Niederlande: Stellantis liefert 16 Opel Vivaro an Bauunternehmen +++ Indien: Avaada bekommt 1,2 Milliarden Euro für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff +++ Marokko: Verde Hydrogen baut 2-Megawatt-Elektrolyseur +++ Dettingen: EKPO liefert Stacks für Kreuzfahrtschiff +++ Dänemark: Orsted bestellt weiteres Methanol-Serviceschiff +++ Schottland: Aberdeen Hydrogen Hub genehmigt +++ Spanien: Iberdrola beteiligt sich an Latem Aluminium +++ Österreich: Verbund AG gründet Wasserstoffabteilung +++ Kanada: Sulfite-Brennstoffzellen versorgen Funkstation bei Calgary +++ Berlin: Georgien erhält 23 Millionen Euro für Wasserstoff-Markhochlauf +++ Berlin: BMWK fördert DLR-Beschaffung eines Wasserstoffflugzeugs +++
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Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Der niederländische Bauunternehmer Scholman kauft 16 wasserstoffbetriebene Opel von Stellantis. © Stellantis B.V.

Der Amsterdamer Fahrzeugbauer Stellantis B.V. liefert 16 Opel Vivaro-e Hydrogen an das niederländische Bauunternehmen Jos Scholman. Die Firma setze bereits rund dreißig Wasserstofffahrzeuge ein, darunter Autos, Traktoren und Hydraulikbagger, und werde in diesem Jahr weitere Traktoren und Bagger anschaffen. Nach Angaben von Miteigentümer Robert Scholman könne man die Fahrzeuge sogar mit selbst produziertem grünem Wasserstoff betanken. Das Unternehmen verfüge seit einigen Jahren über eine Wasserstofftankstelle nebst Elektrolyseur auf seinem Gelände. Der Strom stamme aus Solar- und Windenergie. Der Opel Vivaro-e Hydrogen hat eine Reichweite von 400 Kilometern und benötigt etwa fünf Minuten zum Betanken. Stellantis ist ein Zusammenschluss einer Reihe von Automarken, darunter Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Dodge, Fiat, Jeep, Lancia, Maserati, Opel, Peugeot und Vauxhall.

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Die indische Avaada Group hat eine Finanzierungsrunde im Wert von 10,7 Milliarden Rupien (1,2 Milliarden Euro) abgeschlossen. Den Erlös will der Projektentwickler für Vorhaben in den Bereichen grüner Wasserstoff, grünes Methanol, grünes Ammoniak, Solarproduktion und erneuerbare Energieerzeugung verwenden. Hauptinvestoren sind Brookfield Renewables und die Global Power Synergy Public Company Limited. Avaada verfügt eigenen Angaben zufolge derzeit über ein Portfolio an erneuerbaren Energien von etwa vier Gigawatt und sieben Gigawatt in verschiedenen Stadien der Umsetzung.

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Das US-Unternehmen Verde Hydrogen hat eine Vereinbarung zur Installation eines zwei Megawatt leistenden Elektrolyseurs zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Marokko unterzeichnet. Den Angaben zufolge werde das Projekt Anfang 2024 abgeschlossen. Verde Hydrogen bietet Elektrolyseure in Containergröße an, die modular erweitert werden können. In Marokko soll der Typ „Verde-400“ mit insgesamt fünf Modulen eingesetzt werden, darunter zwei 20-Fuß-Container und zwei 40-Fuß-Container. Details zu Standort, Auftraggeber oder Investitionsvolumen wurden nicht genannt.

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Zentrale von EKPO in Dettingen/Ems. © EKPO Fuel Cell Technologies GmbH

Die EKPO Fuel Cell Technologies GmbH (EKPO) aus Dettingen an der Ems soll NM12-Single-Brennstoffzellenstacks für ein Kreuzfahrtschiff liefern. Das Auftragsvolumen liege im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Auslieferung der ersten Stacks sei bereits im Gange. Das NM12-Single-PEMFC-Stackmodul sei mit 359 Zellen erhältlich. Bei einem Betriebsdruck von 2,5 bar erreiche es eine Leistung von 123 Kilowatt. EKPO nannte weder den Namen des Kunden noch den Umfang der Lieferung. EKPO ist ein Joint Venture der Elringklinger AG und der französischen Plastic Omnium SE.

