Berlin: BAM und Südkorea intensivieren Zusammenarbeit bei H2-Technologien +++ Dänemark: Höhere Reichweite bei Fendt-Traktoren durch Wasserstoff +++ Stade: Baugenehmigung für LNG-Terminal mit grünen Gasen +++ Frankreich: Lhyfe beliefert Tankstellen von HYmpulsion mit grünem Wasserstoff +++ China: 26 neue H2-Tankstellen bis September installiert +++ Australien: Flüssigwasserstofftransporter Suiso Frontier wieder zurück +++ Dänemark: Grüner Wasserstoff aus Offshore-Windkraft +++ Berlin: Enapter liefert AEM-Flex-120-Elektrolyseur an Ziegelproduzent +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und Südkorea vertiefen ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet moderner Wasserstofftechnologien. Kooperationen zwischen BAM und drei Instituten gebe es bereits seit mehreren Jahren. Im Fokus der Zusammenarbeit stehe „die Gewährleistung der Sicherheit von Wasserstoffinfrastrukturen und der Aufbau einer Qualitätsinfrastruktur sowie von Regelwerken mit entsprechenden Normen und Standards für Deutschland und Südkorea, die den Markthochlauf von Wasserstoff beschleunigen sollen“, teilte die Behörde mit. Auf südkoreanischer Seite sind die Korea Gas Safety Corporation (KGS), die Hoseo University in Cheonan sowie H2Korea beteiligt, eine Organisation, die die südkoreanische Regierung zu Fragen rund um das Thema Wasserstoff berät. Die Zusammenarbeit erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette von der sicheren Herstellung, Speicherung, dem verlässlichen Transport bis zur Nutzung.

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Mit Methanol und Brennstoffzelle kann die Betriebszeit eines elektrischen Fendt-Traktors verlängert werden. © AGCO

Blue World Technologies und AGCO Power haben einen Prototyp zur Reichweitenverlängerung für den elektrischen Traktor „Fendt e100 Vario“ entwickelt. Das Konzept basiert auf der Brennstoffzellenplattform von Blue World Technologies und ermögliche mit Methanol als flüssigem Kraftstoff eine längere Betriebszeit. Dabei wird nach Unternehmensangaben der Energieträger in wasserstoffreiches Gas umgewandelt, das eine Brennstoffzelle antreibt, die wiederum die Batterien des Traktors auflädt. Jeder Brennstoffzellenstapel enthalte in der Regel 90 bis 160 Zellen mit einer Leistung von insgesamt fünf bis 20 Kilowatt. Mehrere Brennstoffzellenstapel könnten miteinander verbunden werden, um den erforderlichen Energiebedarf zu decken. Die Brennstoffzellentechnologie verdoppele die Betriebszeit des elektrischen Traktors und ermögliche eine schnelle Betankung. Grünes Methanol sei ein geeigneter Kandidat für neue Antriebslösungen und könne als flüssiger Kraftstoff ähnlich wie Diesel in einem Tank gelagert werden. Mit Standardkomponenten wie Methanolreformern und Brennstoffzellenstacks könne die Plattform auf die gewünschte Anwendung und den erforderlichen Energiebedarf zugeschnitten werden.

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Das Unternehmen Hanseatic Energy Hub GmbH darf in Stade ein festes LNG-Terminal bauen und betreiben. Die Genehmigung erteilte jetzt das Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg. Das Terminal kann auch klimaneutral hergestellte Gase aus erneuerbaren Energien verarbeiten. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant. Stade werde neben Wilhelmshaven zur Drehscheibe für erneuerbare Energien in Kombination mit grünem Wasserstoff, sagt Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer.

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Grafische Darstellung von HYmpulsions Wasserstofftankstelle in Clermont-Ferrand. © HYmpulsion

Das französische Unternehmen Lhyfe wird ab 2025 für einen Zeitraum von zehn Jahren täglich bis zu 1,6 Tonnen grünen Wasserstoff an das Unternehmen HYmpulsion liefern. Die Produktion erfolgt nach Unternehmensangaben in Le Cheylas (Isère). Die geplante Produktionskapazität liege bei zwei Tonnen pro Tag (fünf Megawatt). Eine Vertriebsvereinbarung sei jetzt unterzeichnet worden. Das 2017 gestartete Projekt Zero Emission Valley (ZEV) zielt darauf ab, eine rentable und nachhaltige kohlenstofffreie Mobilitätskette in der Region Auvergne-Rhône-Alpes zu entwickeln, indem einerseits eine umweltfreundliche Infrastruktur für die Produktion, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff aufgebaut werde und andererseits Wasserstofffahrzeuge zur Verfügung gestellt würden. Federführend ist HYmpulsion, dessen Anteilseigner sind die Region Auvergne-Rhône-Alpes, Engie, Michelin, Crédit Agricole und Banque des Territoires.

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Wasserstofftankstelle in Wuhan. © China Hydrogen Bulletin

