(Luxemburg) – Die Europäische Investitionsbank (EIB) stärkt die Investitionen in grünen Wasserstoff in Kenia. EIB-Vizepräsident Thomas Östros und der kenianische Finanzminister Njuguna Ndung’u haben dazu eine „Gemeinsame Erklärung zu erneuerbarem sauberem Wasserstoff“ unterzeichnet.

Thomas Östros, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (rechts), und der kenianische Finanzminister Njuguna Ndung’u. © Europäische Investitionsbank EIB

Die neue Vereinbarung soll die Entwicklung von Projekten für grünen Wasserstoff in Kenia unterstützen. Die EIB will zunächst Zuschüsse der Europäischen Union in Höhe von 1,8 Millionen Euro mobilisieren und mögliche Darlehensfinanzierungen für größere Investitionen im Zusammenhang mit grünem Wasserstoff prüfen.

„Gemeinsam werden wir Projekte zur Entwicklung von grünem Wasserstoff als Teil des kenianischen Energiefahrplans 2040 entwickeln“, sagte Njuguna Ndung’u. Kenia verfüge „über einige der besten erneuerbaren Energiequellen der Welt“. Die Erträge aus Wind- und Sonnenenergie des Landes könnten für die Produktion von grünem Wasserstoff genutzt werden und erschwingliche Energie für die wirtschaftliche Entwicklung und das industrielle Wachstum liefern.

„Modell für erneuerbare Energien für den Rest der Welt“

Erst Mitte Februar hatte die staatliche Kenya Electricity Generating Company (KenGen) Thomas Östros im Geothermiekraftwerk Olkaria empfangen. Dort wurde kürzlich ein weiterer Abschnitt mit einer Leistung von 86 Megawatt in Betrieb genommen. Olkaria sei „ein Modell für erneuerbare Energien für den Rest der Welt“, das dazu beigetragen habe, die Auswirkungen globaler Energieschocks in Kenia zu verringern und die Kohlenstoffemissionen auf globaler Ebene zu reduzieren, sagte Östros. Kenia will bis 2030 seinen Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Quellen decken.

KenGen ist das führende Stromerzeugungsunternehmen in der Region Ostafrika mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent bei der Erzeugungskapazität. Heute verfügt KenGen über eine installierte Leistung von 1.904 Megawatt (MW), davon stammen den Angaben zufolge über 86 Prozent aus umweltfreundlichen Quellen, darunter Wasserkraft (826 MW), Geothermie (799 MW) und Windkraft (25,5 MW).

In den letzten zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank eigenen Angaben zufolge mehr als 5,3 Milliarden Euro für Investitionen im Energiesektor in ganz Afrika zur Verfügung gestellt, darunter 418 Millionen Euro für Investitionen in Geothermie, Windkraft und Solarenergie sowie für Netzinvestitionen in Kenia.

Die EIB ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und befindet sich im Besitz ihrer Mitgliedstaaten. Sie stellt Finanzierungsmittel für Investitionsvorhaben zur Verfügung, um zur Erreichung der politischen Ziele der EU beizutragen.

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Zentrale der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg. © Europäische Investitionsbank EIB