(Bilbao / Spanien) – Der spanische Energieversorger Iberdrola S.A. und der Energiekonzern BP haben den Baubeginn der Produktionsanlage für Wasserstoff angekündigt. Standort des „Castellón Green Hydrogen S.L.“ genannten Joint Ventures ist die BP-Raffinerie im spanischen Castellón. Start sei im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Investitionsentscheidung trafen die Unternehmen im September vergangenen Jahres (wir berichteten).

Iberdrola S.A. und BP haben den Baubeginn der Produktionsanlage für grünen Wasserstoff im spanischen Castellón angekündigt. © Iberdrola S.A

Zunächst werde ein 20.000 Quadratmeter großes Grundstück neben der Raffinerie erschlossen, dann begännen die Tiefbauarbeiten. Anschließend werde die Hauptausrüstung einschließlich der Elektrolyseure mit einer Leistung von kumuliert 25 Megawatt geliefert. Den Angaben von September zufolge sollen fünf Module mit Protonenaustauschmembran (PEM) und einer Leistung von je fünf Megawatt in Containerbauweise des US-Herstellers Plug Power Inc. installiert werden. Ein Stromabnahmevertrag (PPA) mit Iberdrola España sehe die Lieferung von jährlich 200 Gigawattstunden pro Jahr aus Photovoltaik- und Windkraftprojekten vor. Es würden alle EU-Anforderungen erfüllt, „um sicherzustellen, dass der erzeugte Wasserstoff grüner Wasserstoff ist“, sagt Jorge Palomar Herrero, Direktor für Wasserstoffentwicklung bei Iberdrola.

Grüner Wasserstoff soll Erdgas ersetzen

„Die BP-Raffinerie in Castellón konsolidiert sich als Modell für die Umwandlung von Raffinerien in integrierte Energiezentren“, sagt Carolina Mesa, BP-Vizepräsidentin für Wasserstoff in Spanien. Der Konzern wolle mit dem Jahresertrag von etwa 2.800 Tonnen grünem Wasserstoff einen Teil des mittels Erdgas hergestellten Wasserstoffs ersetzen, der derzeit von der Raffinerie verwendet werde. In späteren Phasen des Projekts könne der Energieträger auch in Schlüsselindustrien eingesetzt werden, die in der Autonomen Gemeinschaft Valencia schwer zu dekarbonisieren seien, etwa in der Keramikindustrie, der chemischen Industrie und im Schwerlastverkehr.

Standort der Raffinerie im Süden Spaniens in Castellón, Autonome Region Valencia. © BP plc

Die Investitionskosten werden mit 70 Millionen Euro beziffert, davon stammen 15 Millionen aus dem spanischen Konjunkturprogramm (Plan de Reconstrucción, Transformation y Resilience). Die Anlage schaffe während der Bauphase bis zu 500 neue Arbeitsplätze, beteiligt seien etwa 25 spanische Unternehmen. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 vorgesehen.

Im Jahr 2023 hatte BP angekündigt, man wolle in der Region Valencia bis zum Jahr 2030 schrittweise Elektrolysekapazitäten von zwei Gigawatt entwickeln, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Die Investitionen wurden auf zwei Milliarden Euro prognostiziert. Der erste Bauabschnitt umfasst demnach den Ausbau der Elektrolyse in der Raffinerie Castellón auf 200 Megawatt bis 2027.

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Das „Castellón Green Hydrogen“-Joint-Ventures von Iberdrola und BP soll im zweiten Quartal dieses Jahres mit dem Aufbau der 25-MW-Elektrolyse in Castellón beginnen. © BP plc