(Peking / China) – Die staatliche China Petroleum & Chemical Corporation (Sinopec) will Medienberichten zufolge eine Pipeline bauen, um grünen Wasserstoff aus Chinas dünn besiedeltem Nordwesten in die Städte im Osten des Landes zu transportieren. Die Leitung werde sich mit einer anfänglichen Kapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr über 400 Kilometer von Ulanqab in der Autonomen Region Innere Mongolei bis zur Hauptstadt Peking erstrecken, so die Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf den Vorsitzenden von Sinopec, Ma Yongsheng.

Entlang der Trasse sollen Häfen gebaut werden, um den Zugang zu neuen potenziellen Wasserstoffquellen zu ermöglichen, heißt es in dem Bericht weiter. Während das Land bereits Pipelines für grauen Wasserstoff betreibe, der aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird, sei das Projekt dem Beitrag zufolge die erste Pipeline für grünen Wasserstoff von West nach Ost.

Hotspot der Wasserstoffproduktion

Sinopec, größter Wasserstoffproduzent Chinas, startete bereits im Februar ein Wasserstoff-Demonstrationsprojekt in der autonomen Region. Das „Inner Mongolia Erdos Wind-Solar Green Hydrogen Project“ soll die Solar- und Windenergieressourcen in Erdos nutzen, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Die geplante Jahresproduktionskapazität liegt bei 30.000 Tonnen. Dafür will der Konzern einen Windpark mit einer Leistung von 450 Megawatt sowie ein Photovoltaikkraftwerk mit 270 Megawatt Leistung errichten.

Diese Ankündigung wiederum folgte auf das 2021 verkündete „Sinopec Xinjiang Kuqa Green Hydrogen“ genannte Pilotprojekt für grünen Wasserstoff in Kuqa Xinjiang, ebenfalls im Nordwesten Chinas. Der Strom zur dortigen Elektrolyse wird in einem 300 Megawatt leistenden Solarkraftwerk erzeugt. Die Inbetriebnahme war seinerzeit für 2023 vorgesehen.

Sinopec stellt derzeit knapp vier Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr her. Bis Mitte des Jahrzehnts will der Konzern 1.000 Wasserstofftankstellen errichten.

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Sinopec-Zentrale in Peking. © Sinopec