(Herning / Herten) – Die dänische Everfuel A/S und das Verkehrsunternehmen Vestische Straßenbahnen GmbH testen gemeinsam die von Everfuel entwickelte mobile Wasserstofftankstelle „Everfiller“. Der Auftragswert beträgt den Angaben zufolge rund 1,1 Millionen Euro.

Rendering der mobilen Wasserstofftankstelle „Everfiller“. © Everfuel A/S

Die Tankstelle auf Rädern eigne sich insbesondere für die Betankung kleinerer Fahrzeugflotten. Auch für Betreiber von Fahrzeugen, die derzeit keine großen Wasserstoffmengen tanken, käme das System infrage, erklärt Everfuel. Man habe die Erfahrung gemacht, dass viele Fuhrparkbetreiber gern Wasserstoff nutzen würden, es derzeit aber insbesondere bei Einsteigern an geeigneten Betankungslösungen fehle.

Fünf neue Busse mit Brennstoffzellen

Die ersten Prototypen des neu entwickelten und im Mai 2022 vorgestellten „Everfiller“ sollen in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Betrieb genommen werden, der kommerzielle Einsatz ist für 2024 geplant. Steige lokal die Nachfrage, könne Everfuel die mobile durch eine stationäre H2-Tankstelle ersetzen.

Die Vestische Straßenbahnen GmbH betreibt heute im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) rund 260 Busse im Kreis Recklinghausen, in der Stadt Bottrop und im nördlichen Teil der Stadt Gelsenkirchen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 sollen die ersten fünf Brennstoffzellenbusse sukzessive in die Busflotte integriert werden. Die Fahrzeuge werden dann auf dem Betriebshof in Herten betankt.

Der Ursprung des Firmennamens lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Im Jahr 1335 sei das „Vest“ Recklinghausen zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden, so das Unternehmen. Der Begriff beschrieb ein Bezirksgericht und den dazugehörigen Gerichtsbezirk. Im Mai 1901 ging die erste elektrische Straßenbahnlinie Recklinghausen-Herten-Wanne an den Start, woraus sich der heutige ÖPNV-Betreiber entwickelte.

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In der Emscher-Lippe-Region sollen künftig Wasserstoffbusse der Vestischen fahren. © Vestische Straßenbahnen GmbH