(Hünfeld) – Der Projektierer Abo Wind AG plant ein Hybridprojekt mit Windkraftanlage (WKA), Wasserstofferzeugung und Wasserstofftankstelle. Baubeginn der WKA von Nordex mit einer Leistung von 4,8 Megawatt ist im Februar 2024. Bereits im Dezember 2022 unterzeichneten ABO Wind und Air Liquide Advanced Technologies den Liefervertrag für die Wasserstofftankstelle und die Abfüllanlage. Die Station für Busse und Lkw entsteht im Logistikpark Hessisches Kegelspiel in Hünfeld bei Fulda.

Standort der geplanten Windkraftanlage nebst Tankstelle in Hessen. © Abo Wind AG

Der Strom aus der geplanten Windenergieanlage wird über eine Direktleitung zum jetzt bestellten Elektrolyseur des Herstellers Fest Group transportiert. Hier wird grüner Wasserstoff erzeugt, der anschließend verdichtet und zum Betanken von Brennstoffzellenfahrzeugen zur Verfügung steht. Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage ist für Ende 2024 geplant, ab Januar 2025 wird Wasserstoff produziert. Es ist nach Unternehmensangaben „die bisher größte in Deutschland“, wo Windenergieanlage direkt mit der Elektrolyse koppelt wird.

Zeitplan für den Bau der Wasserstoff-Hybridanlage in Hessen. © Abo Wind AG

Die beiden Elektrolyse-Systeme haben zusammen eine Leistung von fünf Megawatt und erzeugen damit unter Volllast rund 90 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde. Ein Lkw benötigt für eine Reichweite von 100 Kilometern etwa acht Kilogramm Wasserstoff. Bei Bedarf könne die Leistung des Elektrolyseurs auf acht Megawatt ausgeweitet werden.

Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt rund zwölf Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Abo Wind bietet am 15. November 2023 ein öffentliches Webinar zum Projekt an (Registrierung). 
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Das Bild zeigt den 19,8 Megawatt leistenden Windpark Donaboròw in Polen. Es ist der erste von Abo Wind in dem Land entwickelte Windpark. Standort ist im südlichen Teil der Woiwodschaft Wielkopolska auf dem Gebiet der beiden Gemeinden Baranów und Kępno. © Abo Wind AG