Norwegen: Norwegian Hydrogen liefert H2 an Veidekke für Asphaltproduktion +++ Irland: Häfen Shannon Foynes und Rotterdam vereinbaren Korridor für grünen Wasserstoff +++ Deutschland: Groß-Gerau bestellt 23 Wasserstoffbusse +++ Frankreich: Lhyfe und SAF+ wollen nachhaltigen Flugzeugkraftstoff herstellen +++USA: Hydrogen Pro fertigt FEED für 300-MW-Ammoniakprojekt +++ Deutschland: H2 Digital bietet Überblick über europäische Wasserstoffprojekte +++ Spanien: Wood Group macht Studien zum BarMar-Projekt +++ Indien: NGEL will in Maharashtra H2-Projekte entwickeln +++ Deutschland: Senertec-BHKW werden H2-ready +++ England: Kraft Heinz und Carlton Power planen H2-Projekt +++ USA: Plug Power schließt BEDP-Vertrag für 500-MW-H2-Elektrolyseur +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Der Baukonzern Veidekke will die Produktionskapazität von mit grünem Wasserstoff hergestelltem Asphalt erhöhen. © Veidekke

(Norwegen) Der Wasserstoffproduzent Norwegian Hydrogen AS liefert künftig grünen Wasserstoff an den Baukonzern Veidekke. Dieser betreibt in Kristiansund bereits ein Asphaltwerk ausschließlich mit diesem Energieträger, dessen Herkunft allerdings nicht genannt wurde. Veidekke produzierte dort im Jahr 2023 etwa 3.000 Tonnen Asphalt. 2024 will das Unternehmen die Produktion steigern. Norwegian Hydrogen installiert derzeit in Hellesylt, südlich von Møre og Romsdal, eine Produktionsanlage für grünen Wasserstoff, die jährlich über 400 Tonnen produzieren kann. Die Anlage wird 2024 in Betrieb gehen und dann unter anderem das Asphaltwerk beliefern. Veidekke ist einer der größten Bauunternehmer und Bauträger in Skandinavien, entwickelt Wohnbauprojekte, unterhält Straßen und produziert Asphalt, Schotter und Kies.

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Vertreter aus Wirtschaft und Politik anlässlich der Unterzeichnung des Wasserstoff-Lieferabkommens zwischen Shannon Foynes Port und Rotterdam. © Port of Rotterdam

(Irland) Die Hafenverwaltungen von Shannon Foynes (Irland) und Rotterdam (Niederlande) haben eine Vereinbarung über die Entwicklung eines Lieferkettenkorridors für den Export von grünem Wasserstoff nach Europa unterzeichnet. Der Energieträger werde aus Offshore-Windkraft erzeugt. Der Wasserstoff und seine Derivate würden in einem geplanten Zentrum für grüne Energie an der Mündung des Shannon hergestellt. Die Markeinführung solle bis 2030 beginnen. Überdies werde die Aufnahme weiterer Interessenten in das Abkommen geprüft, dazu gehörten Abnehmer und Versorger von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten wie Methanol und Ammoniak.

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Die LNVH Groß-Gerau nutzt künftig 23 Wasserstoffbusse für den ÖPNV. © Solaris

(Deutschland) Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH (LNVG) im Landkreis Groß-Gerau bestellt bei dem polnischen Fahrzeugbauer Solaris Bus & Coach 23 Wasserstoffbusse. Der Auftrag umfasst 15 „Urbino 12“ und acht Gelenkbusse „Urbino 18“. Die Brennstoffzellen haben eine Leistung von 70 beziehungsweise 100 Kilowatt. Die 12-Meter-Fahrzeuge sollen bis November 2024 und die 18-Meter-Fahrzeuge bis Mitte 2025 ausgeliefert werden. Den Angaben zufolge testet LNVG seit einigen Jahren die Wasserstofftechnologie im öffentlichen Personennahverkehr. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Digital und Verkehr finanziert.

