(Duisburg) – Bundeskanzler Olaf Scholz machte bei einem Besuch des Zentrums für Brennstoffzellentechnik (ZBT) an der Universität Duisburg-Essen am Dienstag (21. Februar) deutlich, dass Deutschland künftig „verstärkt auf Wasserstoff zurückgreifen“ werde. Scholz besichtigte unter anderem eine Wasserstoff-Testtankstelle zur Erprobung neuer Betankungsmöglichkeiten für Lastwagen und Züge.

Das ZBT an der Universität Duisburg-Essen ist eine der führenden europäischen Forschungseinrichtungen für Brennstoffzellen, Wasserstoff-Technologien und Energiespeicher. Rund 150 Beschäftigte arbeiten hier an technischen Lösungen für ein zukünftiges klima- und umweltfreundliches Mobilitäts- und Energiesystem. In enger Kooperation mit Wirtschaft und Wissenschaft werden Projekte durchgeführt, die sich am Anwender orientieren.

Wasserstoff-Partnerschaft mit Afrika

Allerdings werde Deutschland „auf Dauer grünen Wasserstoff importieren müssen“, erklärte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, die am gleichen Tag eine Wasserstoff-Partnerschaft mit mehreren afrikanischen Ländern unterzeichnete. Der Kontinent sei als Lieferant aufgrund der Wind- und Sonnenverhältnisse bestens geeignet.

Zugleich werde Deutschland „aktiv daran mitwirken, dass Afrika seinen eigenen Energiebedarf so schnell wie möglich decken kann“, betonte Stark-Watzinger. Dazu würden Wissenschaft, Politik und Unternehmen eingebunden und Fachkräfte vor Ort ausgebildet. Geplant sei der Aufbau eines internationalen nachhaltigen Wissensnetzwerks. Für die Wasserstoff-Partnerschaft hat Deutschland bereits 68 Millionen Euro eingesetzt.

Unterstützung von Klimazentren vor Ort

Anknüpfungspunkt sind vor allem zwei vom Bundesforschungsministerium (BMBF) mitgegründete Zentren, um die regionale Forschung im südlichen und westlichen Afrika zu erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff voranzutreiben. In diese Arbeit hat Deutschland bereits mehr als 250 Millionen Euro investiert.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger unterzeichnete in Berlin eine Absichtserklärung zum Aufbau einer strategischen Wasserstoff-Partnerschaft. © BMBF / Hans-Joachim Rickel

Dazu gehört etwa das vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mitgetragene „Wissenschaftszentrum für Klimawandel und alternative Landnutzung im südlichen Afrika“ (Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management, SASSCAL), das laut DWD dazu beitragen soll, „die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und Wasserressourcen im südlichen Afrika einzudämmen“. Beteiligt sind Angola, Botswana, Namibia, Südafrika, Sambia und Deutschland.

Das Westafrikanische Zentrum für Klimawandel und Landnutzung (West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use, WASCAL) ist demgegenüber ein Zusammenschluss von Instituten aus Benin, Burkina Faso und Ghana mit dem Ziel, die Folgen des Klimawandels für die ländliche Bevölkerung zu bekämpfen und deren Lebensgrundlage zu sichern.

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Bundeskanzler Olaf Scholz besucht das Zentrum für Brennstoffzellentechnik in Duisburg. © Bundesregierung / Bergmann