(Stroms / Norwegen) – Norwegens längste Fährverbindung wird ab 2025 mit zwei Wasserstoffschiffen betrieben. Die norwegische Reederei Torghatten Nord SA hat die Norwegian Ship Design Company mit dem Design beauftragt, das Brennstoffzellensystem liefert die schwedische Power Cell A/B, die Steuerungs- und Antriebstechnik entwickelt SEAM A/S.

Die neuen Fähren werden emissionsfrei über den Vestfjord zwischen den Lofoten und Bodø emissionsfrei fahren. © Power Cell

Die Auslieferung ist für das vierte Quartal 2024 geplant, die Inbetriebnahme für das darauf folgende Jahr. Die Investitionen werden auf 19,2 Millionen Euro beziffert. Die norwegische Regierung hat zur Auflage gemacht, dass die neuen Fähren über den Vestfjord zwischen den Lofoten und Bodø emissionsfrei fahren müssen, heißt es in einer Mitteilung von Power Cell. Außerdem sollen sie mit Wasserstoff betrieben werden, um die Strecken von bis zu vier Stunden zurückzulegen. Die Kapazität jedes Schiffes liege bei 599 Passagieren, 120 Pkw und 12 Lkw.

Einsparung von 26.500 Tonnen CO2 pro Jahr

Power Cell wird sein „Marine System 200“ mit einer Leistung von 13 Megawatt für die Stromerzeugung liefern. Weitere technische Details wurden nicht genannt. Die Nutzung von grünem Wasserstoff reduziere den CO2-Ausstoß um 26.500 Tonnen pro Jahr, was nach Angaben des Betreibers dem CO2-Ausstoß von 13.000 Dieselfahrzeugen entspreche.

„Norwegen war Vorreiter bei der Einführung von Flüssigerdgas in der Schifffahrt und unternimmt nun einen wichtigen Schritt bei der Etablierung von grünem Wasserstoff als Energiequelle zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen im kommerziellen Schiffsbetrieb“, sagt Richard Berkling, CEO von Power Cell. Allein in Norwegen gebe es mehr als 800 Fährlinien, und Fähren seien „ein Segment, in dem wir ein großes Interesse an wasserstoffelektrischen Lösungen erwarten können“.

Power Cell Sweden AB fertigt Brennstoffzellensysteme für stationäre und mobile Anwendungen. Das Unternehmen wurde 2008 als Spin-Out der Volvo-Gruppe gegründet. SEAM AS entwickelt emissionsarme und emissionsfreie Technologien für die Schifffahrt und maritime Industrie. Das Unternehmen entstand 1988 als Fortführung von ABB Marine in Ølensvåg, Norwegen, und durch Übernahme von UniAutomation im Jahr 2004. 2021 übernahm der Longship Fund II das Unternehmen.

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Entwurf: Torghatten Nord hat die Norwegian Ship Design Company mit dem Design beauftragt. © Norwegian Ship Design Company