USA: Celly und UAC bringen Wasserstofftrailer auf den nordamerikanischen Markt +++ USA: Plug und Allied Green schließen Rahmenvertrag zur Lieferung von 3 GW Elektrolyseur-Kapazität +++ Indien: GAIL und AM Green entwickeln Projekte zur Produktion von eMethanol +++ Deutschland: Wasserstofflabor HyTechLab4 in NRW eröffnet +++ USA: Schlepper mit Ammoniakantrieb in Betrieb genommen +++ Spanien: Accelera eröffnet Elektrolyseurfabrik in Guadalajara +++ Großbritannien: Statera Energy will Elektrolyseurleistung von 500 MW installieren +++ Finnland: P2X beauftragt ABB mit dem Energiemanagementsystem für Harjavalta +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Celly und UAC wollen noch in diesem Jahr einen neuen Wasserstofftrailer auf den nordamerikanischen Markt bringen. © Celly H2 LLC

(USA) Das in Texas beheimatete, auf Wasserstofftankstellen und -logistik spezialisierte Unternehmen Celly H2 LLC und die norwegische UMOE Advanced Composites AS (UAC) wollen noch in diesem Jahr in Nordamerika einen Wasserstofftrailer auf den Markt bringen. Die für den Transport vorgesehenen Container sollen in drei Größen (20, 30, 40 Fuß) mit Kapazitäten von bis zu 720 Kilogramm erhältlich sein und Speicherung bei 350 bar ermöglichen. Das geschlossene modulare Design mit Polymerauskleidung (Typ 4) und einer Verbundfaserumhüllung sei hitzebeständig, nicht korrosiv, chemikalienbeständig und erfülle die europäischen Sicherheitsanforderungen, einschließlich Berst-, Aufprall- und Brandsicherheitsnormen. Die Technologie von UMOE habe ihre Effektivität in Europa bewiesen, und man sei „zuversichtlich, dass sie den Wasserstofftransport und die stationäre Speicherung in den USA verändern wird“, sagt Austin Terry, Gründer und CEO von Celly. Die Unternehmen hatten im Mai dieses Jahres ihre Zusammenarbeit erklärt.

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Plug Power liefert AGA Elektrolyseure mit einer Leistung von drei Gigawatt, um in Australien grünes Ammoniak zu produzieren. © Allied Green Ammonia Pty Ltd.

(USA) Die Plug Power Inc. hat mit der australischen Allied Green Ammonia Pty Ltd. (AGA) einen Rahmenvertrag über Elektrolyseure mit einer Leistung von drei Gigawatt für dessen Wasserstoff- / Ammoniak-Anlage vereinbart. Die Lieferung von Plug wird für Ende 2026 / Anfang 2027 erwartet. Die Unternehmen wollen nun die Details aushandeln. Die Kapazität der AGA-Anlage auf der Halbinsel Gove sei für die Produktion von täglich rund 2.700 Tonnen Ammoniak ausgelegt und solle durch den Einsatz von grünem Wasserstoff „deutlich“ dekarbonisiert werden. Die Investitionsentscheidung (FID) werde „in Kürze“ erwartet.

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GAIL und AM Green unterzeichnen die Absichtserklärung zur Installation von PV- und Windkraftanlagen sowie zur Lieferung von CO2 zur eMethanol-Produktion. © AM Green B.V.

