(Düsseldorf / Deutschland) – Der US-Anbieter von Industriegasen Air Products and Chemicals Inc. wird in Duisburg und Meckenheim je eine öffentlich zugängliche kohlenstoffarme Wasserstofftankstelle (Hydrogen Refueling Station, HRS) bauen. Die beiden geplanten Anlagen befinden sich in der Nähe des aktuellen deutschen Hauptsitzes von Air Products in Hattingen. Das Unternehmen werde die beiden Stationen bauen, besitzen und betreiben.

Air Products erhält Fördermittel vom Land NRW (v.l.): Jörg Hömberg (Managing Director of Air Products GmbH), Mona Neubaur (Wirtschaftsministerin), Kathryn Wunderle (Business Development Manager Hydrogen for Mobility, Air Products GmbH) © MWIKE NRW

Dort könnten dann Fahrzeuge mittlerer und schwerer Klassen tanken. In Deutschland werden sich diese beiden neuen Tankstellen der bereits angekündigten in Hürth-Knapsack anschließen. Das Unternehmen will ein europäisches Netz aufbauen, das Hochleistungs- und Langstreckenfahrzeuge emissionsfreier Flotten versorgt.

Die Tankstellen werden mit Wasserstoff aus eigener Herstellung beliefert. Air Products verfüge über praktische Betriebserfahrung mit mehr als 250 Wasserstofftankstellenprojekten in 20 Ländern, wobei die Technologien des Unternehmens jährlich in über 1,5 Millionen Tankstellen eingesetzt würden. Überdies plane das Unternehmen europaweit den Bau großer Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff.

11.000 Brennstoffzellen-Lkw bis 2030

Die Finanzierung der Stationen erfolgt im Rahmen der Wasserstoff-Roadmap des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Das Bundesland will vor allem schwere Nutzfahrzeuge auf emissionsfreie Wasserstoffantriebe umstellen und bis 2030 rund 11.000 Brennstoffzellen-Lkw in der Region auf den Straßen sehen, außerdem 3.800 Brennstoffzellenbusse für den öffentlichen Personennahverkehr.

Grundvoraussetzung dafür sei ein flächendeckendes Netz an Tankinfrastruktur, so das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE). Daher unterstützt die Landesregierung nun die Errichtung von weiteren öffentlichen Wasserstofftankstellen.

20 Millionen Euro Fördermittel des Landes

Im Zuge eines Förderaufrufs im vergangenen Herbst waren 16 Projektanträge eingegangen. Bewilligt wurden neben dem Vorhaben von Air Liquide ein Antrag der Eon Hydrogen GmbH für eine Wasserstofftankstelle in Essen, die H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG will eine Station in Bielefeld installieren, die Krimphoff & Schulte GmbH eine weitere in Rheine und die Mint Hydrogen Germany GmbH plant Wasserstofftankstellen in Hagen und Lippstadt. Die Unternehmen erhalten kumuliert 20 Millionen Euro. Welches Vorhaben wie viele Fördermittel bekommt, ist im Detail nicht aufgeschlüsselt.

Aktuell gibt es acht Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in Nordrhein-Westfalen, so das Ministerium. Mit der neuen Förderung wird sich die Zahl fast verdoppeln. Ziel des Landes ist es, dass im Jahr 2030 rund 200 Wasserstofftankstellen verfügbar sind.

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Air Products will ein europäisches Netz von Wasserstofftankstellen für Langstreckenfahrzeuge aufbauen. © Air Products Inc.