Malaysia: Gentari und SECS wollen gemeinsam grünen Wasserstoff produzieren +++ USA: Universal Hydrogen testet mit Flüssigwasserstoff angetriebenen Antriebstrang für Flugzeuge +++ Österreich: Wiener Linien kaufen H2-Busse von Caetano +++ Deutschland: 15 Prozent Gewichtsreduzierung bei Wasserstofftanks +++ Norwegen: Behörden geben Teco und Umoe grünes Licht für Entwurf eines H2-Hochgeschwindigkeitsschiffes +++ Kanada: ABO Wind beauftragt Worley mit Machbarkeitsstudie für Wind- und Wasserstoffprojekt in Neufundland +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Gentari und SECS wollen in Malaysia gemeinsam Wasserstoff produzieren. © Gentari Sdn Bhd

(Malaysia) Der malaysische Anbieter von sauberen Energielösungen Gentari Sdn Bhd hat über seine Tochter Gentari Hydrogen Sdn Bhd eine Vereinbarung mit SEDC Energy Sdn Bhd, einer Tochtergesellschaft der Sarawak Economic Development Corporation, unterzeichnet, um in Borneos Küstenstadt Bintulu (Region Sarawak) ein Wasserstoffproduktionszentrum zu errichten. Die „Sarawak H2 Hub“ genannte Einrichtung soll dereinst grünen Wasserstoff für nachgelagerte Anlagen in Bintulu liefern. Nach Unternehmensangaben positioniere sich Sarawak bereits seit geraumer Zeit, um bis 2027 als kommerzieller Wasserstoffproduzent Malaysias Wasserstoffwirtschaft voranzubringen. Die strategische Partnerschaft zwischen SEDCE und Gentari für den Sarawak H2-Hub werde Entwicklungen anregen und neue Investoren anziehen, sagt Gentari.

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Universal Hydrogen testet in Mojave das Zusammenspiel seines Flüssigwasserstoffmoduls mit dem Flugzeugantriebsstrang. © Universal Hydrogen Inc.

(USA) Die Universal Hydrogen Inc. hat einen Brennstoffzellen-Antriebsstrang der Megawatt-Klasse getestet. „Dies ist der größte Brennstoffzellen-Antriebsstrang, der jemals mit flüssigem Wasserstoff betrieben wurde“, sagte Mark Cousin, Präsident und CTO des Unternehmens. Das Flüssigwasserstoffmodul versorgte den „Iron Bird“ genannten Bodenprüfstand für mehr als eine Stunde und 40 Minuten und simulierte ein Regionalflugzeugprofil. Die Vorarbeiten laufen seit März 2023. Das Wasserstoffmodul könne „Iron Bird“ über drei Stunden lang bei voller Leistung mit Strom versorgen, wobei zwei solcher Module für eine Reichweite von 500 Seemeilen für ein ATR72-Regionalflugzeug ausreichen würden. Die Maschinen dieses Typs des Flugzeugbauers ATR können je nach Bauart 40 bis 75 Passagiere befördern. Die Demonstration wurde auf dem kalifornischen Mojave Air & Space Port durchgeführt. Das Flüssigwasserstoffmodul wurde im Engineering- und Designzentrum von Universal Hydrogen in Toulouse, Frankreich, entwickelt. Das Unternehmen will eigenen Angaben zufolge 2026 in den kommerziellen Betrieb einsteigen.

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Wiener Linien stellen 2025 die Linie 39A auf Wasserstoffbusse um. © Wiener Linien / Alexandra Gritsevskaja

(Österreich) In Wien werden bis Ende 2025 zehn H2-Stadtbusse des Typs „H2.City Gold“ des portugiesischen Hersteller Caetano Bus mit Brennstoffzellentechnologie von Toyota unterwegs sein. Der Verkehrsbetrieb Wiener Linien, Tochter der Wiener Stadtwerke GmbH, stelle damit die Linie 39A komplett auf Wasserstoffbusse um. Die zwölf Meter langen barrierefreien Fahrzeuge würden künftig an der Wasserstofftankstelle von Wien Energie und Wiener Netze betankt. Deren Bau war (wie berichtet) 2022 in die Wege geleitet worden. „Im Süden Wiens drehen bereits die ersten großen E-Busse ihre Runden, zehn Wasserstoffbusse folgen kommendes Jahr im Norden der Stadt“, sagt Stadtrat Peter Hanke. „Für den Kauf der E- und H2-Busse sowie die Errichtung von Infrastruktur investieren wir gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium und der EU rund 90 Millionen Euro.“ Man werde mit der Anschaffung „einen weiteren Meilenstein in unserer Wasserstoffstrategie“ legen und die gesamte Wertschöpfungskette abbilden: von der Produktion von grünem Wasserstoff über den Transport bis hin zur Betankung und Nutzung. Man habe in den vergangenen Jahren verschiedene Wasserstoffbusse getestet, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Gudrun Senk. Aufgrund von Steigungen, kurzen Haltestellenabständen und hohem Fahrgastaufkommen sei die 39A „eine der anspruchsvollsten Linien der Stadt, weshalb sich für diese Strecken Wasserstoffbusse besonders gut eignen“. Vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung. Den Zuschlag hatte zunächst Solaris Austria erhalten, Tochter des polnischen Busbauers Solaris Bus & Coach sp. z o.o. Nach Tests mit einem H2-Bus des damaligen Bestbieters habe sich herausgestellt, dass dieses Fahrzeug „für den herausfordernden Einsatz im Wiener Stadtverkehr nicht optimal geeignet“ sei. Daher sei eine neue Ausschreibung gestartet worden.

