Norwegen: Fortescue kauft sich mit 12,5 Prozent bei Norwegian Hydrogen ein +++ Krefeld: Zehn Wasserstoffbusse von Solaris +++ Singapur: Stadtstaat prüft Wasserstoffimporte +++ Australien: Hyzon liefert H2-Müllfahrzeug nach NSW +++ Saudi-Arabien: Konsortium will H2-Mobilität voranbringen +++ Frankreich: Toyota bietet H2-Busse für Olympia-Besucher 2024 +++ Schweiz: ABB liefert Energiesystem für H2-betriebene Containerschiffe +++ USA: Universal Hydrogen kooperiert mit JBT zur Versorgung auf Flughäfen +++ USA: John Cockerill plant GW-Elektrolyseur-Fabrik +++ Leuna: Wasserstoffproduktion als Online-Spiel +++ Termine +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Norwegian Hydrogen plant in Ålesund den Bau einer 270-MW-Produktionsanlage für grünen Wasserstoff. © Norwegian Hydrogen AS

Der australische Energie- und Bergbaumulti Fortescue erwirbt einen Anteil von 12,5 Prozent an Norwegian Hydrogen AS und wird damit zu dessen drittgrößtem Aktionär. Die Investition beläuft sich den Angaben zufolge auf fast 100 Millionen Kronen (8,5 Millionen Euro). Norwegian Hydrogen baut derzeit Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff in Hellesylt, am Eingang zum Geirangerfjord in Sunnmøre, sowie in Hjørring in Dänemark. Außerdem hat das Unternehmen Pläne, in Ålesund eine der größten Fabriken der nordischen Region für die Produktion von grünem Wasserstoff zu errichten. Im März dieses Jahres gründete Norwegian Hydrogen die Tochtergesellschaft Vireon, die von Enova beim Bau von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in Dombås, Stavanger und Vestby in Norwegen unterstützt wird. Fortescue entwickelt ein globales Portfolio von Projekten für grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak, wobei zwei potenzielle Projekte in Norwegen bereits in der Pipeline sind. Das Holmaneset-Projekt in Bremanger ist eine 300-Megawatt-Anlage für grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak, zudem gibt es Pläne für eine weitere 300-Megawatt-Anlage in der Gemeinde Hemnes. Fortescue ist das zweite globale Unternehmen, das Eigentümer von Norwegian Hydrogen wird. Im August letzten Jahres kam der japanische Konzern Mitsui hinzu.

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SWK Mobil Krefeld hat zehn Wasserstoffbusse des Typs „Urbino 12“ bei Solaris bestellt. © Solaris Bus & Coach sp. z o.o

Die Verkehrsbetriebe SWK Mobil Krefeld wollen vom polnischen Busbauer Solaris Bus & Coach zehn Wasserstoffbusse des Typs „Urbino 12“ kaufen. Die ersten drei Fahrzeuge werden bis Ende 2024 ausgeliefert, die restlichen sieben bis Mai 2025, so das Unternehmen. Die Busse werden mit einem zentralen Elektromotor mit einer Leistung von 160 Kilowatt ausgestattet und verfügen zudem über Batterien als zusätzliche elektrische Speicher. Solaris verfügt eigenen Angaben zufolge über ein Portfolio von 450 bestellten Wasserstoffbussen. 140 Exemplare wurden bereits ausgeliefert, die in mehreren europäischen Städten im ÖPNV eingesetzt werden. In Deutschland fahren Urbino bereits in Köln, Wuppertal, Hofolding, Weimar, Frankfurt, Groß-Zimmern und im Großraum München. Weitere Aufträge werden aus Aschaffenburg, Güstrow, Groß-Gerau, Hamburg und Duisburg erwartet.

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Das Gaswerk Senoko von City Energy versorgt in Singapur 880.000 Kunden mit Stadtgas, das bereits mit Wasserstoff gemischt ist. Der Stadtstaat will weiteren Wasserstoff aus Malaysia importieren. © City Energy

Der singapurische Versorger City Energy und der malaysische Anbieter von Energielösungen Gentari Sdn. Bhd. wollen gemeinsam eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Pipeline von Malaysia nach Singapur für den Import von Wasserstoff in den Stadtstadt erstellen. Die Studie wird über einen Zeitraum von zwölf Monaten durchgeführt. Nach Abschluss legen die Unternehmen das weitere Vorgehen für einen FEED-Vertrag (Front End Engineering Design) fest. Wasserstoff ist der größte Bestandteil des Stadtgases, das im Senoko-Gaswerk von City Energy im Norden Singapurs produziert wird. Seit 1991 importiert Singapur Erdgas aus Malaysia über die 2.623 Kilometer lange Peninsular Gas Utilisation Pipeline, die von Gentaris Schwestergesellschaft Petronas Gas Bhd. betrieben wird. Singapur will bis 2050 emissionsfrei werden und hatte im Oktober 2022 eine nationale Wasserstoffstrategie vorgestellt.

