USA: Plug erhält 1,66 Milliarden Dollar Kreditgarantie vom Energieministerium +++ Deutschland: BMDV fördert BZ-Technologie für Flugzeuge +++ Deutschland: H2 Mobility und BASF investieren in Wasserstofftankstelle +++ USA: Nikola eröffnet Hyla-Tankstelle in Kalifornien +++ USA: Electric Hydrogen erhält 100-Millionen-Dollar-Kredit zur Entwicklung von 100-MW-Elektrolyseur +++ Deutschland: Wasserstoffallianz Wesermarsch stellt Machbarkeitsstudie vor +++ Schweden: Metacon und Siemens wollen bei der Entwicklung von Elektrolyseuren zusammenarbeiten +++ Indien: HHP will Ammoniak im Tata Steel Special Economic Zone Industrial Park produzieren +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Plug Power will mit einer Milliarden-Kreditzusage sechs Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff finanzieren. © Plug Power Inc.

(USA) Die Plug Power Inc. hat vom Loan Programs Office (LPO) des US-Energieministeriums eine bedingte Zusage für eine Darlehensgarantie von bis zu 1,66 Milliarden Dollar erhalten. Diese solle genutzt werden, um die Entwicklung und den Bau von bis zu sechs eigenen Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff zu finanzieren. Die Anlagen würden im ganzen Land installiert und große Unternehmen, einschließlich der bestehenden Kunden von Plug, versorgen. Der Energieträger werde dann für Anwendungen in den Bereichen Materialtransport, Transport und Industrie verwendet. Anfang 2024 hatte Plug Power die erste kommerzielle Anlage für grünen Wasserstoff in Woodbine, Georgia, in Betrieb genommen. Das derzeitige Firmennetz zur Erzeugung von grünem Wasserstoff habe eine Produktionskapazität von etwa 25 Tonnen Flüssigwasserstoff pro Tag.

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing (3.v.l.) überreicht am Flughafen Stuttgart den Förderbescheid zur Weiterentwicklung von Brennstoffzellenantrieben für Regionalflugzeuge. © H2Fly GmbH

(Deutschland) Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Forschungsprojekt BALIS 2.0 zur Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie für Regionalflugzeuge mit 9,3 Millionen Euro für den Zeitraum 2024 bis 2026. Unter Leitung des Stuttgarter Unternehmens H2FLY und in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie Diehl Aerospace wird ein hochleistungsfähiges und luftfahrttaugliches Brennstoffzellenmodul mit einer Leistung von 350 Kilowatt entwickelt und getestet. Dieses Grundmodul diene als Basis für Megawatt-Antriebssysteme. Damit könnten in Zukunft kommerzielle Regionalflugzeuge mit 40 bis 80 Sitzplätzen emissionsfrei angetrieben werden. In der BALIS-Testumgebung untersucht das DLR das Kopplungsverhalten von Brennstoffzellensystemen mit einem elektrischen Antrieb sowie die Optimierung des Gesamtsystembetriebs. Diehl Aerospace entwickelt seine Technologie weiter, um eine effiziente Kopplung und Skalierung von Brennstoffzellensystemen zu ermöglichen. Erste Bodentest sind für dieses Jahr im Testfeld des DLR in Empfingen geplant, das im Rahmen des Vorgängerprojekts BALIS 1 aufgebaut wurde.

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Im Beisein des Frankenthaler Oberbürgermeisters Nicolas Meyer (vierter von links) haben die Projektpartner den Baufortschritt der Wasserstofftankstelle von H2 Mobility und BASF vorgestellt. © BASF

