(Nantes, Frankreich / London, UK) – Der französische Hersteller von grünem Wasserstoff Lhyfe und der Projektentwickler Source Galileo wollen in Großbritannien und Irland gemeinsam Elektrolyseure in kommerziellem Maßstab installieren. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet.

Im Rahmen der Vereinbarung wolle man das Fachwissen bündeln, „um das umweltfreundliche Gas zu erzeugen und an eine Vielzahl von Kunden in der Industrie und im Verkehrswesen zu liefern“. Bei der Standortwahl stünden Faktoren wie Verbrauchernähe, Netzverfügbarkeit, Stromversorgung, Grundstücksverfügbarkeit und Planungsanforderungen im Vordergrund.

Wasserstoffproduktion im Industriemaßstab

Um die steigende Nachfrage von Unternehmen zu befriedigen, die ihre Abhängigkeit von Erdgas und anderen fossilen Brennstoffen verringern wollten, seien Großanlagen erforderlich, was die Einführung von grünem Wasserstoff beschleunige. Zunächst würden sich die Unternehmen auf die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Onshore-Quellen konzentrieren. Längerfristig könnten sie das enorme Offshore-Windpotenzial im Vereinigten Königreich und in Irland nutzen, was zur Überwindung von Engpässen im Stromnetz beitrüge. Lhyfe hatte 2022 eine Niederlassung im Vereinigten Königreich eröffnet und Büros in Newcastle und Sheffield eingerichtet.

Die erste Anlage von Lhyfe ist seit der zweiten Jahreshälfte 2021 in Frankreich in Betrieb, zwei weitere in Occitanie und der Bretagne wurden im Dezember 2023 eingeweiht (wir berichteten). Nochmals fünf europäische Standorte befinden sich derzeit im Bau oder in der Erweiterung. Lhyfe will bis Ende 2026 eine Produktionskapazität für grünen Wasserstoff von 200 Megawatt installieren, bis Ende 2030 sollen es drei Gigawatt sein.

Source Galileo wurde gegründet, um die Einführung von Großprojekten im Bereich der erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Das Unternehmen verfügt über eine Pipeline von rund zehn Gigawatt an Offshore-Wind- und Wasserstoffprojekten, die im Vereinigten Königreich, Irland und Norwegen entwickelt werden, und ist außerdem im Sektor Onshore-Batteriespeicher und Solarprojekte tätig.

UK: Zehn Gigawatt bis 2030

Die britische Regierung hat ihr Ziel, bis 2030 eine Produktionskapazität kohlenstoffarmen Wasserstoffs von fünf Gigawatt aufzubauen, auf zehn Gigawatt verdoppelt. Mindestens die Hälfte davon solle grüner Wasserstoff sein. Irland hat gemäß der im Juli 2023 veröffentlichten nationalen Wasserstoffstrategie Pläne, bis 2030 Elektrolyseure mit einer Kapazität von zwei Gigawatt zu errichten. Der Strom für den grünen Wasserstoff stammt dann aus Offshore-Windparks.

Nach Angaben von Kevin Lynch, CEO von Source Galileo, wolle Großbritannien bis 2030 rund 50 Gigawatt Offshore-Windkraftanlagen installieren, in Irland seien es bis 2040 mindestens 20 Gigawatt.

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Lhyfe und Source Galileo arbeiten gemeinsam an der Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff im Vereinigten Königreich und in Irland (Foto: Lhyfe-Zentrale im Pays de la Loire, Bouin, Vendée). © Lhyfe / William Jezequel