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Cevotec, Roth und Cikoni erreichen 15 Prozent Gewichtsreduzierung bei Wasserstofftanks. © Cevotec GmbH

(Deutschland) Das Technologieunternehmen Cevotec GmbH hat zusammen mit der Roth Composite Machinery GmbH und dem auf Leichtbau- und Faserverbundlösungen spezialisierten Ingenieurbüro Cikoni GmbH eine Gewichtsreduzierung bei Composite-Wasserstoff-Drucktank von 15 Prozent erreicht. Die Herstellung erfolgt nach Unternehmensangaben in einem vollautomatisierten industriellen Produktionsprozess. Der Ansatz reduziere den Faserbedarf um etwa 15 Prozent, abhängig von den Spezifikationen eines Drucktanks. Bei gleichwertigen mechanischen Eigenschaften seien dadurch signifikante Gewichts- und Kosteneinsparungen möglich. „Aufgrund der geringeren Wandstärke durch weniger Fasermaterial können die verstärkten Tanks außerdem mehr Speichervolumen bei gleichbleibendem Bauraum bieten und haben eine bessere CO2-Bilanz.“ In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern wurde ein optimierter Demonstrator in Originalgröße entwickelt. „Der 300-bar Typ-4 Drucktank hat ein dünneres Wickellaminat mit einer geringeren Anzahl an Lagen, die durch die Domverstärkungen ersetzt werden können. Im Vergleich zu einem 700-bar-Tank stellt das eine größere Herausforderung dar“, sagt Florian Lenz, Technischer Direktor bei Cevotec: „Um das optimale Design mit der größtmöglichen Materialeinsparung zu erreichen, wurden verschiedene Laminate untersucht.“ In der dritten Iteration habe man dann 108 Prozent des geforderten Berstdrucks mit 15 Prozent weniger Material erreicht.

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3D-Rendering des Hochgeschwindigkeitsschiffes, entworfen von Umoe Mandal und angetrieben von Teco-Technologie. © Teco 2030

(Norwegen) Der norwegische Hersteller von PEM-Brennstoffzellen-Stacks Teco 2030 und Umoe Mandal haben von der norwegischen Schifffahrtsbehörde die „Genehmigung für den vorläufigen Entwurf“ (approval of preliminary design) für ein wasserstoffbetriebenes Hochgeschwindigkeitsschiff mit Multimegawatt-Brennstoffzellen erhalten. Das Schiffskonzept basiert, wie berichtet, auf der „Surface Effect Ship“ genannten Technologie, eine Luftkissen-Katamarankonstruktion von Umoe Mandal für Crew Transfer Vessels (CTV). Diese Konfiguration gewährleiste eine sehr hohe Treibstoffeffizienz und eine ausreichende Reichweite, um – anders als bei batteriebetriebenen Schiffen – eine komplette Route ohne Ladestopps zu fahren. Darüber hinaus biete sie auch bei rauer See einen hohen Passagierkomfort. CTVs werden häufig für den Bau, die Wartung und den Betrieb von Offshore-Windparks eingesetzt. Im Vergleich zum Treibstoffverbrauch bestehender gleichwertiger, mit fossilen Brennstoffen betriebener Hochgeschwindigkeitspassagierschiffe werde der Verbrauch um mehr als 55 Prozent reduziert, so Teco. Mit dieser Genehmigung sei die erste Phase des gesamten Verfahrens für dieses Schiff abgeschlossen, das den Anforderungen des IGF-Codes der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation und des Entwurfsprozesses „Alternative Design Process“ entspricht. Die Personenbeförderung mit Hochgeschwindigkeitsfähren sei in Norwegen weit verbreitet, doch mit sehr hohen Treibhausgasemissionen pro Passagierkilometer verbunden, so Teco. Die norwegische Regierung plane die Einführung einer Null-Emissionsvorschrift für Hochgeschwindigkeitsfähren ab dem Jahr 2025. Das Projekt wurde von den norwegischen Kommunen Finnmark, Nordland, Trøndelag und Vestland finanziert.

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Fläche in Neufundland, auf der ABO Wind seine Windparks entwickeln will. © ABO Wind Canada Ltd.

(Kanada) Die deutsche ABO Wind AG treibt die Entwicklung seines Wind- und Wasserstoffprojekts Toqlukuti’k in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador voran und hat Worley Consulting mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Das Fünf-Gigawatt-Projekt „Toqlukuti’k Wind and Hydrogen Ltd.“ werde nach Angaben der Tochter ABO Wind Canada Ltd. mittels Windstrom grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak für den Weltmarkt produzieren. Der Wasserstoff solle die angrenzende Raffinerie von Braya Renewable Fules in Come by Chance versorgen, um die „Herstellung von CO2-armen Kraftstoffen noch klimafreundlicher zu gestalten“. Im August 2023 erhielt ABO Wind das exklusive Recht, das Projekt auf staatlichem „Crown Land“ zu entwickeln. Im Anschluss hatte ABO Wind ein Ausschreibungsverfahren für Ingenieurleistungen für eine Machbarkeitsstudie gestartet. Damit werde die Grundlage für die nächsten Entwicklungsphasen gelegt. Das beinhalte die Analyse von möglichen Alternativen zum ursprünglichen Projektplan, die Planung der Anlagen, die Schätzung von Kosten im Zusammenhang mit der Stromerzeugung und -übertragung sowie Produktion, Speicherung und Vermarktung von Wasserstoff (und Derivaten). Worley will bis Juli 2024 seinen Bericht vorlegen. (Projekt-Website: www.toqlukutikproject.com).

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iStock / © Danil Melekhin