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(Frankreich) Der französische Hersteller von grünem Wasserstoff Lhyfe und die SAF+ International Group (SAF+) wollen gemeinsam e-SAF (electro Sustainable Aviation Fuel) aus grünem Wasserstoff herstellen. Als Anlagenstandort wird die Hafenregion Le Havre genannt, wo Lhyfe eine grüne Wasserstoffproduktion mit einer installierten Leistung von 300 Megawatt bauen wil. Der Ertrag liege bei 100 Tonnen pro Tag. SAF+ wiederum übernehme den Bau der e-SAF-Fabrik. Die Vermarktung soll bis 2030 beginnen. SAF+ hatte im Juli 2023 die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit der Air France-KLM-Gruppe für die Lieferung von e-SAF-Kraftstoff der zweiten Generation bekanntgegeben, die ersten Lieferungen sind für 2030 geplant.

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(USA) Das norwegische Technologieunternehmen Hydrogen Pro Inc. entwickelt das Front-End Engineering Design (FEED) für eine grüne Ammoniakfabrik in Texas. Der namentlich nicht genannte Auftraggeber plane den Bau einer Anlage mit einer Kapazität von 300 Megawatt. Der FEED-Prozess werde „in Kürze“ berginnen, sagt Jeff Spethmann, CEO von Hydrogen Pro.

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H2 Digital will Produzenten, Verbraucher und Verteiler von Wasserstoff vernetzen. © H2 Digital

(Deutschland) Die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Plattform „H2 Digital“ bietet jetzt einen „konsolidierten Überblick“ zum Status Quo des aktuellen Wasserstoffnetzwerks in Deutschland und Europa. H2 Digital ermögliche „eine offene Zusammenarbeit“ zwischen den Akteuren der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Unternehmen könnten bestehende oder geplante Projekte finden und über eine umfangreiche Datenbank mit Ansprechpartnern und Kontaktdaten Partnerschaften schließen. Die Plattform ermögliche „die Vernetzung und Koordination von Produzenten, Verbrauchern und Verteilern von Wasserstoff“, sagt Marcus Rübsam, Mitgründer und Geschäftsführer von H2 Digital. Die Plattform ist öffentlich und bietet detaillierte Informationen zu rund 300 Wasserstoffprojekten, von Verteilknoten bis hin zu einzelnen Pipelines. Gestützt wird die Plattform vom Essener Übertragungsnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE).

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Übertragungsnetzbetreiber wollen das Wasserstoffnetz „H2 Med“ aufbauen. © Enagas

(Spanien) Der schottische Ingenieurdienstleister John Wood Group plc macht eine Vorstudie zu den Routen der geplanten „BarMar“ genannten Wasserstoffpipeline. Auftraggeber sind die Übertragungsnetzbetreiber Enagás (Spanien), OGE (Deutschland) sowie GRTgaz und Teréga (beide Frankreich). Zum Aufgabenbereich gehört auch die Untersuchung von Routenalternativen und die grundsätzliche Auswahl eines Pipeline-Korridors. Die Studien zu den gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen (societal and environmental impact studies) obliegen Tecnoambiente, Francom und Natural Power. BarMar ist Teil des „H2med“-Projekts: Es umfasst eine Wasserstoffleitung über Land zwischen Portugal und Spanien (Celorico da Beira / Zamora) sowie eine maritimen Pipeline zwischen Spanien und Frankreich (Barcelona / Marseille). Das transnationale Wasserstoffnetz zwischen der Iberischen Halbinsel und Nordwesteuropa soll andere europäische Länder bis 2030 mit erneuerbarem Wasserstoff versorgen. Das Projekt wurde im Oktober 2022 vom Präsidenten der spanischen Regierung, dem Präsidenten Frankreichs und dem Premierminister von Portugal ins Leben gerufen. Das Gesamtbudget der insgesamt fünf Projektpartner beläuft sich auf 2,5 Milliarden Euro, die Transportkapazität soll einst zwei Millionen Tonnen betragen.