China hat bis September dieses Jahres 26 neue Wasserstofftankstellen errichtet. Nach Angaben der staatlichen China Hydrogen Alliance befinden sich mehr als 70 Stationen im Bau, von denen einige noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden könnten. Von den insgesamt 387 aktiven Wasserstofftankstellen gebe es in der Provinz Guangdong 66 Stationen, gefolgt von Shandong (37), Jiangsu (31), Zhejiang (29) und Henan (26). Allerdings liege das Land „weit hinter dem Zeitplan zurück“. Man habe für eine Branchenerhebung alle Wasserstoffstrategien auf Provinzebene und die von den lokalen Regierungen festgelegten Ziele für Wasserstofftankstellen zusammengetragen. Insgesamt liege das Ziel für die Einrichtung von Wasserstofftankstellen bei 1.096 bis zum Jahr 2025. Somit müsse China im nächsten Jahr über 600 Wasserstofftankstellen bauen und einrichten. Als Gründe für die Verzögerung nennt die Alliance unter anderem einen Mangel an kostengünstigem Wasserstoff sowie den Umstand, dass die meisten Stationen in entwickelten Küstenprovinzen stünden, die „ziemlich weit von insbesondere kohlenstoffarmen Ressourcen entfernt“ seien, die sich im Allgemeinen in Nord- oder Nordwestchina befinden. Die Besitzer der Tankstellen müssten die Preise erhöhen, um ihre Rentabilität aufrechtzuerhalten, oder einige Tankstellen seien stark von staatlichen Subventionen abhängig, „was ihre Einnahmen unbeständig und unvorhersehbar machen kann“. Allerdings baue China derzeit über 2.000 Kilometer Wasserstofftransportpipelines, um die Produktionsstätten mit den Verbrauchszentren zu verbinden.

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Der Flüssigwasserstofftransporter Suiso Frontier im australischen Melbourne. ©HESC

Der Tanker für Flüssigwasserstoff „Suiso Frontier“ ist anlässlich der 60. gemeinsamen australisch-japanischen Wirtschaftskonferenz, die in Melbourne stattfand, nach Australien zurückgekehrt. Der Transporter war ein wichtiger Bestandteil eines „Hydrogen Energy Supply Chain“ (HESC) genannten Pilotprojekts, das im Februar 2022 abgeschlossen wurde. Seinerzeit traf das Schiff mit einer Ladung verflüssigten Wasserstoffs, der im Latrobe Valley (Gippsland, Victoria) hergestellt wurde, in Kobe, Japan, ein. Die Kosten in Höhe von 500 Millionen Dollar trugen unter anderem das Commonwealth, der Bundesstaat Victoria und die japanische Regierung. Nach Angaben von Yuko Fukuma, Acting General Manager, Hydrogen Engineering Australia, wolle man nun die Zusammenarbeit mit der australischen und der viktorianischen Regierung fortsetzen, „um eine internationale Lieferkette für sauberen Wasserstoff in kommerziellem Maßstab zu schaffen“, welche die Dekarbonisierungsbemühungen beider Länder unterstütze. Hydrogen Engineering Australia ist eine Tochtergesellschaft von Kawasaki Heavy Industries. Kawasaki Heavy Industries, Ltd, Iwatani Corporation und die Inpex Corp. vereinbarten überdies den weiteren Erwerb von Anteilen an Japan Suiso Energy, Ltd. (JSE), einem 2021 gegründeten Joint Venture zwischen Kawasaki und Iwatani. Kawasaki hält demnach 36,6 Prozent, Iwatani 33,4 Prozent und Inpex 30,0 Prozent an JSE.

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„Sealhyfe“: Eine 20 Kilometer vor der Küste Frankreichs schwimmende Windturbine mit einer Leistung von einem Megawatt soll den Strom zur Wasserstoffproduktion liefern. Im Bild: Offshore-Plattform, noch angedockt im Hafen von Saint Nazaire. © Lhyfe

Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), Flexens und Lhyfe starten gemeinsam das Projekt „Åland Energy Island“. Dabei soll eine groß angelegte Wasserstoffproduktion auf Åland entwickelt werden, gespeist von Offshore-Windkraftanlagen im Gigawattbereich in åländischen Gewässern. Die genaue Konfiguration des Åland Energy Island-Projekts werde „in enger Abstimmung mit der lokalen Regierung und anderen lokalen Interessengruppen entwickelt“, so die Unternehmen. Ein Zeitplan wurde nicht genannt. CIP ist ein Fondsmanager für Investitionen in erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff. Lhyfe betreibt die weltweit erste Offshore-Wasserstoffproduktionsanlage („Sealhyfe“),
die von einer schwimmenden Windturbine angetrieben wird. Flexens ist ein regionaler Entwickler von Wasserstoffprojekten auf den Åland-Inseln.

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Elektrolyseur AEM Flex 120 von Enapter. © Enapter AG

Die Enapter AG hat das erste Modell ihres neuen Elektrolyseurs AEM Flex 120 an das Unternehmen ABC-Klinkergruppe in Hörstel, Deutschland, ausgeliefert. Das System zur grünen Wasserstoffproduktion solle noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden und die Dekarbonisierung der Herstellungsprozesse des deutschen Ziegelherstellers vorantreiben, erklärte das Unternehmen. Der mit dem AEM Flex 120 produzierte grüne Wasserstoff werde in den Gasmix des Unternehmens eingespeist und ersetze einen Teil des bisher verwendeten Erdgases zur Prozesswärmeerzeugung. Mit dem AEM Flex 120 schließt Enapter eigenen Angaben zufolge die Marktlücke zwischen dem AEM Elektrolyseur EL 4 (ein Kilogramm pro Tag) und seinem im Mai vorgestellten Multi-Core-Megawatt-System (450 Kilogramm). Der neue Elektrolyseur könne täglich knapp 54 Kilogramm Wasserstoff produzieren, was einer Nennleistung von 120 Kilowatt entspreche. Das Produkt wurde Ende September in den Markt eingeführt. Es gebe bereits 26 weitere Bestellungen aus Europa, Asien und Afrika. Die geplanten Anwendungsgebiete seien industrielle Projekte, Wasserstofftanklösungen für Gabelstapler, Autos und Busladestationen sowie Stromspeicherung zur Spitzenlastreduktion und Energieautarkie. Das Auftragsvolumen belaufe sich auf rund sieben Millionen Euro. Der Gesamtauftragsbestand der Enapter-Gruppe belief sich Ende des dritten Quartals 2023 auf rund 27 Millionen Euro.

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iStock / © Danil Melekhin