(Düsseldorf / Rotterdam) – Der Energiekonzern Uniper SE hat das niederländisch-französische Ingenieur- und Technologieunternehmen Technip Energies N.V. damit beauftragt, die Front-End-Engineering-Studie (FEED) für das Wasserstoffprojekt „H2 Maasvlakte“ im Rotterdamer Hafen zu erstellen. Dort will Uniper einen Elektrolyseur mit einer Leistung von vorerst 100 Megawatt errichten, der 2025 in Betrieb genommen werden soll. H2 Maasvlakte soll bis 2030 schrittweise auf eine Gesamtelektrolysekapazität von 500 Megawatt für grünen Wasserstoff ausgebaut werden.

Der Auftrag wurde erteilt, nachdem die Europäische Kommission das Vorhaben als wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) nominiert hatte, womit auch Fördergelder fließen. Nach Angaben von Uniper gibt es viel Zuspruch von Dritten, etwa von Erzeugern erneuerbarer Energien, die sich um die Offshore-Windparks Hollandse Kust VI und VII (West) bewerben, außerdem von Erstausrüstern für Elektrolyseure bis hin zu Abnehmern von grünem Wasserstoff in industriellen Prozessen.

Das „H2 Maasvlakte“-Projekt

„H2 Maasvlakte“ ist Teil des Rotterdamer „Uniper Energy Hub“. Das Unternehmen will dabei Energie aus Offshore-Windparks sowie die Möglichkeiten des Hafens zur Verschiffung grüner Kraftstoffe nutzen. Als Standortvorteile gelten die vorhandene Infrastruktur, große Grundstücksflächen, welche die Produktion von grünem Wasserstoff bis zum Gigawatt-Maßstab erlauben, sowie die Option zur Verteilung der Abwärme, die beim Elektrolyseprozess anfällt. Außerdem gebe es vor Ort eine Reihe von potenziellen industriellen Kunden für den Wasserstoff aus den Branchen Chemie, Energie und Petrochemie.

Nach Einschätzung von Allard Castelein, CEO der Port of Rotterdam Authority (PoR), sei die Entscheidung von Uniper, die FEED-Phase ihres 100-Megawatt-Elektrolyseurs zu beginnen, „ein wichtiger nächster Schritt, um Rotterdam zur Wasserstoff-Drehscheibe Europas zu machen“.

Eine gemeinsame Machbarkeitsstudie zur großtechnischen Produktion von grünem Wasserstoff auf dem Gelände der Maasvlakte hatten die beiden Unternehmen bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen. Im September vereinbarten Uniper und PoR, den Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff zu entwickeln.

Die Anlage soll einst an die HyTransport.RTM-Pipeline angeschlossen werden, die durch den Rotterdamer Hafen verläuft. Sie verbindet die Uniper-Anlage später dann auch mit der nationalen Wasserstoffinfrastruktur und dem „Delta Corridor“ – einem Projekt für die Lieferung von Wasserstoff an die Chemiecluster in Moerdijk und Geleen mit Chemelot, einem der größten Industrieparks der Niederlande, sowie nach Nordrhein-Westfalen.

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Künftiger Standort der Uniper-Elektrolyseure an der Maasvlakte, einem großen Industrie- und Hafenareal in Rotterdam. © Uniper SE

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Das Uniper-Projekt „H2 Maasvlakte“ besteht aus einem ganzen Bündel an Vorhaben: Elektrolyseure, gespeist mit Strom aus Offshore-Windparks, liefern Wasserstoff, Wärme und Sauerstoff an Abnehmer aus der Industrie. Bei der späteren Erweiterung wird der Standort an eine Wasserstoffpipeline angebunden. © Uniper SE

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