Die Städte Düsseldorf, Duisburg und Wuppertal, der Rhein-Kreis Neuss, die Stadtwerke von Düsseldorf und Wuppertal sowie Air Liquide, Anbieter technischer Gase, wollen sich gemeinsam für eine „Kompetenzregion Wasserstoff Düssel.Rhein.Wupper“ stark machen. Der Zusammenschluss will einer Mitteilung zufolge „den Einsatz von Wasserstoff in Fahrzeugen, Zügen und Schiffen vorantreiben und damit auch Vorbild für andere Industrieregionen in Deutschland und Europa sein“.

Als Ergebnis eines Kooperationsprojektes haben sich die Kommunen und Unternehmen als „Modellkommune/-region Wasserstoffmobilität NRW“ beworben, ein Wettbewerb des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie. Anfang vergangenen Jahres hatte die Landesbehörde im Rahmen der ersten Runde drei Bewerber mit insgesamt 1,1 Millionen Euro für die Projektentwicklung gefördert, darunter auch die Region Düsseldorf/Wuppertal/Rhein-Kreis Neuss. Deren Wettbewerbsbeitrag wurde in dieser Woche in Form eines Feinkonzeptes und eines Films eingereicht. Für die Ausarbeitung hätten mehr als 50 Unternehmen ihre Perspektiven, Ideen und Herausforderungen eingebracht, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Düsseldorf. „Unsere Ziele im Verkehrssektor können wir nur erreichen durch die Zusammenarbeit mit den Kommunen, zu denen wir intensive Pendler-Beziehungen haben“, sagte Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Verkehrswende müsse „regional gedacht werden, damit sie gelingen kann“. Düsseldorf will im Jahr 2035 klimaneutral sein.

In dem Projekt wurde die gesamte Wertschöpfungskette von Erzeugung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff im Mobilitätssektor untersucht. So könnte etwa die Hälfte der sechs Müllheizkraftwerke der Region grünen Strom aus nachwachsenden Rohstoff erzeugen. Damit ließen sich Elektrolyseure mit „mindestens sechs Megawatt“ betreiben.

Perspektivisch solle die H2-Erzeugung durch Windkraft- und Solarstromanlagen ergänzt werden. 130 Megawatt installierte regenerative Leistung fielen bis 2030 in der Region aus der Vergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und könnten dann weiterhin „klimapolitisch und wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden“, indem sie den Strom für die Erzeugung grünen Wasserstoffs liefern. Müllheizkraftwerke und Erneuerbare-Energien-Anlagen könnten bis 2030 über 5.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr produzieren, was den Angaben zufolge über 90 Prozent der Nachfrage in der Region decke.

Wasserstoff habe „vor allem durch den Einsatz in schweren Fahrzeugen eine besondere Bedeutung für die Dekarbonisierung des Verkehrs“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Düsseldorf, Udo Brockmeier. Derzeit gebe es in der Region zehn Brennstoffzellenbusse, weitere 25 seien in Planung oder bereits bestellt. Bis 2025 könnten knapp 1.500 Fahrzeuge Pkw, Lieferwagen, leichte und schwere Nutzfahrzeuge sowie Busse mit Brennstoffzellenantrieb in der Region unterwegs sein, bis 2030 rund 6.000, so die Stadt Düsseldorf.

Deep Link:
https://www.duesseldorf.de/aktuelles/news/detailansicht/newsdetail/kompetenzregion-wasserstoff-duesselrheinwupper-reicht-wettbewerbsbeitrag-ein-1.html
https://www.kompetenzregion-wasserstoff-drw.de
https://www.wsw-online.de/unternehmen/presse-medien/presseinformationen/pressemeldung/meldung/wsw-wasserstoffbusse-fahren-ab-heute-im-linienverkehr/
https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/nordrhein-westfalen-zeichnet-drei-modellregionen-fuer-wasserstoffmobilitaet-aus
https://www.energieagentur.nrw/content/anlagen/Aufruf_Wasserstoff_Mobilitaet_NRW_2018.pdf

Foto:
In Wuppertal fahren seit Juni die ersten zehn Wasserstoffbusse der Stadtwerke im Linienverkehr / © WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH