Dänemark: European Energy pachtet Land für Methanolproduktion in Texas +++ Norwegen: Teco 2030 startet zweites EU-Horizont-Projekt +++ Großbritannien: First Hydrogen beginnt Tests von FCEV-Nutzfahrzeugen +++ Deutschland: Ecoclean startet Serienproduktion von Elektrolyseuren +++ Indien: AM Green und Envision arbeiten bei Wasserstoffproduktion zusammen +++ Dänemark: CIP gründet neues Unternehmen für „Energy Island“-Projekte +++ Deutschland: Airbus stärkt Standort Stade mit H2-Technologien +++ Großbritannien: Cers und Delta kooperieren bei SOEC-Produktion +++ Norwegen: Samsung ordert 10 MW Elektrolyseur-Ausrüstung bei Nel +++ Deutschland: Ruhrbahn bestellt 19 H2-Busse bei Solaris +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Steht kurz vor der Fertigstellung: Grafische Darstellung der Methanolfabrik von European Energy in Kassø (Dänemark). © European Energy A/S

(Dänemark) – Der dänische Projektentwickler European Energy A/S hat einen auf 50 Jahre angelegten Pachtvertrag mit dem Victoria County Navigation District (Port of Victoria) im US-Bundesstaat Texas im North Industrial Park des Hafens abgeschlossen. Das Unternehmen will dort eine E-Methanol-Anlage mit einer Produktionskapazität von 100.000 Tonnen errichten. Bei dem Verfahren wird Wasser (H2O) mit Hilfe von Sonnen- und Windenergie in grünen Wasserstoff sowie Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff wird zusammen mit biogenem Kohlendioxid (CO2) vor Ort synthetisiert, um E-Methanol herzustellen. Eine positive Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) werde Investition in Höhe von mehreren Hundert Millionen Dollar in die Hafeninfrastruktur nach sich ziehen und mehr als 200 Arbeitsplätze während der Bauphase und 60 weitere Arbeitsplätze vor Ort schaffen. European Energy ist eines von rund einem halben Dutzend Unternehmen, das für die dänische Großreederei A.P. Moller Maersk Methanol für deren neue Containerflotte herstellen soll. Die den Angaben zufolge derzeit „weltweit größte E-Methanol-Anlage“ von European Energy stehe im dänischen Kassø mit einer Kapazität von 32.000 Tonnen kurz vor der Fertigstellung. Zu den künftigen Abnehmern zählen Maersk, Novo Nordisk und die Lego Gruppe.

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Tecos 400-Kilowatt-Brennstoffzellenmodul FCM400. © Teco 2030

(Norwegen) – Teco 2030 ASA beginnt zusammen mit 13 europäischen Partnern sein zweites EU-Horizon-Projekt. Das „Zero Emission Adriatic Ship – ZEAS“ genannte Vorhaben konzentriert sich auf die Nutzung klimaneutraler Kraftstoffe in der Adria, insbesondere durch ein Wasserstoff-Brennstoffzellensystems für maritime Anwendungen. Der Gesamtprojektzuschuss der EU beträgt über 13,5 Millionen Euro, wobei 2,3 Millionen Euro für die Entwicklung von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb reserviert sind. Zum Kern des Vorhabens gehören die Konstruktion und der Bau des Schiffes, die Entwicklung umfassender Wasserstoffverteilungs-, Lager- und Bunkerlösungen sowie Tests auf See, um die Einhaltung der Zertifizierungsstandards zu gewährleisten. Zu dem Konsortium, das sich der Entwicklung und Validierung eines mit Wasserstoff betriebenen Passagierschiffes widmet, gehören Lurssen Design Center Kvarner, Gitone Kvarner, Maritime Center of Excellence, Jadrolinija, Universität Rijeka – Maritime Faculty, DNV Griechenland, Hycenta-Forschung, TECNO Ambiente, Scan Projekt, Technische Universität Chemnitz, Zenlab und die Kroatische Wasserstoffvereinigung.

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Der britische Gasversorger WWU testet künftig einen wasserstoffbetriebenen Transporter von First Hydrogen. © First Hydrogen Corp.

(Großbritannien) – Die britisch-kanadische First Hydrogen Corp. beginnt mit dem britischen Gasnetzbetreiber Wales & West Utilities (WWU) die Erprobung von wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeugen (FCEV). Standort ist das WWU-Depot in Swansea. Der Transporter werde Netztechniker bei Kundenbesuchen sowie bei Reparatur- und Wartungsarbeiten unterstützen. Dabei „sollen die Vorteile des FCEV gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen“ unter Beweis gestellt werden, insbesondere hinsichtlich der Reichweite (630 Kilometer), Nutzlast und Schnellbetankung. Das Fahrzeug sei das erste dieser Art, das in Wales eingesetzt werde. Es entsteht in Zusammenarbeit mit AVL Powertrain und Ballard Power Systems Inc. Unterstützung vor Ort gebe es von Protium Green Solutions, einem Hersteller von grünem Wasserstoff, und Hyppo Hydrogen Solutions, einem Unternehmen für Wasserstoffdienstleistungen. Wales & West Utilities versorgt mehr als 7,5 Millionen Kunden in Wales und Südwestengland mit Gas. Der Betreiber des Gasverteilernetzes hatte kürzlich einen Vorschlag zur Entwicklung einer großen Wasserstoffpipeline durch Südwales angekündigt. Bislang erfolgten die FCEV-Testläufe von First Hydrogen in der Nähe bestehender Wasserstofftankstellen. Dieser Einsatztest soll zeigen, wie Betankungsmöglichkeiten in Gebieten mit fehlender Infrastruktur entwickelt werden können. Durch die Nutzung des mobilen Betankungsdienstes von Hyppo Hydrogen Solutions und des grünen H2-Kraftstoffs von Protium Green Solutions ist eine Betankung des FCEV durch WWU in der Nähe des Depots in Swansea möglich, ohne dass eine öffentliche Tankstelle angefahren werden muss.

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(Deutschland) – Die im baden-württembergischen Filderstadt ansässige Ecoclean GmbH beginnt mit der Serienproduktion von „Ecolyzer“ genannten Elektrolyseuren. Diese basieren technologisch auf einem vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) während der letzten zehn Jahren entwickelten und optimierten System für die alkalische Druck-Elektrolyse (AEL). Zu den Vorteilen zähle, „dass weder ressourcenkritische Rohstoffe wie Edelmetalle noch seltene Erden erforderlich“ seien. Die als modulare Einheiten konzipierten Elektrolyseure ermöglichten den Aufbau von Anlagen mit Leistungen von einem bis zwanzig Megawatt. Das Baukastenprinzip ermögliche Lieferzeiten von derzeit zwölf Monaten. Die Systeme lieferten standardmäßig einen Systemdruck von bis zu 30 bar. Ecoclean sei dabei, auch die drucklose alkalische Elektrolyse ins Produktprogramm zu übernehmen.

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Mahesh Kolli, Präsident AM Green, und Lei Zang, CEO von Envision Energy. © AM Green India Pvt Ltd.

(Indien) – Der Wasserstoffproduzent AM Green India Pvt Ltd., Teil der indischen Greenko Group, und der Hersteller von Windturbinen und Batteriespeichern Envision Energy International arbeiten künftig enger zusammen. Einer auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, unterzeichneten Vereinbarung zufolge wollen die Unternehmen in Indien Windturbinen herzustellen, mit denen AM Green den Strom zur Produktion grünen Wasserstoffs generiert. Darüber entwickele man gemeinsam Industriestandards für grünen Wasserstoff sowie Produktionsstandorte in Indien.

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Copenhagen Infrastructure Partners hat ein Unternehmen zur Entwicklung von Energieinseln gegründet, um unter anderem grünen Wasserstoff zu erzeugen. © Copenhagen Infrastructure Partners

(Dänemark) – Der dänische Investor Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) hat das Unternehmen „Copenhagen Energy Islands“ (CEI) gegründet. Aufgabe ist die Entwicklung von Offshore-Windkraft-Projekten und der Aufbau von „Energieinseln“ in Nordsee, Ostsee und in Südostasien. „Energieinseln“ sind groß angelegte Offshore-Zentren, welche eine massive Skalierung ermöglichen. Sie kombinieren innovative bestehende Technologien in einem deutlich größeren Maßstab, was einen kosteneffizienten Aufbau und eine Integration von Offshore-Wind ermöglicht. Damit können die Kosten für Stromübertragung gesenkt und die Stromerzeugung mit der Offshore-Produktion von grünem Wasserstoff kombiniert werden. Copenhagen Energy Islands mit Sitz in Kopenhagen ist ein unabhängiges Unternehmen, das sich mehrheitlich im Besitz von CIP und einer Gruppe von Investoren befindet. Zu den Gründern gehören große nordische, europäische und nordamerikanische Investoren, darunter Pension Danmark, PFA, SEB und Andel.

