(Brüssel / Belgien) – Die EU-Kommission hat rund 720 Millionen Euro für sieben Vorhaben für erneuerbaren Wasserstoff bewilligt, die im Rahmen der ersten Ausschreibung der Europäischen Wasserstoffbank ausgewählt wurden. Die erfolgreichen Bieter erhalten die Subvention, um die Preisdifferenz zwischen ihren Produktionskosten und dem Marktpreis für Wasserstoff zu überbrücken.
Die Projekte waren Gewinner einer überzeichneten Auktion mit insgesamt 132 Geboten. Die Unternehmen planen, über zehn Jahre hinweg 1,58 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff zu erzeugen, wodurch mehr als zehn Millionen Tonnen CO2- Emissionen vermieden werden sollen. Die Leistungen der Elektrolyseure reichen von 35 bis 500 Megawatt. Sie werden in Finnland, Spanien, Portugal und Norwegen installiert. Deutsche Firmen sind nicht dabei. Die Gebote lagen zwischen 0,37 und 0,48 Euro je Kilogramm erzeugten Wasserstoffs. Die jeweiligen Zuschüsse betragen acht und 245 Millionen Euro.
Darüber hinaus hat die Bundesrepublik im Rahmen des neuen Mechanismus‘ „Auctions as-a-service“ nationale Mittel in Höhe von 350 Millionen Euro für die am höchsten eingestuften Projekte in Deutschland bereitgestellt, die nicht für eine Förderung auf EU-Ebene in Frage kamen, aber die Förderkriterien erfüllen. Diese Regelung steht allen Mitgliedstaaten offen und ermöglicht es ihnen, von der Auktionsplattform auf EU-Ebene zu profitieren und Mittel für zusätzliche Projekte zu vergeben. Die Kommission fordert die anderen Mitgliedstaaten auf, diese Dienstleistung für künftige Auktionen ebenfalls in Anspruch zu nehmen.
Verträge bis November unterschrieben
Die Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) beginnt nun mit der Vorbereitung von individuellen Finanzhilfevereinbarungen. Die Verträge werden voraussichtlich spätestens im November 2024 unterzeichnet. Danach müssen die Firmen innerhalb von fünf Jahren mit der Erzeugung von zertifiziertem erneuerbarem Wasserstoff beginnen. Sie erhalten die gewährte Festprämie für zehn Jahre.
Bei der ersten Auktion der Europäischen Wasserstoffbank gingen Gebote aus 17 europäischen Ländern ein, die mehr als das 15-Fache der verfügbaren Mittel in Höhe von 800 Millionen Euro beantragten. 119 der 132 Vorschläge wurden für förderfähig befunden und anschließend entsprechend ihrem Angebotspreis eingestuft. Die eingereichten Angebote lagen zwischen 0,37 und 4,5 Euro je Kilogramm erzeugten erneuerbaren Wasserstoffs. Die Kommission plant, bis Ende dieses Jahres eine zweite Auktion der Europäischen Wasserstoffbank einzuleiten.
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Die EU fördert Projekte für grünen Wasserstoff mit rund 720 Millionen Euro. © Europäische Kommission