(Krummhörn / Deutschland) – Der Energieversoger Uniper SE hat im niedersächsischen Krummhörn bei Emden einen Speicher für Wasserstoff in Betrieb genommen. Die Demonstrationsanlage „Hydrogen Pilot Cavern“ (HPC) habe ein geometrisches Volumen von etwa 3.000 Kubikmetern und ein Gesamtspeichervolumen von nahezu 500.000 Normkubikmetern grünem Wasserstoff. Die Erprobung beginnt mit einem Gasdichtheitstest am 24. September 2024.

Symbolischer Start der H2-Speicherung am Kavernenplatz in Krummhörn im Beisein von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. © Uniper / Andreas Burmann

Der nächste Schritt sei die Erstbefüllung und im kommenden Jahr der Betrieb der Demonstrationsanlage mit verschiedenen Ein- und Ausspeicherzyklen. Während der gesamten Projektlaufzeit sollen Equipment und Werkstoffe auf Wasserstoffverträglichkeit in realer Umgebung untersucht und Erfahrungen im Hinblick auf Qualität des ausgespeicherten Wasserstoffs, Thermodynamik und Gebirgsmechanik gesammelt werden.

Auf dem Betriebsgelände würden dazu weitere technische Komponenten installiert, etwa eine Versuchsanlage, die es ermögliche, „bei verschiedenen realistischen Ein- und Ausspeicherszenarien die Gasqualität zu bestimmen und Verfahrenstechniken zur Aufbereitung des Wasserstoffs zu erproben“. Der Energieträger werde analysiert, „um mögliche Veränderungen während der Speicherphase in der Kaverne festzustellen“.

Die Demonstrationsanlage „Hydrogen Pilot Cavern“ (HPC) hat ein geometrisches Volumen von etwa 3.000 Kubikmetern und ein Gesamtspeichervolumen von nahezu 500.000 Normkubikmetern Wasserstoff. © Uniper / Andreas Burmann

Der Standort werde in einem ersten Schritt auf eine Kapazität von 250 Gigawattstunden ausgebaut. Insgesamt plant Uniper Energy Storage bis 2030 die Entwicklung von Salzkavernen für die untertägige Speicherung von Wasserstoff mit einer Kapazität von bis zu 600 Gigawattstunden. Hierzu würden bestehende und neue Standorte entlang des geplanten Wasserstoffkernnetzes in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen untersucht.

„Man kann die weltweiten Standorte, an denen Wasserstoff in Kavernen gespeichert wird, an einer Hand abzählen“, sagt Uniper-Geschäftsführer Michael Lewis: „Hier kann man nun essenzielle Erfahrungen sammeln, die den Weg für großskalierte und kommerzielle Wasserstoffspeicher ebnen.“ Uniper werde in das Projekt einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz fördert das Vorhaben mit 2,37 Millionen Euro.

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Die obertägigen Anlagen in Krummhörn sind fertig installiert, im September beginnt der Probebetrieb mit einem Gasdichtheitstest. © Uniper / Andreas Burmann