(Indien) GAIL (India) Limited und AM Green B.V. (AMG) wollen gemeinsam Projekte zur Förderung nachhaltiger Energien in Indien zur Produktion von eMethanol entwickeln. Dazu werde man die Installation von PV- und Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 2,5 Gigawatt untersuchen. Diese seien in Kombination mit den bevorstehenden Pumpspeicherprojekten von Greenko in der Lage, sowohl Endverbraucher als auch das geplante eMethanol-Projekt rund um die Uhr mit Strom zu versorgen. Die Studie solle auch prüfen, wie sich die von GAIL jährlich erzeugten rund 350.000 Tonnen CO2 für die eMethanol-Herstellung einsetzen ließen. Das grüne Methanol solle zur Dekarbonisierung von schwer abbaubaren Sektoren wie Schifffahrt, Stahl- und Zementherstellung beitragen. Vor rund vier Wochen hatte AM Green Ammonia, Teil der indischen Greenko Group, die endgültige Investitionsentscheidung (FID) für sein grünes Ammoniakprojekt mit einer Kapazität von einer Million Tonnen getroffen. Standort ist die indische Hafenstadt Kakinada im Bundesstaat Andhra Pradesh (wir berichteten). AM Green will bis 2030 eine Kapazität von fünf Millionen Tonnen an grünem Ammoniak erreichen. Dies entspreche dem Bedarf von etwa einer Million Tonnen grünem Wasserstoff.

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Eröffnung des neuen Labors (v.l.): Astrid Westendorf (Prorektorin UDE), Peter Beckhaus (Geschäftsführer ZBT), Harry Hoster (wissenschaftlicher Leiter ZBT), Silke Krebs (Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium NRW), Dieter Bathen (Vorstand JRF). JRF e.V. / Schuchrat Kurbanov

(Deutschland) Am Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) wurde im Beisein von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung das „HyTechLab4“-Labor für Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Elektrolyseforschung eröffnet. Dafür sei die Infrastruktur im Hauptlabor des ZBT auf dem Campus der Universität Duisburg-Essen (UDE) umfänglich modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden. „Hier können wir zukünftig Brennstoffzellen, Anlagenkomponenten und sogar systemnahe Anlagen in größeren Leistungsbereichen, zum Beispiel für Mobilitäts- oder Energieversorgungsanwendungen, entwickeln und testen“, sagt ZBT-Geschäftsführer Peter Beckhaus. Das HyTechLab4NRW wird innerhalb der Initiative Forschungsinfrastrukturen NRW sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das ZBT ist Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRG) im Bereich der Energietechnik. Es arbeitet in den Themen „Elektrolysetechnologie“, „Wasserstoffinfrastruktur“ und „Brennstoffzellentechnik“. Ziele sind sowohl die Gewinnung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden als auch der Transfer der Erkenntnisse in die Praxis.

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Der Schlepper „NH3 Kraken“ absolviert seine Jungfernfahrt mit Ammoniak-Antriebstechnologie von Amogy. © Amogy Inc.

(USA) Die „NH3 Kraken“, ein 1957 gebauter Schlepper, der von der Amogy Inc. mit einem Ammoniakantrieb nachgerüstet wurde, hat auf einem Nebenfluss des Hudson Rivers bei New York City seine Jungfernfahrt absolviert. Die Demonstration beweise „sowohl die Realisierbarkeit der Technologie als auch das Potenzial von grünem Ammoniak als kohlenstofffreier Treibstoff für die Schifffahrt“, so das Unternehmen. Die Fahrt der NH3 Kraken sei die bisher größte Anwendung von Amogy, nachdem bereits eine Drohne, ein Traktor und ein Sattelschlepper umgerüstet worden waren. Das System spaltet flüssiges Ammoniak in seine Grundelemente Wasserstoff und Stickstoff (Cracken). Der Wasserstoff wird dann in eine Brennstoffzelle geleitet, die Strom erzeugt. Amogy plant, in den kommenden Monaten eine Fallstudie mit technischen Details zu veröffentlichen.

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Die Marke Accelera wurde Anfang 2023 von der Cummins Inc. gegründet und bündelt deren Aktivitäten im Bereich sauberer Energien. © Cummins Inc.

(Spanien) Der Geschäftsbereich für emissionsfreie Kraftstoffe des US-Unternehmens Cummins Inc., Accelera, hat in Guadalajara, Kastilien-La Mancha, sein Elektrolyseurwerk offiziell eröffnet. Die bereits im April 2024 in Betrieb genommene Anlage hat eine Produktionskapazität von 500 Megawatt und soll auf mehr als ein Gigawatt ausgebaut werden. Fabriziert werden dort Protonenaustauschmembran-Systeme (PEM). Es würden voraussichtlich 150 Arbeitsplätze geschaffen. Die Anlage produziere bis zu 70 Prozent ihres Energiebedarfs vor Ort, verfüge über eine PV-Aufdachanlage, ein Regenwassersammelsystem, Oberlichter für natürliche Beleuchtung und nutze Geothermie für Heizung und Kühlung.

