(Wessling) – Im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland in Wesseling hat die „Refhyne“ genannte PEM-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff den Betrieb aufgenommen. Die Anlage des europäischen Konsortiums bestehend aus Shell, ITM Power, SINTEF, Sphera und Element Energy hat eine Leistung von zehn Megawatt. Sie wird den Angaben zufolge pro Jahr bis zu 1.300 Tonnen Wasserstoff produzieren. Gefördert wurde das Projekt von EU Fuels Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU). Shell plant bereits die Errichtung einer zehnmal größeren Anlage: „Refhyne II“ soll eine Leistung von 100 Megawatt haben, als Baubeginn ist 2022 anvisiert.

Der Konzern wolle in Deutschland „führender Anbieter von grünem Wasserstoff für Industrie- und Transportkunden werden“, sagte Huibert Vigeveno, Vorstandsmitglied der Royal Dutch Shell, bei der Eröffnungsveranstaltung. Dabei habe man die gesamte Wertschöpfungskette vom Einstieg in die Stromproduktion mit Offshore-Wind über den Ausbau der Kapazität für die Wasserstoffproduktion bis hin zum Vertrieb über alle Sektoren hinweg im Blick.

Spatenstich für die erste Anlage im Werk Wesseling der Shell Rheinland Raffinerie war im Juni 2019. Als Investitionssumme wurden seinerzeit 16 Millionen Euro genannt, wovon das Europäische Fuel Cell Hydrogen Joint Undertaking den Angaben zufolge zehn Millionen Euro beisteuerte.

Shell will bis spätestens 2050 ein Netto-Null-Emissionsunternehmen werden und die Zahl der weltweiten Raffinerie-Standorte auf fünf reduzieren. Diese gehen in den Geschäftsbereich Shell Energy and Chemical Parks über. Dadurch werde die weltweite Produktion fossiler Kraftstoffe des Konzerns bis 2030 um 55 Prozent sinken.

Im Rheinland werde künftig seltener Erdöl für die Chemie- und Energieprodukte eingesetzt, sondern verstärkt Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse. Dafür sollen alte Anlagen abgebaut, neue geschaffen und vorhandene umgerüstet oder umgewidmet werden. Neben der 100-Megawatt-Elektrolyse Refhyne II ist eine Power-to-Liquid-Anlage geplant, in der aus grünem Strom und Biomasse synthetische Flugkraftstoffe und Rohbenzin hergestellt werden sollen.

Darüber hinaus wolle man in Wesseling einen  Energy Campus  entwickeln. „Hier können Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und weitere Akteure die Entwicklung von Technologien für die Energiewende vorantreiben“, sagte der Direktor des Shell Energy and Chemicals Park Rheinland, Marco Richrath.

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https://www.refhyne.eu/shell-starts-up-europes-largest-pem-green-hydrogen-electrolyser/

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Shell hat einen zehn Megawatt leistenden Elektrolyseur in Betrieb genommen / © Shell Deutschland GmbH

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Grafische Darstellung des Refhyne-Vorhabens von Shell / © Shell Deutschland GmbH