Oldenburg: EWE ermittelt Speicherbedarf für Wasserstoff +++ Dänemark: Ursula von der Leyen tauft erstes Methanolschiff von Maersk +++ Berlin: Kleine Anfrage zur H2-Tankinfrastruktur +++ Portugal: Caetano und Temsa entwickeln H2-Reisebus +++ Köln: Toyota und VDL präsentieren BZ-Lkw +++ Schweden: Ikea bestellt bei H2 Green Steel grünen Stahl versorgen +++ USA: Chevron steigt in ACES-Speicherprojekt ein +++ USA: EH2 liefert 100-MW-Elektrolyseur an NFE +++ Südkorea: Vinssens 100-kW-Brennstoffzelle für Schifffahrt verifiziert +++ Norwegen: Transport von Wasserstoff nach Deutschland +++ Termine +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

+++++

In 1.000 Metern Tiefe entsteht bei Rüdersdorf eine Testkaverne zur Wasserstoffspeicherung. © EWE AG

Die EWE Gasspeicher GmbH, Tochter des Versorger EWE AG, führt vom 18. September bis 20. Oktober eine Marktabfrage zum Speicherbedarf für Wasserstoff durch. Diese richtet sich an Unternehmen aus der Industrie, aber beispielsweise auch an Betreiber von (künftigen) Wasserstoffkraftwerken oder Importeure. Für die Teilnahme ist eine Registrierung erforderlich. Auf Basis der gemeldeten Wasserstoffspeicherbedarfe plant EWE den Aufbau entsprechender Kapazitäten in Kavernen. Im Zuge des IPCEI-Projektes „Clean Hydrogen Coastline“ verfolgt EWE diverse Wasserstoffprojekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu gehört neben der Erzeugung, dem Transport und der Anwendung von Wasserstoff auch dessen Speicherung. EWE hat im brandenburgischen Rüdersdorf den ersten Untertage-Wasserstoffspeicher gebaut und bereits nachgewiesen, dass die Zuleitung zum Hohlraum bis auf 1.000 Meter Tiefe dicht ist. Im Herbst sollen dort umfangreiche Tests für den Betrieb starten.

+++++

Schiffstaufe in Kopenhagen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. © A.P. Moller – Maersk

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat das erste mit Methanol betriebene Schiff der dänischen Reederei A.P. Moller – Maersk auf den Namen „Laura Mærsk“ getauft. Das Feederschiff sei „der Beweis dafür, dass ein Weg in eine nachhaltige Zukunft entsteht, wenn wir uns als Branche zusammenschließen“, sagte der Maersk-Vorstandsvorsitzende Vincent Clerc: „Dieses neue umweltfreundliche Schiff ist der Durchbruch, den wir gebraucht haben.“ Der Name ist eine Hommage an den Unternehmensgründer. Als Kapitän Peter Maersk Moller 1886 sein erstes Dampfschiff kaufte, nannte er es „Laura“. Maersk will ab 2040 keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen und bis 2030 mindestens 25 Prozent der Meeresfracht mit umweltfreundlichen Kraftstoffen transportieren. Der Konzern hat 24 weitere Methanolschiffe bestellt, die zwischen 2024 und 2027 ausgeliefert werden sollen.

+++++

Die CDU/CSU-Fraktion fragt nach der Wasserstoffinfrastruktur für das Verkehrswesen. © Deutscher Bundestag

Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag fragt nach der Tankinfrastruktur für Wasserstoffbusse und -Lkw (Bundestagdrucksache 20/8285). Die Abgeordneten wollen im Rahmen einer Kleinen Anfrage von der Bundesregierung unter anderem wissen, wie viele Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge und Wasserstoffbusse in Deutschland in Betrieb beziehungsweise in Planung und Bau sind. Gleichzeitig erkundigen sie sich nach entsprechenden Förderprogrammen. Gefragt wird auch, wie hoch der Anteil von Wasserstoffreisebussen an der Gesamtheit der Reisebusse ist sowie nach einem Zeitplan für die Erstellung des Masterplans für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Verkehr. Die Beantwortung solcher Anfragen kann einige Wochen beanspruchen.

