(Augsburg / Deutschland) – Der Motorenbauer MAN Energy Solutions SE errichtet auf seinem Werksgelände in Augsburg eine Demonstrationsanlage für den „Modular Hydrogen Platform“ (MHP) genannten Großelektrolyseur der Quest One GmbH. Dieser werde in einen Prüfstand integriert und dort im Testbetrieb Daten zur Betriebsführung generieren.

In Finnland wollen der Energiekonzern Helen Oy und MAN Energy Solutions eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff mit einer Leistung von drei Megawatt installieren. Quest One liefert dafür drei PEM-Elektrolyseure. Damit ließen sich 1,3 Tonnen grüner Wasserstoff pro Tag produzieren © Quest One GmbH

Der Aufbau startete den Angaben zufolge Ende 2024 mit der Montage der Frischwasseraufbereitung. Im Laufe des Jahres 2025 werde die PEM-Anlage (Proton Exchange Membrane) montiert, sodass die Tests Anfang 2026 beginnen könnten. Das Gemeinschaftsprojekt ziele auch darauf ab, „die Skalierung von PEM-Elektrolyseuren durch Felddaten kontinuierlich zu optimieren und sowohl den Anlagenbetrieb als auch das Montage- und Servicekonzept weiterzuentwickeln“.

Aufgrund „betriebsbedingten Auflagen“ könnten solche Anlagen von potenziellen Kunden oftmals nicht besichtigt werden. Dies sei hier anders: Bereits ab Mitte 2025 ist der Besuch für Interessenten, Projektierer, Planer und Architekten möglich. So erhielten die Zielgruppen „eine Vorstellung der Bauphasen, Dimensionen, Innenleben und der Infrastruktur“.

Im Oktober eröffnete die Quest One GmbH in Hamburg eine Fabrik für Elektrolyse-Stacks. Mit dabei: Bundeskanzler Olaf Scholz (vorn links), Quest-One-CEO Robin von Plettenberg (vorne, 2. v.l.), Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (vorne, 3. v.l.) und Uwe Lauber, CEO MAN Energy Solutions (vorne, rechts). © Quest One GmbH

„Wir brauchen unbedingt Elektrolyseure in industrieller Größenordnung, um den gigantischen Bedarf an grünem Wasserstoff in der Zukunft zu decken“, sagt Jürgen Klöpffer, Vorstandsmitglied von MAN Energy Solutions und Beiratsvorsitzender bei Quest One. Man werde zeigen, „dass die Technologie zur industriellen Wasserstoffproduktion bereits heute vorliegt“. Das skalierbare System könne nach Angaben von Quest-One-COO Michael Meister flexibel an steigende Wasserstoffbedarfe beim Hochlauf der Industrie angepasst werden. Der MHP sei der aktuell größte PEM-Elektrolyseur im Produktportfolio. Die Modulblöcke mit zehn Megawatt Leistung ließen sich modular erweitern und zu Multi-Megawatt-Systemen mit einer Elektrolyseleistung von mehreren 100 Megawatt kombinieren.

Die Hamburger Quest One GmbH – 1997 einst als H-Tec Wasserstoff-Energie-Systeme gegründet – ist seit 2021 eine Tochter von MAN Energy Solutions und des VW-Konzerns, der die MAN-Gruppe 2011 mehrheitlich übernahm. Im Oktober eröffnete das Unternehmen eine Fabrik zur seriellen und automatisierten Produktion von Elektrolyse-Stacks.

Die Entwicklung der Demonstrationsanlage wird im Rahmen des Forschungsprojekts PEP.IN gefördert, einem Teilprojekt des Wasserstoffleitprojekts H2Giga des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Dabei sollen neuartige Verfahren zur serienmäßigen Produktion von PEM- Elektrolyseuren erforscht werden.

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Quest One und MAN Energy Solutions bauen auf dem MAN-Werksgelände in Augsburg eine Demo-Anlage für den Quest-One PEM-Elektrolyseur, wo sich Projektierer, Planer und Architekten ein Bild von der Technik und dem Innenleben machen können. © Quest One GmbH