(Hamburg) – Der Fernwärmeanbieter Hansewerk Natur GmbH testet für „mehrere Wochen“ in einem Blockheizkraftwerk mit einem Megawatt Leistung verschiedene H2-Beimischungen bis hin zum kompletten Betrieb mit Wasserstoff. In Hamburg-Othmarschen solle gezeigt werden, „wie man ein Blockheizkraftwerk in Zukunft mit grünem, aus überschüssiger Windenergie erzeugtem Wasserstoff betreiben und auf diese Weise klimafreundlich Strom und Wärme“ bereitstellen kann, erklärt Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender von Hansewerk.

Erdgasmotor auf Wasserstoff umgerüstet

Hansewerk Natur hatte einen Erdgasmotor des österreichischen Herstellers Innio so umgerüstet, dass er sowohl Erdgas als auch Wasserstoff verbrennen kann. Aus dem Pilotprojekt möchte das Unternehmen Erkenntnisse „für den zukünftigen Betrieb seiner mehr als 200 BHKW-Motoren in Norddeutschland ziehen“. Bislang ist in herkömmlichen Erdgasnetzen allerdings eine H2-Beimischung nur bis zu zehn Prozent möglich.

Künftig könnten die BHKW in neu entstehenden Quartieren komplett mit Wasserstoff laufen, sagt Thomas Baade, technischer Geschäftsführer von Hansewerk Natur. Dieser Feldtest lege den Grundstein. Hansewerk Natur versorgt in Hamburg-Bahrenfeld mit dem umgerüsteten Blockheizkraftwerk 30 Wohngebäude, eine Sport- und eine Kindertagesstätte sowie das Freizeitzentrum Othmarschen Park mit Nahwärme. Jährlich werden hier nach Unternehmensangaben 13.000 Megawattstunden Wärme bereitgestellt.

Die Hansewerk Natur GmbH ist eigenen Angaben zufolge einer der größten Wärmeanbieter Norddeutschlands. Das Unternehmen versorge mehr als 60.000 Haushalte. Die mehr als 1.000 Heizanlagen und Blockheizkraftwerke betreibt der Anbieter derzeit mit Erdgas, Biogas oder Holzpellets.

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Gerta Gerdes-Stolzke, Geschäftsführerin Hansewerk Natur, Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender Hansewerk, Carlos Lange, Präsident und CEO von Innio / © Hansewerk