(Groningen / Niederlande) – Der niederländische staatliche Ferngasnetzbetreiber Gasunie BV will ab 15. Juni über seine Tochter Hystock BV unterirdische Speicherkapazitäten für Wasserstoff vermarkten. Die erste dafür geplante Kaverne wird derzeit in Zuidwending bei Veendam in der Provinz Groningen entwickelt. Man erwarte, dass der Bedarf an groß angelegten Wasserstoffspeichern in den kommenden Jahren steigen werde, um das schwankende Angebot und die Nachfrage nach erneuerbaren Energien auszugleichen, erklärt das Unternehmen.

Schema der Nutzung von Wasserstoff in Erdgaskavernen von Gasunie. © Gasunie

Hystock arbeitet in Zuidwending bereits seit geraumer Zeit an einer Reihe von Salzkavernen. Nach der derzeitigen Planung wird die erste Kaverne im Jahr 2028 in Betrieb gehen; drei weitere würde „kurz nach 2030“ realisiert. Gasunie hatte, wie berichtet, im August vergangenen Jahres erklärt, in jede der vier Kavernen würden 76 Millionen Kubikmeter Wasserstoffgas verpresst, die Gesamtspeicherkapazität betrage rund 26 Millionen Kilogramm. Seinerzeit hieß es noch, die erste Kaverne solle bis 2026 in Betrieb genommen werden.

Sicherheiten für die Finanzierung erforderlich

Hystock wolle Marktteilnehmern Sicherheit für ihre verfügbaren Kapazitäten bieten. Außerdem brauche man Zusagen und finanzielle Garantien, um verbindliche Verträge abzuschließen und weitere Investitionsentscheidungen zu treffen, die der Marktnachfrage entsprächen.

Die Vergabe der ersten Kaverne findet im Rahmen eines „Open Season“ genannten Verfahrens statt. Dies sei „eine objektive, transparente und nicht diskriminierende Möglichkeit, dem Markt Speicherkapazitäten anzubieten“. Die zu treffenden Vereinbarungen bestehen den Angaben zufolge aus einer festen Kapazitätszusage für Einspeisung, Ausspeisung und Speicherplatz. Die ersten Ergebnisse sollen im Sommer bekannt gegeben werden.

Zum Hystock-Projekt gehört auch eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff mittels Strom aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen. Gasunie hatte im Sommer letzten Jahres verkündet, man habe die Bilfinger Tebodin Netherlands B.V., Tochter der Mannheimer Bilfinger SE, mit Ingenieurdienstleistungen für das Projekt beauftragt.

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Hystock baut in Groningen mehrere Kavernen für Wasserstoffspeicherung und beginnt im Juni die erste Vermarktungsrunde. © Hystock BV