(Berlin / Deutschland) – Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat eine digital überwachte Forschungstankstelle für Wasserstoff in Betrieb genommen. Sensoren erfassen dabei alle Betriebsdaten, damit sie in digitale Modelle und Zwillinge einfließen können.
Qualitätssicherung aller Abläufe
Ziel sei es, „innovative Technologien zur Qualitätssicherung für alle technischen Abläufe für die Wasserstoffinfrastruktur zu entwickeln“ und gemeinsam mit Industrie und Forschungspartnern zu erproben, so die Behörde. Die Anlage ermögliche Tests unter realistischen Bedingungen und sicherheitsrelevante Aspekte wie Leckagen und Materialbelastungen eingehend zu erforschen sowie digitale Technologien zur Prozessüberwachung zu optimieren.
Die Station diene „als Reallabor der Wasserstoffinfrastruktur, um sämtliche Elemente einer künftigen digitalen Qualitätssicherung zu erproben“, sagt Frank Wille, Leiter der Abteilung Gefahrgutumschließungen und Energiespeicher. „Wir wollen Wartungszyklen optimieren, kritische Zustände frühzeitig erkennen können und die Qualitätsstandards für verlässliche Wasserstofftankstellen weiterentwickeln.“
Die Forschungstankstelle auf dem zwölf Quadratkilometer großen BAM-Testgelände für Technische Sicherheit in Horstwalde bei Berlin verfüge über einen eigenen Elektrolyseur, der mittels Solarstrom künftig grünen Wasserstoff erzeuge. Den Bau hatte die BAM bereits 2022 angekündigt (wir berichteten). Das Vorhaben werde die Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen und damit auch die Akzeptanz der Wasserstoffinfrastruktur „deutlich voranbringen“.
Das Pilotprojekt ist in das Wasserstoffkompetenzzentrum „H2Safety“ der BAM eingebettet, in dem zur Sicherheit von Wasserstofftechnologien geforscht wird. Dessen Fokus liegt auf Untersuchungen zu Materialeignung und -kompatibilitäten, neuen Konzepten für die Bauteilsicherheit und -prüfung, Zertifizierungen, Sensortechnik und Analytik sowie der Prozess- und Anlagensicherheit.
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Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung erforscht und prüft mit Echtzeitüberwachung alle Prozesse für eine sichere Wasserstoffinfrastruktur. © BAM