(Leipzig / Deutschland) – Die Hintco GmbH hat die zweite H2Global-Ausschreibung für die Erzeugung von erneuerbaren Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs (RFNBO) einschließlich grünen Wasserstoffs gestartet. Diese umfasst fünf Lose: vier regionale und ein globales.

Die fünf Lose für erneuerbare Kraftstoffe nicht-biologischen Ursprungs (RFNBO) sind nach Produktionsregionen und Losarten gegliedert. Die produktoffenen Lose erlauben es den Unternehmen, Wasserstoff, Ammoniak oder Methanol anzubieten. Das vektoroffene Los für Deutschland und die Niederlande ist eingegrenzt auf Wasserstoff. © Hintco GmbH
Für die regionalen Lose wurden mindestens 484 Millionen Euro und für das globale Los mindestens 567 Millionen Euro zugewiesen. Der Gesamtbetrag beläuft sich vorläufig auf 2,5 Milliarden Euro und kann sich mit Verabschiedung des Bundeshaushalts 2025 noch auf rund drei Milliarden Euro erhöhen. Diese Summe hatte die Europäische Kommission bereits im Januar genehmigt. Erstmals wird die Versteigerung von zwei Regierungen unterstützt. Das globale Los finanzieren Deutschland und die Niederlande gemeinsam. Deutschland will 2,7 Milliarden Euro tragen, auf die Niederlande entfallen 300 Millionen.
Doppelauktionssystem sichert Finanzierung
Das Konzept basiert auf dem Doppelauktionssystem der deutschen H2Global-Stiftung, das die Erzeuger in Nicht-EU-Ländern und Einkäufer in Deutschland und den Niederlanden zusammenbringt. Die Erzeuger von grünem Wasserstoff und seiner Derivate mit dem niedrigsten Verkaufspreis und die Einkäufer mit dem höchsten Einkaufspreis erhalten jeweils einen Vertrag über den Verkauf oder den Einkauf der im Rahmen der Regelung erzeugten Kraftstoffe.
Da der Einkaufspreis derzeit noch höher liegt als der Verkaufspreis, wird die negative Differenz durch die staatlichen Mittel die Finanzierungslücke zwischen den beiden Preisangeboten zeitlich befristet ausgeglichen. Das in Leipzig angesiedelte Tochterunternehmen Hintco fungiert als Zwischenhändler.
Durch die Bündelung der Mittel verschiedener Regierungen in einer einzigen Auktion beschleunige Hintco „die Schaffung eines Marktes für erneuerbaren Wasserstoff und verringert das Risiko für die entstehende Wertschöpfungskette“, sagt Timo Bollerhey, CEO von Hintco und Mitbegründer von H2Global.
Die erste Ausschreibung für den Import grüner Wasserstoffprodukte hatte im Sommer 2024 der Düngemittelhersteller Fertiglobe PLC mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten für sich entschieden. Demnach werden zwischen 2027 und 2033 „mindestens 259.000 Tonnen“ grünes Ammoniak nach Deutschland exportiert. Es gab Bewerbungen von 66 Unternehmen aus 22 Ländern von fünf Kontinenten.
Informationen auf weltweiten Roadshows
Hintco plant in den kommenden Wochen weltweit eine Reihe von hybriden und virtuellen Roadshow-Veranstaltungen. Davon sollen einige auf großen Wasserstoffkonferenzen wie dem World Hydrogen Summit in Rotterdam stattfinden und einen detaillierten Überblick über die zweite H2Global-Auktionsrunde und die Teilnahmebedingungen bieten. Alle Informationen, die während der Roadshow vermittelt werden, stehen interessierten Unternehmen auch ohne Teilnahme zur Verfügung. Termine gibt es unter anderem im April (Asien, Südamerika) und Mai (Afrika). Details findet man auf der Website.
Die Vertragsunterlagen und Details zum Verfahren gibt es auf der Ausschreibungsseite.
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Deutschland und die Niederlande finanzieren gemeinsam einen Teil der zweiten Wasserstoffauktion von H2 Global. © Europäische Union / Lukasz Kobus