(Karlsruhe) – Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) will in einem neuen Projekt „HyPat – Globaler H2-Potenzialatlas“ umfassend mögliche Partnerländer Deutschlands in einer zukünftigen Wasserstoffwirtschaft erfassen und analysieren. Neben der detaillierten Erhebung der weltweiten techno-ökonomischen Potenziale und Analyse der Wasserstoffketten einschließlich des Transports schließe die Erhebung auch die Bedürfnisse der Partnerländer ein, teilt das Institut mit.

Außerdem eruiert das Projektkonsortium „die Fähigkeiten der Länder, kapital- und technologieintensive Anlagen für die Wasserstoffherstellung zu errichten“. Dazu gehören den Angaben zufolge unter anderem Governance-Strukturen, Kapitalzugang und geopolitische Stabilität. Überdies gehe es um die Chancen etwa einer lokalen Wertschöpfung, parallel werden Akzeptanz- und Stakeholder-Analysen durchgeführt.

Gesamtbild der weltweiten Angebote und Nachfragen

Aus dem sich daraus ergebenden Angebot an Wasserstoff- und Syntheseprodukten stellt das Projektteam die weltweite Nachfrage der Importländer gegenüber. Damit entstehe „erstmals ein Gesamtbild“, so die Wissenschaftler. Auf dieser Basis würden Politikempfehlungen für die Entwicklung einer nachhaltigen Importstrategie für Deutschland abgegeben.

Die Projektleitung des interdisziplinären Konsortiums obliegt einem Team um Martin Wietschel vom Fraunhofer ISI. Die Projektpartner sind der Lehrstuhl für Mikroökonomik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG), das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die Energy Systems Analysis Associates (ESA²) GmbH und das Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS). Außerdem beteiligen sich die Deutsche Energie-Agentur (Dena) und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.

Das Projekt läuft über einen Zeitraum von drei Jahren und wird im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Wasserstoffrepublik Deutschland“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Ergebnisse liegen voraussichtlich im Frühjahr 2024 vor.

Deep Link
https://www.wasserstoff-leitprojekte.de/grundlagenforschung/transport_import
https://idw-online.de/de/news766328

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