(Geesthacht / Dunedin) – Eine bilaterale Wasserstoffallianz zwischen Neuseeland und Deutschland hat dieser Tage ihre Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, die Potenziale zur Entwicklung grüner Wasserstofftechnologien in Neuseeland zu erforschen. An der University of Otago soll dazu ein gemeinsam betriebenes Labor nebst Testfeld aufgebaut werden. Außerdem werden Forschungsaufenthalte von beteiligten Wissenschaftlern sowie Workshops und Symposien in beiden Ländern organisiert.

Das Forschungskonsortium besteht den Angaben zufolge aus einer Reihe von akademischen und industriellen Partnern beider Länder. Geplant seien „experimentelle und theoretischer Grundlagenforschung zur optimalen Erzeugung und Speicherung von grünem Wasserstoff über anwendungsorientierte Systemintegration bis hin zu techno-ökonomischen sowie sozio-ökologischen Analysen bezüglich der entwickelten Technologien“, heißt es in einer Mitteilung.

Koordiniert wird die Zusammenarbeit von Paul Jerabek (Hereon-Institut für Wasserstofftechnologie, Geesthacht) und Sally Brooker (University of Otago, Dunedin). Die Finanzierung übernehmen für einen Zeitraum von fünf Jahren das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 768.000 Euro sowie das neuseeländische Ministerium für Unternehmensentwicklung, Innovation und Bildung (Ministry of Business, Innovation and Education, MBIE) mit einer nicht genannten Summe.

Innovatives Neuseeland

Als Teil des Projekts sei auch die Etablierung eines deutsch-neuseeländischen Innovationscampus‘ für grünen Wasserstoff im Süden Neuseelands geplant, in dem akademische und industrielle Forschungspartner zusammenarbeiteten, und der sich auf die Entwicklung, Erprobung und Vermarktung von Wasserstofftechnologien konzentriere. Hierzu arbeiteten die Koordinatoren mit Experten des privaten Sektors im „New Zealand Hydrogen Council“ zusammen, um ein neuseeländisches „Team Green Hydrogen“ zu bilden. Unter anderem gebe es bereits Verbindungen zum Flughafen Christchurch, zu Airbus und zu Air New Zealand.

Nach Angaben von Paul Jerabek sei Neuseeland perfekt geeignet für die gemeinschaftliche Entwicklung, Erprobung und Etablierung grüner Wasserstofftechnologien: „Das Land ist äußerst innovationsfreundlich, reich an erneuerbaren Energiequellen und hat wie Deutschland den starken Willen, möglichst zeitnah komplett klimaneutral zu werden“. Sally Brooker zeigt sich „begeistert, dass die Finanzierung nun von neuseeländischer und deutscher Seite bestätigt wurde“.

Deep Link
https://www.hereon.de/innovation_transfer/communication_media/news/103565/index.php.de
https://www.nzhydrogen.org

Foto
Mit einer Kapazität von 800 MW ist die „Manapouri Hydro Station“ das größte Wasserkraftwerk Neuseelands. Die hier erzeugte elektrische Energie könnte zur Herstellung von klimaneutralem grünem Wasserstoff genutzt werden. © Wikipedia

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Darstellung der geplanten Projekte aus dem Grünbuch der neuseeländischen Regierung („A Vision for Hydrogen in New Zealand“). Die Karte basiert auf Angaben des MBIE und des neuseeländischen Wasserstoffrats (Stand: Februar 2020). © www.nzhydrogen.org