(Groningen, Niederlande / Etzel, Deutschland) – Der Erdgasfernleitungsnetzbetreiber Gasunie beteiligt sich am Projekt „H2 Cavern Storage Transition“ (H2CAST). Ziel ist die großtechnische Speicherung von Wasserstoff in den Salzkavernen bei Etzel im Norden Niedersachsens. Dabei werden durch Gasunie zunächst zwei der Salzkavernen für die Wasserstoffspeicherung mittels einer oberirdischen Anlage miteinander verbunden. Dies soll bis 2026 abgeschlossen sein.

Konsortium unter Führung von Storag Etzel

Damit schließen sich die Niederländer dem Konsortium um das Bergbau- und Speicherunternehmen Storag Etzel GmbH an. Daran beteiligt sind überdies die Ingenieurgesellschaft Deep KBB, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Maschinenbauer Harmann Valves GmbH sowie die Sonar Control Kavernenvermessung GmbH (Socon). Der Lehrstuhl für Geomechanik und multiphysikalische Systeme der TU Clausthal begleitet das Vorhaben wissenschaftlich.

In Etzel untersuchen Experten, ob die lokalen Salzstöcke zur Speicherung großer Mengen Wasserstoffs geeignet sind. © Storag Etzel / Deep KBB

Gasunie wolle sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland Salzkavernen für die Wasserstoffspeicherung entwickeln, sagte Geschäftsführer Han Fennema. Nach Angaben von Storag-Etzel-Chef Boris Richter sei das Pilotprojekt „ein Ausgangspunkt für eine künftige Wertschöpfungskette, die die Ausweitung des internationalen Wasserstoffmarktes ermöglichen“ solle.

Strategisch günstiger Standort

Das Projekt startete mit Finanzierung des Landes Niedersachsen und des Bundeswirtschaftsministerium bereits Anfang 2022. Der Standort sei strategisch an den niederländischen und deutschen Wasserstoffmarkt angebunden und befinde sich in der Nähe des künftigen Wasserstoffnetzes Hyperlink von Gasunie und des Energy Hub Wilhelmshaven, erklärten die beiden Unternehmen.

Anfang Dezember 2022 hatte Storag Etzel den ersten Dichtheitstest begonnen. © Storag Etzel

Anfang Dezember hatte Storag Etzel den ersten Dichtheitstest begonnen. Insgesamt wurden 280 Kilogramm gasförmiger grüner Wasserstoff in die Projektkaverne eingebracht. Dieser erste operative Test im Kavernenfeld solle klären, wie sich der Wasserstoff im Vergleich zum seit Jahrzehnten erprobtem Umgang mit Erdgas verhält. „Der Dichtheitstest ist der Auftakt für die praktische Anwendungsforschung auf dem Kavernenfeld Etzel“, sagte seinerzeit Gesamtprojektleiter Carsten Reekers.

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Kavernenanlage in Etzel. © Storag Etzel