(Deutschland) Die H2 Mobility Deutschland GmbH und der Chemiekonzern BASF investieren gemeinsam in den Bau einer Wasserstofftankstelle in Frankenthal. Die öffentlich zugängliche Station entsteht neben dem dortigen Werksgelände von BASF in Rheinland-Pfalz. Zukünftig können hier Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (700 bar) sowie Lkw und Busse (350 bar) tanken. Jüngst wurden der Verdichter sowie zwei Mittel- und Hochdruckspeicher angeliefert. Für die erste Ausbaustufe sei eine Tageskapazität von 700 bis 800 Kilogramm Wasserstoff von nicht genannter Herkunft vorgesehen. Dies entspreche mehr als 30 Lkw und Bussen. Bis zur geplanten Eröffnung Ende 2024 würden die technischen Komponenten der Anlage in einem mehrmonatigen Inbetriebnahmeprozess inklusive Betankungstests auf die Nutzung vorbereitet. Bis 2027 plant H2 Mobility, Betreiberin der Tankstelle, in einer zweiten Ausbaustufe die Kapazität zu verdoppeln. Dann könnten drei Fahrzeuge gleichzeitig tanken, sagt Martin Jüngel, Geschäftsführer und CFO von H2 Mobility Deutschland. Durch die Lage an der A6 sei die Tankstelle für den Logistikverkehr strategisch gut gelegen und leicht anfahrbar. In der Metropolregion Rhein-Neckar entstünden bis 2026 drei weitere H2-Tankstellen von ähnlicher Größe und Leistungsfähigkeit. Die Entwicklung der Wasserstoffregion werde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit 20 Millionen Euro durch das Bundesverkehrsministerium gefördert.

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Nikola eröffnet in Kalifornien eine neue Wasserstofftankstelle seiner Marke „Hyla“. © Nikola Corp.

(USA) Die Nikola Corporation hat unter ihrer Marke „Hyla“ in Kalifornien eine zweite Wasserstofftankstelle eröffnet. Diese befindet sich nach Unternehmensangaben in der Nähe des Hafens von Long Beach. Die Anlage sei rund um die Uhr geöffnet. Durch eine „Abstimmung mit namhaften Industriepartnern“ sichere Nikola seine Wasserstofflieferkette und erweitere seine Tankinfrastruktur, um die gestiegene Nachfrage zu unterstützen. Das Unternehmen will bis Mitte 2024 ein Netzwerk von neun Stationen aufbauen, bis Jahresende sollten insgesamt 14 Betriebsstandorte fertiggestellt werden. Dazu gehörten modulare und permanente Hyla-Stationen. Überdies gebe es eine auf zehn Jahre angelegte Vereinbarung mit First Element Fuel für eine Wasserstofftankstelle in Oakland, Kalifornien.

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EH2 hat eine Kreditlinie von 100 Millionen Dollar zur Finanzierung einer 100-MW-Elektrolyseanlage erhalten. © Electric Hydrogen ©

(USA) Das Technologieunternehmen Electric Hydrogen (EH2) hat von einem Bankenkonsortium eine Kreditlinie von 100 Millionen Dollar (93 Millionen Euro) erhalten. Die Mittel sollen zur Entwicklung einer Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 100 Megawatt genutzt werden. Diese umfasse alle Systemkomponenten, die erforderlich seien, um mittels PEM-Technologie grünen Wasserstoff zu erzeugen. „Mit der Kreditsicherung sind wir gut positioniert, um in den kommenden Jahren Gigawatt an Elektrolyseanlagen zu liefern und es unseren Kunden zu ermöglichen, ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen“, sagt Derek Warnick, Chief Financial Officer des Unternehmens. Zuvor hatte Electric Hydrogen bereits eine Unterstützung durch das US-Energieministerium in Höhe von 65 Millionen Dollar verkündet sowie 50 Millionen Dollar durch die US-Investmentgesellschaft Trinity Capital, um seine Elektrolyseurfabrik in Devens (Massachusetts) zu skalieren. Die ersten Elektrolyseure der Gigafactory würden noch in diesem Jahr an ein Projekt im Südosten von Texas ausgeliefert. Electric Hydrogen hat Niederlassungen in Kalifornien und Massachusetts.

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Die Wasserstoffallianz H2 Marsch hat eine Machbarkeitsstudie für die Dekarbonisierung der Wesermarsch vorgestellt. Zu dem Konsortium gehören Airbus Aerostructures, DMK Deutsches Milchkontor, Glencore Nordenham, Kronos Titan, USG-Blexen, der Energiekonzern EWE, die Wirtschaftsförderung Wesermarsch sowie die Städte Brake (Unterweser) und Nordenham. © EWE / Dennis Wenzel

