(Stockholm / Schweden) – Schwedens größtes Mineralölunternehmen Preem Petroleum AB und der staatliche Energieversorger Vattenfall AB treten in die nächste Phase der Zusammenarbeit in Sachen Wasserstoff. Nachdem die Konzerne 2019 ihre Kooperation verkündet hatten, wollen die Unternehmen nunmehr in einer Machbarkeitsstudie prüfen, inwiefern sich eine Wertschöpfungskette für Offshore-Windenergie und Wasserstoff aufbauen lasse.

„Wille zur Transformation“

Schweden will bis 2030 die Kohlendioxidemissionen des Verkehrssektors um 70 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 senken. An der schwedischen Westküste gebe es nach Angaben von Preem „eine hochspezialisierte Raffinerie- und Petrochemieindustrie sowie ein großes Potenzial für Offshore-Windenergie“; außerdem „einen starken Willen zur Transformation in der gesamten Region“. Vattenfall sieht „ein großes Potenzial“ für die Dekarbonisierung von Industrien wie Raffinerien, Petrochemie, Stahl und Düngemittel durch die Nutzung von fossilfreiem Strom und Wasserstoff.

Erst kürzlich hatte der schwedische Übertragungsnetzbetreibers Svenska Kraftnät laut Preem Pläne verkündet, sein Netz auf Gebiete wie die schwedische Westküste innerhalb des schwedischen Seegebiets auszudehnen. Damit werde ein „wichtiger Rahmen geschaffen“, um die Dekarbonisierung voranzutreiben.

Schlüsselrolle bei der Umstellung auf fossilfreie Industrie

Die Entwicklung eines Konzepts für Westküste mit Offshore-Windkraft und Wasserstofferzeugung könne „eine Schlüsselrolle bei der Umstellung auf eine fossilfreie Industrie spielen“, sagt Vattenfall Geschäftsführerin Anna Borg. Das wachsende schwedische Offshore-Windportfolio von derzeit mehr als 20 Terawattstunden biete „reichlich Möglichkeiten“.

„Die Versorgung mit fossilfreiem Wasserstoff ist immer noch knapp“, sagt Preem-Geschäftsführer Magnus Heimburg. Eine neue Infrastruktur könne „unseren Übergang zu einer klimaneutralen Wertschöpfungskette beschleunigen und die Produktion von fünf Millionen Kubikmetern erneuerbarer Kraftstoffe und E-Treibstoffe spätestens im Jahr 2035 ermöglichen“.

Versorgung mit Wasserstoff ausbauen

Einer früheren Mitteilung zufolge könne dies zu einer Reduzierung der Emissionen im Transportwesen von 12,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid führen, was etwa 20 Prozent der gesamten schwedischen Emissionen entspreche. Die Umstellung erfordere eine groß angelegte Versorgung mit Wasserstoff, und der Ausbau eines oder mehrerer Elektrolyseure könne dabei eine wichtige Rolle spielen.

Die beiden Raffinerien von Preem haben eine Kapazität von über 18 Millionen Kubikmetern. Das Unternehmen verfügt über ein landesweites Netz von 520 Tankstellen. Preem AB beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter, davon 1.100 in den Raffinerien. Im Jahr 2021 betrug der Umsatz von Preem 89,6 Milliarden Kronen (8,3 Milliarden Euro).

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Preem-Raffinerie in Lysekil an der Westküste Schwedens. © Preem AB

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