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Der indische Stromversorger National Thermal Power Corporation (NTPC) will im Bundesstaat Maharashtra grüne Wasserstoffprojekte entwickeln. © NTPC

(Indien) NTPC Green Energy Limited (NGEL), Tochter des größten indischen Stromversorgers NTPC, will im Bundesstaat Maharashtra grüne Wasserstoffprojekte entwickeln. Eine Absichtserklärung hat das Unternehmen Ende Januar mit dessen Regierung unterzeichnet. Dazu gehören auch Derivate wie Ammoniak und Methanol. Die Jahreskapazität wird auf eine Million Tonnen beziffert. Hinzu kommen den Angaben zufolge Pumpspeicherkraftwerke mit einer Leistung von zwei Gigawatt sowie Erneuerbare-Energien-Projekte (mit und ohne Speicher) mit einer Leistung von fünf Gigawatt. Im Rahmen ihres „Grünen Investitionsplans“ will der Bundesstaat in den nächsten fünf Jahren 80.000 Chore (800 Milliarden Euro) investieren.

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Die nächste BHKW-Generation des Dachs 2.9 von Senertec wird auf die Nutzung von 100 Prozent Wasserstoff vorbereitet. © Senertec Kraft-Wärme-Energiesysteme GmbH

(Deutschland) Die Senertec Kraft-Wärme-Energiesysteme GmbH aus Schweinfurt hat angekündigt, ihre Blockheizkraftwerke (BHKW) des Typs Dachs 2.9 und 5.5 ab der zweiten Generation für die Umrüstung auf 100 Prozent Wasserstoff vorzubereiten. Zur Umstellung werde das Unternehmen „ein kostengünstiges Umrüst-Kit“ anbieten, das von Fachpartnern eingebaut werde. In Gebieten, in denen kein H2-Netz geplant ist, ermögliche der Dachs den Einsatz von Alternativen zu Wasserstoff: Ab 2029 ist nach Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes ein Pflichtanteil von 15 Prozent grünes Gas erforderlich, ab 2035 sind es 30 Prozent und ab 2040 sind 60 Prozent als Beimischung zum Erd- oder Flüssiggas erforderlich. Die Senertec-Anlagen ließen sich bereits heute zu 100 Prozent klimaneutral mit Biomethan oder biogenem Flüssiggas betreiben.

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Der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz will in England einen 20-MW-Elektrolyseur bauen. © Kraft Heinz Company

(England) Der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz Company initiiert gemeinsam mit Carlton Power das erste grüne Wasserstoffprojekt des Unternehmens in Großbritannien. Die Unternehmen wollen die Entwicklung einer Anlage in der Produktionsstätte Kitt Green in Wigan, Greater Manchester, untersuchen. Kitt Green ist eine der größten lebensmittelverarbeitenden Anlagen in Europa und eine der größten Kraft Heinz-Anlagen der Welt, die jährlich eine Viertelmillion Tonnen Lebensmittel produziert und rund 850 Mitarbeiter beschäftigt. Der 20-Megawatt-Elektrolyseur soll mehr als 50 Prozent des jährlichen Erdgasbedarfs des Werks ersetzen und die Kohlenstoffemissionen um 16.000 Tonnen pro Jahr verringern. Der Strom für den Wasserstoff soll mittels Wind- und Sonnenenergie erzeugt werden. Das Projekt Kitt Green ist das fünfte Projekt für grünen Wasserstoff, das Carlton Power im Vereinigten Königreich vorantreibt.

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Plug Power erstellt Basic Engineering and Design Package (BEDP) für ein 500-MW-Elektrolyseur-Projekt in Europa. © Plug Power Inc.

(USA) Die Plug Power Inc. hat einen Vertrag über die Lieferung eines Basic Engineering and Design Package (BEDP) für ein Elektrolyseur-Projekt mit 500 Megawatt Leistung in Europa unterzeichnet. Das BEDP liefert die technischen und anlagentechnischen Details, die es ermöglichen, eine vollständige FEED-Studie (Front-End Engineering Design) durchzuführen, um die mit dem Betrieb einer potenziellen Anlage verbundenen Kapital- und Betriebsausgaben im Detail abzuschätzen. Der BEDP-Ansatz ermögliche es den Kunden von Plug, das Elektrolyseur-Paket nahtlos in den umfassenderen Konstruktions- und Bauplan des Projekts zu integrieren, so das Unternehmen. Details zu Auftraggeber oder potenziellem Standort nannte Plug Power nicht.

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iStock / © Danil Melekhin