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Über das Fernleitungsgasnetz soll der Wasserstoff von Kintore bis in die Industriezentren im Süden Großbritanniens gelangen. © Statera Energy Ltd.

(Großbritannien) Statera Energy Ltd. hat seine Pläne für das erste grüne Wasserstoffprojekt in Großbritannien konkretisiert. Man habe nun die Planungen bei den Behörden eingereicht, sagt CEO Tom Vernon. Im Rahmen des „Kintore Hydrogen“ genannte Vorhabens will das Unternehmen in Kintore, Grafschaft Aberdeenshire, an der Nordostspitze Schottlands, in der ersten Bauphase eine Elektrolyseleistung von 500 Megawatt installieren. Im November hatte Statera dem amerikanisch-australischen Ingenieurunternehmen Whorley Group den Auftrag für das Front End Engineering Design (FEED) erteilt. Die Inbetriebnahme wird für 2028 prognostiziert. Der britische Entwickler von Energieerzeugungsanlagen und Speichern will im Endausbau die Elektrolyseleistung bis 2030 auf drei Gigawatt steigern. Mittels überschüssigen Stroms aus Windkraftanlagen sollen dann jährlich 200.000 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt werden. Nach der Inbetriebnahme würden bis zu 200 feste Arbeitsplätze vor Ort geschaffen. Die ersten Pläne wurden bereits im April 2023 bekannt. Die Investitionsentscheidung falle 2025. „In den kommenden Jahren werden Elektrolyseure aufgrund der schieren Menge an Windenergie, die im Vereinigten Königreich in das Netz eingespeist wird, von entscheidender Bedeutung für deren Nutzung sein, da sie ansonsten ungenutzt bleiben würde“, so Vernon, und im Übrigen dazu beitragen, das Netz zu entlasten.

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(Finnland) P2X Solutions Oy hat den Schweizer Technologiekonzern ABB ausgewählt, das „ABB Ability Optimax“-Energiemanagementsystem für seine großtechnische Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff und synthetischem Methan in Harjavalta zu installieren. Die Wasserstoffproduktion sei ein sehr energieintensiver Prozess, und „die Optimierung spielt eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der Kosteneffizienz“. Die Überwachung und strategische Steuerung der Stromflüsse und des Energieverbrauchs ermögliche ein System, „das harmonisch über verschiedene Energiemärkte hinweg“ funktioniere, sagt Herkko Plit, CEO von P2X Solutions. Harjavalta diene „als Startrampe“. Ziel sei es, die nahtlose Verbindung mehrerer Anlagen auf einer einheitlichen Plattform zu ermöglichen. Die Inbetriebnahme ist bis Ende 2024 vorgesehen. Im Juni hatte P2X eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach Enersense International Plc für Dienstleistungen rund um Betrieb und Wartung der Wasserstoffproduktionsanlage in Harjavalta verantwortlich ist. Baubeginn war 2022, der Elektrolyseur mit einer Leistung von 20 Megawatt soll im Herbst 2024 fertiggestellt werden. Es sei Finnlands erste Produktionsanlage für grünen Wasserstoff und synthetisches Methan im industriellen Maßstab. Der Elektrolyseur wurde Anfang dieses Jahres von der deutschen Sunfire GmbH geliefert und installiert. Enersense ist seit Februar 2022 Miteigentümer von P2X Solutions. Bis 2031 will P2X Solutions kumuliert eine Produktionskapazität von insgesamt einem Gigawatt erreichen. Weitere Standorte sind Joensuu und Oulu. Das Vorhaben ist Teil des EU-Projekts „BalticSeaH2“, an dem 40 Partner aus neun Ländern des Ostseeraums beteiligt sind.

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iStock / © Danil Melekhin