Rheinland-Pfalz ruft Region wasserstoffbasierter Nutzfahrzeugmobilität ins Leben +++ Plug Power übernimmt Cryo Technologies +++ Wasserscheid in Jülich +++ Portugal auf der Hannover Messe 2022 +++ H2-Strategie Brandenburg +++ Frankreich will mit Saudi-Arabien zusammenarbeiten +++ Wasserstoffkraftwerk in Südkorea +++ Termine

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat gemeinsam mit dem Commercial Vehicle Cluster (CVC) und mehr als 30 Unternehmen aus der Industrie „HyCoVe – Die Region wasserstoffbasierter Nutzfahrzeugmobilität“ ins Leben gerufen. Damit sollen den Angaben zufolge die Aktivitäten branchenübergreifend vernetzt werden. Organisatorisch steht an der Spitze des Netzwerkes ein Steuerungskreis aus Vertretern verschiedener Unternehmen. Vorgesehen sind jährlich mehrere Treffen des Gremiums. Das CVC übernimmt „eine vernetzende und koordinierende Rolle“.

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Die New Yorker Plug Power Inc. hat die im Oktober angekündigte Übernahme von Applied Cryo Technologies, Inc. abgeschlossen. Der Kauf erweitere Plug Powers Kompetenz in Sachen Flüssigwasserstoff-Liefernetzwerk, -Speicherung und -Betankung. Damit ließen sich die Kosten für Wasserstoffinfrastrukturen und Logistiknetzwerke senken. Plug Power übernimmt die mehr als 200 Cryo-Mitarbeiter in Houston, Texas.

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Schon seit dem 1. November steht Peter Wasserscheid dem neu ins Leben gerufenen Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft des Forschungszentrums Jülich (INW) als Gründungsdirektor vor, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Mitteilung. Das INW soll mit seinem H2-Innovationszentrum die wissenschaftlichen Aktivitäten bündeln, sich „zum innovativen Kern des Helmholtz-Clusters für nachhaltige und infrastruktur-kompatible Wasserstoffwirtschaft entwickeln“ und das Rheinische Revier mit Forschungs- und Industriepartnern zu einer Wasserstoffmodellregion ausbauen. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben für 17 Jahre mit 860 Millionen Euro.

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Portugal ist Partnerland der Hannover Messe 2022. Die Regierung will den Hafen Sines mit einer Elektrolysekapazität von 265 MW im Jahr 2025 und 2,5 GW bis 2030 zur Drehscheibe für grünen Wasserstoff im Land machen. Bis 2030 sollen überdies 50 bis 100 Tankstellen für Wasserstoff gebaut werden.

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Das „Kenia“-Kabinett des Landes Brandenburg hat eine Wasserstoffstrategie beschlossen. Darin sind 63 Maßnahmen und Schwerpunkte für die Jahre bis 2030 und 2040 definiert. Um den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen und voranzutreiben, sieht die Strategie unter anderem die Einrichtung eines Arbeitstools und eines Kommunikationstools vor. Beide sollen Anfang 2022 starten. Beim Arbeitstool handele es sich um einen digitalen H2-Marktplatz, der aktuell aufgebaut wird. Dieser bringe Erzeuger, Transporteure und Verbraucher zusammen, um so das Wachstum einer H2-Wirtschaft zu beschleunigen. Zur leichteren Vernetzung und zum Informationsaustausch wird zudem die digitale Kommunikationsplattform Brandenburg „KoopBB“ initiiert. Die Strategie zielt nicht allein auf die Herstellung von Wasserstoff mittels erneuerbarer Energien ab, sondern will ausdrücklich auch Pyrolyse nutzen, also die Herstellung von Wasserstoff aus Erdgas.

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Der französische Finanzminister Bruno Le Maire erklärte, dass sein Land mit den Vereinigten Arabischen Emiraten an neuen Projekten im Energiesektor, einschließlich erneuerbarer Energien und Wasserstoffkraftstoff, enger zusammenarbeiten werde. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Reuters“ war Le Maire im November zu einem Treffen mit den Leitern der staatlichen Fonds ADQ und Mubadala aus Abu Dhabi sowie der staatlichen Ölgesellschaft ADNOC eingeladen.

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Hyosung Heavy Industries plant den Bau eines mit Wasserstoff betriebenen Kraftwerks im Hyosung Chemical Yongyeon-Werk in Ulsan, Südkorea. Der Wasserstoff ist ein Nebenprodukt der Chemiefabrik und wurde bislang an ein Industriegasunternehmen verkauft. Die Inbetriebnahme des Kraftwerks ist für das dritte Quartal 2022 vorgesehen, der Pilotbetrieb soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Das Pilotkraftwerk nutzt den Angaben zufolge die Technologie der Innio Jenbacher GmbH & Co OG, ein in Tirol ansässiger Hersteller von Gasmotoren und Blockheizkraftwerken. Es ist laut Innio Jenbacher bereits das zweite Kraftwerk in der Megawatt-Klasse, das mit Wasserstoff betrieben werden kann. Innio und Hansewerk Natur präsentierten 2020 den weltweit ersten Ein-Megawatt-Wasserstoffmotor, der mit variablen Wasserstoff-Erdgas-Gemischen bis hin zu 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden kann, so das Unternehmen.

Termine

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