(Ørskog / Norwegen) – Norwegian Hydrogen AS plant in der norwegischen Küstenregion Sunnmøre den Bau der eigenen Angaben zufolge „größten skandinavischen Produktionsanlage für grünen Wasserstoff“. Die Fabrik hat im Endausbau eine Kapazität von 270 Megawatt und kann jährlich 40.000 bis 50.000 Tonnen produzieren. 20 Megawatt seien bereits bewilligt worden, der Antrag für weitere 250 Megawatt wurde eingereicht.

Standort ist Ørskog in der Gemeinde Ålesund. Von dort aus werde „eine große Menge grünen Wasserstoffs nach Europa exportiert, und ein Teil der Produktion wird die Nachfrage von Kunden in Norwegen decken“, sagt Geschäftsführer Jens Berge.

Schwimmende Speicher für Wasserstoff

Norwegian Hydrogen kooperiert mit der australischen Provaris Energy Ltd. Das Unternehmen entwickelt Lösung für die Speicherung und den Transport von komprimiertem Wasserstoff per Schiff. Die Zusammenarbeit begann im Januar 2023 mit einer ersten Machbarkeitsstudie zu Produktion und Export von Wasserstoff von den nordischen Ländern zu den wichtigsten Häfen Europas, wie Rotterdam, Eemshaven an der Ems-Mündung und Hamburg.

Das geplante Gemeinschaftsprojekt nutzt schwimmende Druckspeicher von Provaris (H2Leo) und zwei Transporter (H2Neo). Die Lieferkosten für den Wasserstoff lägen in einer Spanne von 1,00 bis 1,50 Euro pro Kilogramm. Dies beinhalte etwa Verdichtung, Lagerung, Verladung an der Anlegestelle, Verschiffung und Entladung. Die ersten Exporte sind für 2027 vorgesehen.

Deutschland und die Niederlande gelten als wichtige Importstandorte für Wasserstoff in großen Mengen, sagt Provaris, und seien in der Planung und Entwicklung eines offenen grenzüberschreitenden Wasserstoff-Backbones („Hyperlink“) in Norddeutschland weit fortgeschritten. Damit werde eine Verbindung zu Endverbrauchern in industriellen Zentren geschaffen, etwa Stahlwerke und Raffinerien.

Norwegian Hydrogen will noch in diesem Jahr mit der Produktion von grünem Wasserstoff starten, angefangen mit einer drei Megawatt leistenden Elektrolyse in Hellesylt am Sunnylvsfjord. Norwegen will bis 2050 ein Land mit Netto-Null-Emissionen werde und betont dabei insbesondere grünen Wasserstoff als einen der wichtigsten Faktoren, um dieses Ziel zu erreichen.

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Norwegian Hydrogen will eine 270-Megawatt-Elektrolyse in der Gemeinde Ålesund errichten. Der grüne Wasserstoff soll in schwimmenden Druckspeichern von Provaris gelagert und dann exportiert werden. © Norwegian Hydrogen AS