(Berlin) – Deutschland wird eigenen Angaben zufolge „als erster Mitgliedstaat“ an dem neuen EU-Mechanismus „Ausschreibungen als Service“ („Auctions as a Service”) der Europäischen Wasserstoffbank teilnehmen. Dafür stellt die Bundesregierung zusätzliche 350 Millionen Euro für Elektrolyseur-Projekte bereit. Diese ergänzen die 800 Millionen Euro, die der EU-Innovationsfonds unionsweit vorsieht.

Förderung von Produzenten grünen Wasserstoffs

Wie berichtet, hatte die EU jüngst die erste Auktion gestartet. Produzenten von grünem Wasserstoff können sich bis zum 8. Februar 2024 um eine Förderung in Form einer festen Prämie pro Kilogramm produzierten Wasserstoffs bewerben. Die Gebote sollten auf einem vorgeschlagenen Preisaufschlag basieren, der bis zu einer Obergrenze von 4,50 Euro pro Kilogramm reichen kann.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte an, den neuen EU-Mechanismus „Ausschreibungen als Service“ mit 350 Millionen Euro für Elektrolyseur-Projekte zu unterstützen. Das Bild zeigt Habeck bei einem Besuch der Salzgitter AG im Juni 2023. © Andreas Lohse

Gebote werden in der Reihenfolge des niedrigsten bis zum höchsten Gebotspreis eingestuft und erhalten den Zuschlag in dieser Reihenfolge, bis das Auktionsbudget erschöpft ist. „Die Prämie soll die Lücke schließen zwischen dem Produktionspreis und dem Preis, den die Verbraucher derzeit zu zahlen bereit sind – auf einem Markt, auf dem nicht-erneuerbarer Wasserstoff noch billiger zu produzieren ist“, so die Europäische Kommission.

Gleichzeitig bietet die Kommission im Rahmen der Wasserstoffbank den „Auktions-as-a-Service“ genannten Mechanismus. Dieser ermöglicht es den Mitgliedstaaten, Projekte zu finanzieren, die an der Auktion teilgenommen haben, aber aufgrund von Budgetbeschränkungen nicht für eine Förderung durch den Innovationsfonds ausgewählt wurden.

„Erneuerbarer Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle im Prozess der globalen Dekarbonisierung spielen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck anlässlich der Ankündigung des 350-Millionen-Budgets. „Die deutsche Beteiligung an dieser Ausschreibung hilft uns bei der Umsetzung unserer nationalen Wasserstoffstrategie und schafft einen zusätzlichen Anreiz für Projekte in Deutschland.“ Der Vizepräsident der EU-Kommission Maros Šefčovič betonte, Deutschland sei hier „ein Vorreiter“. Er lade andere Staaten ein, dem Beispiel zu folgen.

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Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Berlin © BMWK / Stefan Müller