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Haben den Bau eines weiteren methanolbetriebenen Serviceschiffes beschlossen: Mark Porter, Head of Operations Europe bei Ørsted (links) und Søren Karas, Chief Strategy & Commercial Officer bei Esvagt. © Ørsted AS

Der dänische Energiekonzern Ørsted A/S und der dänische Anbieter von Services für Offshore-Windkraftanlagen Gesagt A/S investieren in ein weiteres Serviceschiff (service operation vessel, SOV), das mit Methanol betrieben wird. Es ist bereits das zweite Gefährt dieser Art, das erste wurde im April 2022 in Auftrag gegeben und soll 2024 in Betrieb gehen. Das Schwesterschiff werde 2026 einsatzbereit sein und im Rahmen eines 10-Jahres-Vertrags von Ørsteds UK East Coast Hub aus operieren. Die Serviceschiffe sind zur Wartung von Windparks oft wochenlang auf See. Wie berichtet, baut Ørsted in Schweden eine Anlage für grünes Methanol („FlagshipONE“) und wird den Treibstoff auch für das neue SOV liefern. Die technischen Daten sind identisch mit dem ersten in Auftrag gegebene Schiff (93 Meter lang, 19,60 Meter breit, Tiefgang 6,50 Meter). Es bietet Platz für 124 Personen.

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Das Joint Venture soll in der ersten Phase hinreichend Wasserstoff produzieren, um 25 Busse damit anzutreiben. © Aberdeen Hydrogen Hub

Der Stadtrat der schottischen Küstenstadt Aberdeen hat ein Joint Venture zwischen dem britischen Mineralölkonzern BP plc und der Stadtverwaltung von Aberdeen genehmigt. Damit ist der Weg frei zur Planung, zum Bau und zum Betrieb eines Zentrums, das grünen Wasserstoff mit Hilfe einer eigens errichteten Solarfarm produzieren wird. Die Inbetriebnahme der ersten Phase des „Aberdeen Hydrogen Hub“ durch die neue Gesellschaft Aberdeen Hydrogen Energy Limited (BP AHEL) ist für 2025 vorgesehen. Der Ertrag sei ausreichend, um 25 Busse zu betanken.

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Iberdrola übernimmt 20 Prozent an Latem Aluminium (von links): Der Vorstandsvorsitzende von Latem Aluminium, Macario Fernández, der Vorstandsvorsitzende von Iberdrola Spanien, Mario Ruiz-Tagle, und der stellvertretende Minister für Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit der Junta de Castilla y León, Carlos Martín Tobalina. © Iberdrola S.A.

Der spanische Energiekonzern Iberdrola S.A. übernimmt einen Anteil von 20 Prozent an dem spanischen Aluminiumhersteller Latem Aluminium S.A. und ist damit einer der Hauptaktionäre. Iberdrola wird auch Energielieferant von Latem mit dem Ziel, alle Produktionsprozesse auf erneuerbaren Strom und grünen Wasserstoff umzustellen. Latem Aluminium recycelt Alu-Schrott, um daraus in einer neuen Fabrik in der nordspanischen Provinz Castilia y León auf 55.000 Quadratmetern jährlich 30.000 Tonnen Walzaluminium herzustellen. Die Investitionen belaufen sich den Angaben zufolge bis 2024 auf 120 Millionen Euro. Bis 2026 sollen 800 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die SMS Group aus Düsseldorf liefert dafür eine Aluminium-Kaltwalzanlage inklusive Nebenanlagen für einen umweltschonenden Betrieb. Den Vertrag mit dem Maschinenbauer aus Düsseldorf hatte Latem Aluminium im Oktober vergangenen Jahres geschlossen. Der erste Coil soll im ersten Quartal 2024 vom Band laufen.