(Deutschland) Die im vergangenen Jahr von Wirtschaft und Politik gegründete „Wasserstoffallianz H2 Marsch“ hat eine Machbarkeitsstudie für die norddeutsche Region „Wesermarsch“ über die Möglichkeiten von Unternehmen und anderen Interessenten zur Wasserstoffversorgung erstellt. Dabei werde gezeigt, wie die Dekarbonisierung der Industrie erfolgen könne und welche Erneuerbaren dafür geeignet seien, die fossilen Energieträger zu ersetzen. Ziel ist es, die Dekarbonisierung bis Mitte der 2030er Jahre umzusetzen. „Einerseits bedeutet das, in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren. Andererseits, dass die Hälfte der zukünftig benötigten Energie von rund 500 Gigawattstunden jährlich elektrifiziert werden könnte“, sagt Tim Eshold Sprecher der H2 Marsch-Initiative. Die andere Hälfte müsste „aufgrund technischer Restriktionen in den Produktionsprozessen auf molekulare Energieträger“ umgestellt werden. „Als beste Option dafür hat sich Wasserstoff herausgestellt.“ Demnach würden jährlich rund 13.000 Tonnen Wasserstoff für die Industrie benötigt. Etwa ein Drittel davon könne laut Studie in der Region im Umfeld der vier städtischen Zentren Bremen, Bremerhaven, Oldenburg und Wilhelmshaven erzeugt werden. Um den Bedarf insgesamt zu decken, müsse Wasserstoff über Importe oder ein überregionales Pipeline-Netz, wie das national geplante Wasserstoffkernnetz, in die Region gelangen. Die H2 Marsch-Partner hätten bereits eine Roadmap entwickelt, um die Klimaschutz- und Transformationsziele der Industrie zu erreichen. In einem nächsten Schritt wollten die Unternehmen ihre Konzepte für deren Umsetzung und die Finanzierung ausarbeiten.

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Metacons PEM-Megawatt-Elektrolyseur für industrielle Großanwendungen. © Metacon AB

(Schweden) Metacon AB und Siemens AB haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Herstellung von Wasserstoffproduktionssystemen in Schweden für den europäischen Markt zu beschleunigen. Eigenen Angaben zufolge hat Metacon seit Anfang des Jahres das exklusive Rechte für die Herstellung kompletter Elektrolyseanlagen auf der Grundlage der Technologie der chinesischen PERIC Hydrogen Technologies Co., Ltd für alkalische Elektrolysemodule (Stacks). Eine der Schlüsselkomponenten seien 5-Megawatt-Module. Metacon habe auch Zugang zu dem 10-Megawatt-Modul, das PERIC kürzlich auf den Markt gebracht habe. Die Rechte seien „für die meisten europäischen Länder“ eingeräumt worden. Metacon wolle „einer der Marktführer in Europa“ für diese Art Großwasserstoffanlagen werden. Siemens sei nun Technologiepartner, um mit „seiner Erfahrung Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen Automatisierung, Stromverteilung, Elektrifizierung, Instrumentierung, Gebäudetechnik und Antriebe“ beizutragen. Überdies könne Siemens digitale Dienstleistungen und Software für die Optimierung, Standardisierung und Simulation sowohl in der Fertigungs- als auch in der Betriebsphase von Wasserstoffanlagen beisteuern.

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Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen Hygenco und Tata Steel. © Hygenco Green Energies Pvt Ltd

(Indien) HHP Five Private Ldt., eine Tochter von Hygenco Green Energies Pvt Ltd, hat eine verbindliche Vereinbarung mit dem Tata Steel Special Economic Zone Industrial Park (GIP) getroffen, um ein groß angelegtes grünes Ammoniakprojekt in Gopalpur zu etablieren. Dort, im Bundesstaat Odisha, sollen einst 1,1 Millionen Tonnen grünes Ammoniak pro Jahr produziert werden. Die erste Phase gehe bis Dezember 2026 in Betrieb. Die Projektgenehmigung sei im Februar 2024 von der High-Level Clearance Authority erteilt worden. Hygenco festige „unseren Industriepark als potenzielles grünes Wasserstoff- und Ammoniakzentrum des Landes“, sagt Manikanta Naik, Geschäftsführerin der Tata Steel Special Economic Zone. Hygenco habe bereits mehrere langfristige Abnahmeverträge für grünen Wasserstoff unterzeichnet, unter anderem für die kürzlich in Betrieb genommene Megawattanlage eines Stahlunternehmens in Hisar, Haryana. Eine weitere Anlage für STL (Vendanta Group) in Maharashtra befinde sich im Bau.

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iStock / © Danil Melekhin