(Brüssel / Belgien) – Die EU-Kommission, die europäische Wasserstoffindustrie, Wissenschaftler und die europäischen Regionen wollen bei Forschung und Entwicklung stärker zusammenarbeiten. Damit soll der Aufbau von Wasserstoffzentren („Hydrogen Valley“) beschleunigt werden. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Ende vergangener Woche in Brüssel die Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, sowie Hydrogen Europe, Hydrogen Europe Research und S3 H2 Valleys.

Synergien stärken

In der gemeinsamen Erklärung werden auch nachhaltige Investitionen, die Stärkung von Synergien zwischen den Finanzierungsquellen, der Austausch von Wissen sowie der Aufbau regionaler Wasserstoffnetze gefordert. Ziel sei es, die Entwicklung und Umsetzung von Wasserstoffprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf lokaler und regionaler Ebene zu fördern, erklärte Mariya Gabriel: „Hydrogen Valleys sind der Schlüssel zur Schaffung eines europäischen Forschungs- und Innovationsraums für Wasserstoff.“

Nach der Unterzeichnung (v.l.n.r.): Tjisse Stelpstra, Co-Leiter der S3 European Hydrogen Valleys Partnership; Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend; Luigi Crema, Forschungsleiter Hydrogen Europe; Jorgo Chatzimarkakis, CEO Hydrogen Europe. © Hydrogen Europe

Die Zahl der sich in Betrieb befindlichen „Hydrogen Valleys“ solle sich bis 2025 verdoppeln, heißt es in einer Mitteilung. Derzeit seien es 38 in den Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Portugal, Rumänien, Slowakei und Spanien. Damit würden Wasserstoffproduktion, Transport und Anwendungen von umweltfreundlicher Mobilität bis hin zu industriellen Rohstoffen miteinander verknüpft.

Bereits im Juli 2020 hatte eine Gruppe von elf Fernleitungsnetzbetreibern in Brüssel unter dem Titel „European Hydrogen Backbone“ ein Konzept vorgestellt, um europäische „Hydrogen Valleys“ durch ein 6.800 Kilometer langes Wasserstoffnetz miteinander zu verbinden. Das Leitungssystem könnte ab Mitte der 2020er Jahre bis 2030 schrittweise fertig gestellt werden. Bis 2040 solle das Netz eine Länge von 23.000 Kilometer haben, hieß es seinerzeit. 75 Prozent bestünden aus umgewidmeten Erdgasleitungen, verbunden durch neue Abschnitte.

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EU und Industrie wollen weitere „Hydrogen Valleys“ aufbauen. © Europäische Union / Jan Krusa

Link zum unterzeichneten Text:
Joint Declaration on Hydrogen Valleys