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Airbus eröffnet in Stade ein Technologiezentrum zur Erforschung und Nutzung von für Flüssigwasserstoff geeigneten Materialen. Die Grafik zeigt eine Konzeptstudie von mit Wasserstoff betriebenen Flugzeugen. © Airbus

(Deutschland) – Der französische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus verstärkt seine Präsenz in Deutschland mit der Eröffnung eines „ZEROe“-Entwicklungszentrums (ZEDC) für Wasserstofftechnologien im norddeutschen Stade. Damit solle die Entwicklung von Wasserstoffverbundtechnologien für die Speicherung und Verteilung von kryogenem Flüssigwasserstoff (LH2) beschleunigt werden, teilt das Unternehmen mit. Ein Schwerpunkt sei die Entwicklung von kostengünstigen leichten Wasserstoffsystemen wie kryogenen Tanks aus Verbundwerkstoffen. Dies umfasse die Produktion von Einzelteilen, über deren Montage bis hin zu Testverfahren. Darüber hinaus werde das ZEDC von dem breiteren Ökosystem der Verbundwerkstoffforschung und -entwicklung profitieren, etwa der Airbus-Tochterunternehmen Composite Technology Center (CTC GmbH), dem CFK NORD in Stade sowie von weiteren Synergien aus den Aktivitäten in den Bereichen Raumfahrt und Schifffahrt. Das ZEDC Stade ist Teil eines Netzwerks von Entwicklungszentren für Technologien zur Dekarbonisierung der Luft- und Raumfahrtindustrie. Es wird die anderen Aktivitäten der Airbus-Standorte in Bremen (Deutschland), Nantes (Frankreich), Madrid (Spanien) und Filton (Vereinigtes Königreich) ergänzen, um im Rahmen seines „ZEROe“ genannten Programms bis 2035 ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug in die Luft zu bringen.

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Ceres-CEO Phil Caldwell und Charles Tsai, Delta Head of Hydrogen Energy Business Division. © Ceres Power Holdings plc

(Großbritannien) – Ceres Power Holdings plc (CWR.L) und die taiwanesische Delta Electronics Inc. haben eine langfristige Produktions- und Lizenzvereinbarung zur Herstellung von Festoxid-Elektrolyseurzellen (SOEC) und Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht für Ceres Einnahmen in Höhe von 43 Millionen Pfund (50 Millionen Euro) durch Technologietransfer, Entwicklungslizenzgebühren und Ingenieurdienstleistungen vor, von denen etwa die Hälfte im Jahr 2024 als Umsatz verbucht werden soll. Die Vereinbarung beinhaltet darüber hinaus Lizenzzahlungen an Ceres für die künftige gewerbliche Produktion und den Verkauf an Endkunden durch Delta. Mit dem Bau des Fertigungswerks wird 2024 begonnen; die Produktion soll den Angaben zufolge Ende 2026 von Delta aufgenommen werden.

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Nels vollautomatische Produktionslinie für Elektrolyseure in Herøya, Norwegen. © Nel ASA

(Norwegen) – Die norwegische Nel Hydrogen Electrolyser AS, eine Tochtergesellschaft von Nel ASA, hat mit der Samsung C&T Corporation Engineering & Construction Group einen Vertrag über die Lieferung von zehn Megawatt alkalischer Elektrolyseur-Ausrüstung im Wert von rund fünf Millionen Euro für ihr erstes netzunabhängiges Projekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Südkorea unterzeichnet. Dabei handele es sich den Angaben zufolge um eine Bestellung für alkalische Stacks und Balance-of-Stacks (BoS). Die Elektroden werden in der vollautomatischen Produktionslinie für Elektrolyseure in Herøya, Norwegen, hergestellt. Samsung C&T (Construction and Trading) ist weltweit in den Bereichen Engineering, Beschaffung und Bau tätig. Das Unternehmen hat mehrere Verträge über grünen Wasserstoff unterzeichnet und baut sein Geschäftsportfolio für die Energiewende weiter aus.

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(Deutschland) – Der polnische Busbauer Solaris Bus & Coach Sp. z o.o. hat mit der Ruhrbahn GmbH einen Vertrag über die Lieferung von 19 wasserstoffbetriebenen Bussen nach Essen unterzeichnet. Der Auftrag umfasst die Lieferung von neun Fahrzeugen des Typs Urbino 12 und zehn des Typs Urbino 18. Dies ist der erste Auftrag des Betreibers. Die Fahrzeuge sollen in den Jahren 2024 und 2025 ausgeliefert werden, womit erstmals Solaris-Busse auf den Essener Straßen unterwegs sind. Die 12-Meter-Modelle werden mit einer 70-kW-Brennstoffzelle ausgestattet, die Gelenkbusse mit einer 100-kW-Brennstoffzelle. Alle Modelle werden von zentralen Elektromotoren angetrieben. Solaris verfügt eigenen Angaben zufolge über einen Auftragsbestand von mehr als 700 Fahrzeugen, von denen 180 bereits in europäischen Städten im Einsatz sind und 530 in den kommenden Monaten ausgeliefert werden sollen.

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iStock / © Danil Melekhin