(Bessières / Frankreich) – Der französische Wasserstoffproduzent Lhyfe und die regionale Energie- und Klimaagentur AREC Occitanie eröffneten in der Region Occitanie eigenen Angaben zufolge „Frankreichs größte Produktionsstätte für grünen Wasserstoff“. Lhyfe hält daran einen Anteil von 80 Prozent, AREC gehören die restlichen 20 Prozent. Sie wird in der ersten Hälfte des Jahres 2024 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

Lhyfe Occitanie hat Anfang Dezember in Bessières eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in Betrieb genommen. © Lhyfe

Im Gewerbegebiet Triangle in Bessières, nördlich von Toulouse, will Lhyfe mittels Elektrolyse mit einer Kapazität von fünf Megawatt bis zu zwei Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag herstellen. Die Produktion sei erweiterbar. Die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien werde durch Bezugsverträge (PPA, Power Purchase Agreement) etwa mit VSB Energies Nouvelles und Kallista Energy sichergestellt.

Projekt „H2-Korridor Occitanie“ gestartet

Mit der Einweihung von Lhyfe Occitanie gibt die Region auch den Startschuss für die Umsetzung der im Rahmen des Projekts „H2-Korridor Occitanie“ ausgewählten Vorhaben. Der H2-Korridor ist Teil des geplanten europäischen Nord-Süd-Wasserstoffkorridors des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), das darauf abzielt, den Güter- und Personenverkehrs auf einer Achse zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee zu dekarbonisieren.

In der Gemeinde Buléon im bretonischen Department Morbihan, wurde Mitte Dezember ebenfalls eine 5-MW-Wasserstoffproduktionsanlage eingeweiht. © Lhyfe

Die Region koordiniert das bereits 2019 angekündigte Vorhaben, das von der Europäischen Union mit 14,6 Millionen Euro bezuschusst wird. Die Europäische Investitionsbank gibt überdies ein Darlehen von 40 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang wurde nach einer Projektausschreibung auch Lhyfe Occitanie Ende 2021 ausgewählt. Die Region stellt dafür sechs Millionen Euro zur Verfügung, davon 4,1 Millionen Euro als rückzahlbarer Vorschuss und 1,9 Millionen Euro als Zuschuss.

Bis Ende 2024 sollen dort Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff mit einer Gesamtleistung von sechs Tonnen pro Tag sowie acht Wasserstofftankstellen mit einer Kapazität von 600 bis 1.200 Kilogramm pro Tag entstehen. Überdies umfasst der Plan die Anschaffung von 40 wasserstoffbetriebenen Lkw, 62 Kühlanhänger und 15 auf Wasserstoffbetrieb umgerüstete regionale Überlandbusse.

Eine weitere Produktionsstätten mit gleicher Kapazität hat Lhyfe Mitte Dezember in der Bretagne eingeweiht.

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Lhyfe hat im Dezember in Frankreich zwei Wasserstoffproduktionsstätten in Betrieb genommen. Sieben weitere sind europaweit im Bau. © Lhyfe