+++++

Caetano Bus und Temsa arbeiten gemeinsam an einem H2-Reisebus. © Caetano Bus

Der portugiesische Fahrzeugbauer Fabricação de Carroçarias, S.A. (Caetano Bus) will gemeinsam mit dem türkischen Busbauer Temsa einen wasserstoffbetriebenen Reisebus entwickeln. Das Fahrzeug soll 2024 auf den Markt kommen. Geplant ist vorerst ein 2-Achser auf Basis der elektrischen Version des Typs „Temsa HD12“, um die Markteinführung der Vorserie 2024 und die Serienproduktion ab 2025 zu beschleunigen. Unmittelbar danach sei ein 3-Achser geplant. Der für den britischen Markt entwickelte HD12 verfügt über 53 Sitzplätze, einen Platz für Rollstuhlfahrer und ein WC. Die Antriebsleistung der E-Version beträgt 300 Kilowatt (408 PS). Der H2-Bus soll mit Wasserstoff bei 350 oder 700 bar (H2 Dual System) betankt werden können, sodass es bei der Tankstellenwahl eine höhere Flexibilität gibt. Mit einer Tankfüllung wird eine Reichweite von 1.000 Kilometern versprochen.

+++++

Der wasserstoffbetriebene Lkw-Prototyp von Toyota und VDL Groep geht in die Erprobungsphase unter realen Bedingungen. © Toyota

Der Automobilkonzern Toyota und die niederländische VDL Groep haben einen Lkw mit Toyota-Brennstoffzellentechnik vorgestellt. Der Prototyp werde im Rahmen der Toyota Logistik eingesetzt und erprobt. Die VDL Groep bereite den Angaben zufolge bereits vier weitere Brennstoffzellen-Lkw vor, die von den Toyota-Logistikdienstleistern VOS Transport Group, CEVA, Groupe CAT und Yusen eingesetzt werden und täglich auf den Strecken zwischen Köln, Antwerpen (Belgien), Lille (Frankreich) sowie Amsterdam und Rotterdam (beide Niederlande) unterwegs sein sollen. Entlang der Strecken befinde sich mindestens eine Wasserstofftankstelle. Der Feldversuch sei auf fünf Jahre angelegt. Technische Details nannten die Unternehmen nicht. Toyota hatte die Entwicklungszusammenarbeit im Mai angekündigt.

+++++

Die Ingka-Gruppe will Lagerregale bei Ikea zur Hälfte durch Regale ersetzen, die mit grünem Stahl von H2 Green Steel produziert werden. © Ingka Group

Der schwedische künftige Stahlhersteller H2 Green Steel soll der Ingka Group, größter Ikea-Einzelhändler, grünen Stahl für Lagerregale liefern. Die Vereinbarung ist Teil des Vorhabens der Ingka-Gruppe zur Reduzierung ihrer Klimabilanz und wird den Angaben zufolge 50 Prozent der weltweit eingekauften Lagerregale ausmachen. Ikea will bis 2030 „klimaneutral“ werden, das heißt nach eigener Definition, mehr Treibhausgasemissionen zu reduzieren als das Unternehmen in seiner Wertschöpfungskette emittiert. Die Vereinbarung zwischen Ingka Procurement AB und H2 Green Steel tritt ab 2026 in Kraft. Der grüne Stahl wird im neuen Werk von H2 Green Steel in Boden, Nordschweden, hergestellt, wo er ab Ende 2025 produziert und ab 2026 in den Ikea-Häusern eingesetzt werden wird.

