(Berlin) – Zwei Bundesministerien rufen gemeinsam mit dem niederländischen Forschungsrat Wissenschaftler dazu auf, Vorschläge für Projekte im Bereich der elektrochemischen Materialien und Prozesse für grünen Wasserstoff und grüne Chemie einzureichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz haben den Förderaufruf „Electrochemical Materials and Processes for Green Hydrogen and Green Chemistry“ (ECCM) zur Sitzung des deutsch-niederländischen Klimakabinetts vorgestellt.

Gerade in der Industrie wachse der Bedarf an grünem Wasserstoff sehr schnell, resümiert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: „Deshalb ist es das Ziel der Bundesregierung, den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft deutlich zu beschleunigen.“ Deutschland brauche Partner wie die Niederlande, „die grünen Wasserstoff und seine Folgeprojekte aus Regionen der Welt mit hohem Angebot erneuerbarer Energien“ importierten. Durch die „Kombination der nationalen Stärken“ könnten Synergien genutzt „und deutliche Fortschritte im Aufbau globaler Lieferketten für grünen Wasserstoff erreicht werden“. Nach Angaben von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger investiere man gemeinsam zehn Millionen Euro in neue Projekte.

Forschung entlang der Wertschöpfung

Die Kooperationsprojekte sollen Partner entlang der gesamten Innovationskette von der Forschung über die Industrie bis hin zu Endnutzern einbeziehen. Zu den förderfähigen Themen gehören die Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse sowie dessen Speicherung. Außerdem gibt es Mittel für P2X-Technologien und nachgelagerte Prozesse zur Herstellung von Energieträgern und grünen Chemikalien, Elektro-Synthese und elektrochemische Umwandlung, Material- und Prozesstechnik, Auslegungs- und Herstellverfahren für Technologien zu grünem Wasserstoff sowie Systemdesign und Systemintegration.

Nur Projekte, die auf deutscher und niederländischer Seite als förderwürdig und hoch aussichtsreich bewertet werden, könnten gefördert werden, heißt es. Sie müssten „einen belegbaren Mehrwert gegenüber rein nationalen Projekten aufweisen und die Zusammenarbeit der Partner stärken“.

Die deutsche und die niederländische Seite stellen jeweils fünf Millionen Euro bereit, womit fünf bis 15 Verbundvorhaben angestoßen werden könnten. Die Begleitung erfolgt über die Projektträger in den Niederlanden (NWO) und Deutschland (PtJ).

Deadline 7. Februar 2023

Der Förderaufruf richtet sich an Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen. Die Projekte werden über einen Zeitraum zwischen zwei und vier Jahren unterstützt und mit Förderungen zwischen 600.000 Euro und zwei Millionen Euro bedacht. Vorschläge können bis zum 7. Februar 2023 eingereicht werden.

Die Ausschreibungsunterlagen gibt es bei beim Projektträger Jülich.

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Das BMBF (Foto) und das BMWK unterstützen gemeinsam mit dem niederländischen Forschungsrat grenzüberschreitende wissenschaftliche Vorhaben. © BMBF / Bernadette Grimmenstein