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Ein erstes Hyzon-Müllsammelfahrzeug wird im australischen New South Wales getestet. © Hyzon Motor Inc.

Die US-amerikanische Hyzon Motor Inc. hat an das australischen Recyclingunternehmen Remondis ein Brennstoffzellen-Müllfahrzeug übergeben. Der Lkw wurde gemeinsam mit dem australischen Hersteller von Abfallsammelgeräten Superior Pak entwickelt. Er ist für eine Reichweite von 200 Kilometern und 1.500 Mülltransporten pro Arbeitstag konzipiert. Das Fahrzeug wird jetzt in New South Wales in den Gemeinden Wollongong und Shellharbour auf die Probe gestellt. Damit werde die Müllabfuhr geräuschärmer und der Dieselverbrauch reduziert. Bei Erfüllung aller Erwartungen  soll das Fahrzeug übernommen werden. Remondis will seine Lkw-Flotte sukzessive dekarbonisieren. In den USA will Hyzon die in Australien entwickelte und ISO-zertifizierte Plattform für FCEV-Abfallsammelfahrzeug ab dem ersten Halbjahr 2024 auch in den USA bei Kunden testen lassen.

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Badr AlBadr, stellvertretender Investitionsminister von Saudi-Arabien (links), und Jaehoon Chang, Präsident und CEO der Hyundai Motor Company. © Hyundai Motor Company

Die Hyundai Motor Company beteiligt sich an einem Konsortium, das in Saudi-Arabien die Nutzung von Wasserstofffahrzeugen voranbringen will. Dazu gehört die Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette, der Aufbau von Demonstrationsprojekten für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge und die gemeinsame Forschung auf dem Gebiet der wasserstoffbasierten Mobilität. Zu den Partner gehören das Korea Automotive Technology Institute (KATECH), Air Products Qudra (APQ) und die Saudi Public Transport Company (SAPTCO). Dabei soll Hyundai Brennstoffzellenfahrzeuge an SAPTCO liefern. KATECH ist für Forschungsprojekte zuständig und APQ wird die Wasserstoffversorgung in Saudi-Arabien sicherstellen. Das Königreich will mit einer im Jahr 2021 angekündigten „Saudi Green Initiative“ bis 2060 den Emissionsausstoß auf „Netto-Null“ reduzieren.

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Während der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 sind in Paris zehn Busse mit Brennstoffzellen von Toyota unterwegs. © Toyota

Toyota wird die Besucher der Olympischen Spiele 2024 in Paris in umgerüsteten Brennstoffzellenbussen befördern. Nach den Wettbewerben werden die wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge an den Transportdienstleister B.E. Green zur weiteren Nutzung übergeben. Es handelt sich um zehn gebrauchte Iveco-Reisebusse, die von dem französischen Unternehmen GCK, einer Gruppe von acht Technologieunternehmen, mit Brennstoffzellenmodulen ausgestattet werden. Dabei werden der Dieselmotor und das Getriebe im vorderen Teil des Busses durch einen 370-Kilowatt-Elektromotor, Batterien und das Toyota Brennstoffzellenmodul TFCM2-B ersetzt. Die Module würden den Angaben zufolge bereits in Lkw, Bussen, Zügen, Generatoren und verschiedenen maritimen Anwendungen genutzt.

