heck stelle den nachhaltig gewonnenen Brennstoff bereit. Ein zusätzliches Triebwerk am Heck nutze den Grenzschicht-Effekt für einen besonders effizienten Antrieb. Insgesamt benötige dieses Flugzeug rund 40 Prozent weniger Energie als ein vergleichbares konventionell angetriebenes Referenzflugzeug im Jahr 2035. An diesem Entwurf zeige sich, „dass die Zukunft der klimaneutralen Luftfahrt bei Flugzeugen liegt, die besonders wenig Energie verbrauchen, die zudem aus regenerativen Quellen bereitgestellt wird“. Die Teams:

  • HyZero, RWTH Aachen: Sina Bahm, Lena Meinberg, Tobias Welsch, Simon Kotlarov, Malte Seibt, Johann Stürken
  • HeRa, TU Dresden: Marc Rodekamp, Daniel Helmert, Jonathan Bölk, Luckas Bach, Markus Lötzsch, Thomas Hanl
  • CHANGE, TU Berlin: Kotayba Al Rashwany, Ramón Beck, Florian Feldhahn, Lennart Kracke, Kristof Miertsch, Jan Frederik Nittka
  • Hy2Sky, Uni Stuttgart: Arian Mojaabi, Bianca Weber, Codrin Ciul, Maximilian Jansen, Samarth Srivastava, Shashank Sharma
  • MANTA, TU Hamburg: Ahmet Akyüz, Eduardo Zegarra Berodt, Ghassen Hajiri, Philip Salmang, Rhea Shah, Xiaowei Zhu

An der NASA/DLR Design Challenge haben sich 2021 auf deutscher Seite 30 Studierende aus fünf Hochschulen beteiligt. Auf amerikanischer Seite gibt es ebenfalls eine zweistellige Anzahl Teilnehmer verschiedener Hochschulen, heißt es. Auf beiden Seiten wird jeweils ein Siegerteam gekürt.

Sobald Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind, zeigen die deutschen Gewinner bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA ihre Arbeit neben den amerikanischen Siegern des Wettbewerbs. Zudem erhalten die prämierten Teams die Möglichkeit, die Ergebnisse auf dem Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress vorzutragen. Dieser findet nach derzeitiger Planung vom 31. August bis 2. September im Congress Centrum Bremen statt.

Deep Link
https://www.dlr.de/content/de/artikel/news/2021/03/20210825_wasserstofflugzeug-hyzero-ist-gewinner-der-nasa-dlr-design-challenge
https://www.dlr.de/content/de/artikel/nachwuchs/nasa-dlr-design-challenge.html

Foto oben
Das Siegermodell © RWTH Aachen / HyZero

Foto Mitte
Team der RWTH Aachen © RWTH Aachen / HyZero