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Photovoltaikanlage am Verbund-Kraftwerksstandort Wallsee-Mitterkirchen. © Verbund AG

Der österreichische Energiekonzern Verbund AG hat die Verbund Green Hydrogen GmbH gegründet. Damit wolle man zur Geschäftsentwicklung und zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft beitragen, so das Unternehmen. Die Geschäftsführung übernehmen Olivia Schauerhuber und Hamead Ahrary. Bereits 2021 hatte Verbund einen eigenen Unternehmensbereich geschaffen, in dem alle Aktivitäten rund um grünen Wasserstoff gebündelt wurden. Die Gründung einer eigenen Gesellschaft sei nun „der nächste logische Schritt“. Man gehe davon aus, dass die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Österreich 2035 bei rund 0,6 Millionen Tonnen und 2040 bei 1,8 Millionen Tonnen pro Jahr liege. Dies könne nicht allein durch heimische Produktion alleine gedeckt werden. Verbund arbeitet am Aufbau „einer umfangreichen Wertschöpfungskette, um große Mengen an grünem Wasserstoff langfristig aus benachbarten Regionen zu importieren“. Erste Abnahmevereinbarungen seien geschlossen worden.

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Das mit Propangas betriebene Brennstoffzellensystem von Sunfire liefert auf einem Berggipfel westlich von Calgary in knapp 2.500 Metern Höhe Strom für eine Funkstation. © Sunfire GmbH

Im kanadischen Calgary wurde im Beisein von Vertretern aus Wirtschaft und Politik ein Brennstoffzellenprojekt eingeweiht. Dabei versorgt ein propangasbetriebener Generator eine Funkstation auf einem ansonsten nur zu Fuß oder per Helikopter erreichbaren westlich der Stadt gelegenen Berg in knapp 2.500 Metern Höhe mit Strom. Während in den Sommermonaten ausreichend Energie über Photovoltaikmodule zur Verfügung stehe, sorgten im Winter Temperaturen von unter minus 30 Grad Celsius zeitweise für eine unzureichende Versorgung der Funkstation. Die Technik lieferte die Sunfire Fuel Cells GmbH. Mit den im Sunfire-Remote 400 verwendeten Hochtemperatur-Festoxid-Brennstoffzellen (Solid Oxide Fuel Cell, SOFC) sei ein Betrieb mit allseits verfügbarem Propan möglich. Die Wartungsintervalle lägen bei 10.000 Betriebsstunden. Das Unternehmen hat gemeinsam mit dem kanadischen Installations- und Vertriebspartner Ensol Systems Inc. die Anlage bereits Anfang dieses Jahres in Betrieb genommen. Das Projekt wurde im Rahmen des Renewable-Energy-Solutions-Programms (RES-Programm) der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

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Bundesministerin Svenja Schulze im Gespräch mit dem georgischen Finanzminister Lasha Khutsishvili in Berlin. © Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Deutschland wird Georgien mit 23 Millionen Euro beim Markthochlauf von grünem Wasserstoff unterstützen. Darauf einigten sich die deutsche und georgische Regierung in Berlin. Mit den Mitteln sollen in den nächsten Jahren unter anderem eine Elektrolyseanlage mit einem Wasserstoffspeicher sowie Wind- und Solaranlagen für die dafür nötige Stromproduktion gebaut werden. Diese Kooperation sei die erste Investition in grünen Wasserstoff im Südkaukasus. Die Region verfüge aufgrund der vorhandenen Wasserkraft, hoher Sonneneinstrahlung und sehr guter Windverhältnisse über ein großes Potenzial für erneuerbare Energien und damit grünen Wasserstoff.

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Das DLR bekommt 45,2 Millionen Euro Fördermittel für die Anschaffung eines „fliegenden Testlabors für Wasserstofftechnologien“. © Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) will ein Regionalflugzeug beschaffen und dieses als „fliegenden Wasserstoffprüfstand“ (Flying Testbed) umrüsten. Erste Flugversuche seien bereits für das kommende Jahr geplant. Das Testlabor stehe Industrie- und Forschungspartnern offen. Damit könnten „vielversprechende Antriebs-, Treibstoff- und Systemtechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt schnell und unter realen Flugbedingungen erprobt werden, um deren Entwicklung maßgeblich zu beschleunigen“, so das DLR. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Vorhaben mit 45,2 Millionen Euro. Die Mittel kommen aus dem BMWK-Luftfahrtforschungsprogramm „LuFo Klima“. Damit unterstützt die Bundesregierung die Luftfahrtbranche auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Der Förderbescheid ist Bestandteil des neuen H2-Förderschwerpunkts „UpLift H2 Aviation“ in LuFo Klima, mit dem ab 2023 ein nochmals verstärkter Fokus auf die frühzeitige praktische Erprobung von Wasserstofftechnologien im Flug und in den Prüfständen gelegt wird.

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iStock / © Danil Melekhin