+++++

Ein Konsortium entwickelt in Utah, USA, zwei Salzkavernen, die jeweils 150 Gigawattstunden Energie speichern können. © Mitsubishi Power

Der Mineralölkonzern Chevron U.S.A. Inc. übernimmt Magnum Development, LLC und damit eine Mehrheitsbeteiligung an ACES Delta, LLC, einem Joint Venture zwischen Mitsubishi Power Americas, Inc. und Magnum Development. ACES Delta entwickelt derzeit das Wasserstoffprojekt „Advanced Clean Energy Storage“ (ACES) in Delta, US-Bundesstaat Utah. Dabei soll der Strom aus erneuerbaren Energien genutzt werden, um in großtechnischen Mitsubishi-Elektrolyseuren Wasserstoff zu produzieren. Die erste Phase (ACES 1) zur Umwandlung und Speicherung von bis zu 100 Tonnen Wasserstoff pro Tag befindet sich im Bau und soll Mitte 2025 in Betrieb gehen. Als Speicher dienen zwei Salzkavernen, die jeweils 150 Gigawattstunden Energie aufnehmen können. Die Langzeit-Energiespeicherung trage dazu bei, Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen, wenn er im Überfluss vorhanden ist, und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen. Bis 2025 soll überdies im 840 Megawatt leistendes Erdgaskraftwerk der Intermountain Power Agency in Zentral-Utah 30 Prozent Wasserstoff mitverbrannt werden; bis 2045 sollen es 100 Prozent sein.

+++++

Die Electric Hydrogen Co. (EH2) liefert an die New Fortress Energy Inc. (NEF) Elektrolyseure mit einer Leistung von 100 Megawatt. Die Anlagen sollen in Texas rund 50 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag produzieren. Die Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal 2024 geplant, der kommerzielle Betrieb für 2025. Der Standort und die Anlage sind den Angaben zufolge auf 200 Megawatt skalierbar. Die Elektrolyseur-Stacks werden in Devens, Massachusetts, hergestellt. Die im Mai 2023 angekündigte dortige Produktionsanlage soll jährlich Stacks mit einer Leistung von bis zu 1,2 Gigawatt produzieren.

+++++

Vinssen entwickelt Brennstoffzellenmodul für den maritimen Sektor. © Vinssen

Das südkoreanische Technologieunternehmen Vinssen hat für sein selbst entwickeltes 100-kW-Brennstoffzellenmodul die „Approval In Principle“-Zertifizierung erhalten. Dies ist der erste Schritt in einem vierstufigen Bewertungsverfahren und bescheinigt auf Grundlage von Plänen in der frühen Entwurfsphase die grundsätzliche technische Machbarkeit. Zuvor hatten die koreanischen Behörden dem Unternehmen bereits die Typenzulassung für sein Lithium-Ionen-Batteriesystem für die Schifffahrt erteilt. Bei dem Brennstoffzellenmodul auf Basis der PEMFC-Technologie (Proton Exchange Membrane Fuel Cell) handelt es sich den Angaben zufolge um ein integriertes System, das sowohl das Antriebssystem als auch verschiedene Hilfsgeräte an Bord versorgt. Vinssen plant für 2024 ein „Projekt zum Bau, zur Verifizierung und zur Entwicklung einer mobilen Ladeeinrichtung auf Basis von Brennstoffzellen“, bei dem zwei dieser Module in ein Freizeitschiff eingebaut werden. Auf einer Werft in der Nähe des Industriekomplexes Daebool will Vinssen überdies eine mobile Wasserstofftankstelle installieren und betreiben.

+++++

„Norsea-Gas-Terminal“ von Gassco in Emden. Bevor das Gas vom Terminal aus an nachgelagerte Transportunternehmen geliefert wird, werden Gasmessungen und Qualitätskontrollen durchgeführt. © Gassco AS

Norwegen und Deutschland wollen eine Task Force einrichten, um die nächsten Schritte bei einer laufenden gemeinsamen Machbarkeitsstudie zum Transport von Wasserstoff und CO2 zu prüfen. Die Studie untersucht die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten von Lösungen für die Wasserstoffversorgung im großen Maßstab, insbesondere durch eine Pipeline. In einem zweiten Teil umfasst die Studie auch Lösungen für den CO2-Transport von Norwegen nach Deutschland. Die Machbarkeitsstudie wird von dem norwegischen staatlichen Gasnetzbetreiber Gassco AS und der Deutschen Energie-Agentur im Auftrag der Industrie durchgeführt. Die Pipeline-Infrastruktur für Wasserstoff zwischen den Ländern soll bis 2030 aufgebaut werden.

Termine

+++++

RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Foto
iStock / © Danil Melekhin