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Rendering von Samkips neuem mit Wasserstoff betriebenen Containerschiff. © Naval Dynamics

Die Schweizer ABB Ltd. liefert die Energieverteilungssysteme für zwei neu gebaute Containerschiffe des niederländischen Logistikunternehmens Samskip Group. Die 135 Meter langen Schiffe werden von der indischen Cochin Shipyard Ltd gebaut und mit Wasserstoff betrieben. Dieselmotoren dienen lediglich als Backup. Die Auslieferung ist für das dritte und vierte Quartal 2025 geplant. Die Frachter werden auf der rund 700 Seemeilen langen Strecke zwischen dem Oslo-Fjord und Rotterdam verkehren. Neben der Integration von 3,2 Megawatt leistenden Brennstoffzellen umfasst der Auftrag unter anderem auch die Installation des „Onboard DC Grid“-Stromverteilungssystems. Das Projekt wird von dem norwegischen Staatsunternehmen Enova mitfinanziert, die finanziellen Konditionen wurden nicht genannt. Samskip will bis 2040 eine Netto-Nullbilanz erreichen. Jedes Schiff vermeide durch den Betrieb mit Brennstoffzellen und die Nutzung umweltfreundlicher Landstromversorgung in den angelaufenen Häfen rund 25.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr, so das Unternehmen.

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Universal Hydrogen Co., US-Anbieter von Wasserstoffdienstleistungen, und JBT Aero Tech Corp., Anbieter von Flughafenequipment (Ground support equipment, GSE), wollen gemeinsam ein mit Wasserstoff betriebenes mobiles Batterieladegerät für elektrische Bodengeräte entwickeln. Die „H2AmpCart“ genannte Anlage lasse sich „nahtlos in den bestehenden Flughafenbetrieb integrieren, um einen sofortigen und kosteneffizienten Übergang zu echten Nullemissionen zu ermöglichen“, erklärten die Unternehmen. Die Entwicklung und Präsentation der ersten Demonstrationseinheit mit der „FCmove-HD+“-Brennstoffzelle von Ballard Power soll bis Ende 2023 vorgestellt werden, die Produktion im Jahr 2024 beginnen und die Inbetriebnahme bis Ende 2024 erfolgen. Das System von Universal Hydrogen sei ursprünglich für Wasserstoffflugzeuge konzipiert worden, lasse sich aber auch direkt für Bodenabfertigungsgeräte einsetzen. Die Oshkosh Corp. hatte im August den Geschäftsbereich „Aero Tech“ von der JBT Corp. erworben.

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John Cockerill Hydrogen will in Baytown bei Houston eine Gigawatt-Fabrik zur Produktion von Elektrolyseuren errichten. © John Cockerill Hydrogen

Der in Belgien ansässige Hersteller von Elektrolyseuren John Cockerill Hydrogen verkündete seinen Eintritt in den US-Markt. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge eine Produktionsfläche in Baytown (Houston, Texas), für eine neue Gigafactory erworben. Die Anlage soll 200 neue Arbeitsplätze schaffen und pro Jahr ein Gigawatt an Elektrolyseuren produzieren. Bestehende Gebäude werden nachgerüstet, die Produktion beginnt im dritten Quartal 2024. Der Standort sei wegen der Nähe zu Verkehrswegen wie Eisenbahnstrecke, Highway und Hafen gewählt worden, sowie wegen der potenziellen Anwender wie Raffinerie und Petrochemie. Außerdem gebe es Exportterminals, Gasspeicher und Wasserstoffpipelines. Neben der Anlage in Baytown verfügt John Cockerill Hydrogen bereits über eine lokale Niederlassung in Houston. Die Region wurde jüngst als eines von sieben regionalen Wasserstoffzentren in den USA benannt, die von der Regierung mit Geldern in Millionenhöhe gefördert werden.

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Screenshot aus dem Spiel „Offshore – das H2Mare Game“. © H2Mare/Sapera Studios

In Form eines Online-Spiel will das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES die Erzeugung von grünem Wasserstoff auf See erlebbar machen. „Offshore – das H2Mare Game“ wurde im Rahmen des Leitprojekts „H2Mare“ entwickelt. Damit können Spieler auf Basis aktueller Zahlen und Forschungsdaten einen Offshore-Windpark errichten, grünen Wasserstoff produzieren und die im Projekt erforschten Technologien erproben. Ziel ist es, innerhalb eines begrenzten Zeitraums möglichst viele Punkte zu sammeln. Umgesetzt wurde das Spiel in Zusammenarbeit mit Sapera Studios aus Berlin. Es kann kostenfrei und ohne Anmeldung oder vorherige Installation unter www.h2mare.info gespielt werden. Es ist kompatibel mit den gängigen Browsern für Desktop-PCs sowie Smartphones und Tablets. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellte dafür rund 70.000 Euro Fördermittel zur Verfügung.

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