(Berlin / Deutschland) – Deutschland will Algerien beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur unterstützen. Überdies wollen beide Länder stärker bei der Herstellung von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten und eine Wasserstoffpilotanlage installieren. Dazu werde im Rahmen der Energiepartnerschaft eine bilaterale Wasserstoff-Taskforce gegründet. Diese solle die Rahmenbedingungen für die Produktion, die Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff sowie dessen Derivaten fördern und privatwirtschaftliche Investitionen in beiden Ländern unterstützen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der algerische Minister für Energie und Bergbau, Mohamed Arkab, anlässlich einer Zusammenkunft in Algier.
Know-How und Expertise aus Deutschland
Deutschland und die EU stünden „als potenzielle Abnehmerländer für grünen Wasserstoff bereit“, sagte Habeck. „Jetzt geht es darum, die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für Wasserstofflieferungen zwischen Algerien und Europa zu schaffen.“ Man unterstütze das Land dabei mit Know-How und technischer Expertise.
Im Rahmen der algerisch-deutschen Energiepartnerschaft fand zuvor ein Roundtable mit Wirtschaftsvertretern und Experten zu den Potenzialen und Herausforderungen des Ausbaus der erneuerbaren Energien, Wasserstoff, Finanzierung, Transport und Abnahme statt. Eingeladen waren auch Vertreter der Europäischen Kommission, Italiens, Österreichs und Tunesiens, die gemeinsam die Schaffung eines „SoutH2 Corridor“ unterstützen. Dieser sieht den Um- und Ausbau des bestehenden Gaspipelinekorridors für erneuerbaren Wasserstoff, von Algerien über Tunesien, Italien und Österreich bis nach Süddeutschland vor. Algerien will bis 2040 zehn Prozent des EU-Bedarfs exportieren.
Vier europäische Gasfernleitungs- und Infrastrukturbetreiber hatten sich schon 2022 zusammengetan, um ein wasserstofftaugliches Pipeline-Netz zu entwickeln, das Nordafrika mit Mitteleuropa verbindet. An dem Vorhaben sind die italienische Società Nazionale Metanodotti SpA (Snam), die beiden österreichischen Unternehmen Trans Austria Gasleitung GmbH (TAG) und Gas Connect Austria GmbH (GCA) sowie die deutsche Bayernets GmbH beteiligt.
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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der algerische Minister für Energie und Bergbau, Mohamed Arkab. © BMWK