(Herning / Dänemark) – Der dänische Technologie- und Chemiekonzern Topsøe A/S hat in Herning seine Produktionsstätte für Festoxid-Brennstoffzellen (SOEC; Solid Oxide Electrolysis) eingeweiht. Die Jahreskapazität auf der Fläche von 23.000 Quadratmetern beträgt 500 Megawatt und sei bei Bedarf skalierbar.

Vorstand Jakob Topsøe und CEO Roeland Baan. © Topsøe A/S
Die Fabrik sei die „bisher größte Einzelinvestition“ des Unternehmens und werde mit 94 Millionen Euro aus dem EU-Innovationsfonds unterstützt. An der Einweihung nahmen Minister, Kunden, Geschäftspartner und Organisationen teil. Erste Pläne für den Bau wurden bereits 2022 verkündet. Seinerzeit hatte Topsøe verkündet, man habe bereits 500 Megawatt vorverkauft.

An der Einweihung nahmen Minister, Kunden, Geschäftspartner und Organisationen teil (v.l.): Topsøe-CEO Roeland Baan mit dem dänischen Industrie- und Wirtschaftsminister Morten Bødskov. © Topsøe A/S
Die SOEC-Stacks werden zur Herstellung von grünem Wasserstoff verwendet, der in Ammoniak und Methanol umgewandelt werden kann. Die Hochtemperatur-Elektrolyseure von Topsøe produzieren den Angaben zufolge mehr Wasserstoff pro Einheit als Alkali- oder PEM-Technologien und erreichen einen um etwa 20 Prozent höheren Wirkungsgrad, der durch die Dampfintegration auf 30 Prozent gesteigert werden könne. Zwar sind Temperaturen von 600 bis 1.000 Grad Celsius erforderlich. Doch die Zufuhr von Wärmeenergie könne den Strombedarf verringern.

Forestals CFO Alberto López Pampín (zweiter von links) und Topsøes CCO Power-to-X, Sundus Cordelia Ramli (zweite von rechts) haben eine Vereinbarung zur Lieferung von SOEC-Elektrolyseurtechnologie für ein eMethanol-Projekt in Galizien unterzeichnet. © Topsøe A/S
Erst wenige Tage vor der Fabrikeinweihung hatte Topsøe eine Vereinbarung mit Forestal del Atlántico S.A. verkündet, wonach das Unternehmen die SOEC-Technologie aus Herning für das E-Methanol-Projekt „Triskelion“ im galizischen Mugardos, Spanien, liefern soll. Das Vorhaben ist auf eine Kapazität von 156 Tonnen eMethanol pro Tag ausgelegt (57.000 Tonnen pro Jahr). Zur Herstellung würden jährlich 78.000 Tonnen CO2 aus einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage abschieden. Der Strom für die Elektrolyse stamme früheren Angaben zufolge aus einem Windpark in unmittelbarer Nähe des Projekts, was durch Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA) abgesichert sei. Die Vereinbarung umfasst auch einen auf zehn Jahre ausgelegten Service. Die Anlage erhielt im Jahr 2023 einen Zuschuss in Höhe von 49 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Emissionshandelssystems der Europäischen Union.
Das produzierte eMethanol sei für Anwendungen in der Schifffahrt sowie in der chemischen Industrie etwa für Formaldehyd und Klebstoff bestimmt. Forestal will den Energieträger auch selber nutzen, etwa für die Leimproduktionen von Forestals Holzfaserplatten, um ab 2028 das graue Methanol durch grünes Methanol zu substituieren. Die endgültige Investitionsentscheidung für Triskelion ist für das 2. Quartal 2026 anvisiert, die Inbetriebnahme für 2028 geplant.
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Topsøe hat im dänischen Herning Europas größte Fabrik für Festoxid-Brennstoffzellen eröffnet. © Topsøe A/S




