Ägypten: Globeleq unterzeichnet Rahmenabkommen für Wasserstoffproduktion +++ Frankreich: Air Liquide und Total Energies planen Wasserstoffproduktion für Flugtreibstoff +++ Salzgitter: Salzgitter AG bezieht ab 2025 Offshore-Windstrom von EnBW +++ Österreich: Wiener Netze bauen Elektrolyseanlage +++ Italien: Fusion Fuel und Duferco planen Marktentwicklung für grünen Wasserstoff +++ Berlin: Bundesanstalt für Materialprüfung und BMWK vereinbaren Wasserstoffziele +++ Norwegen: Sun Hydrogen und Teco 2030 prüfen Unternehmensfusion +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Globeleq unterzeichnet ein Abkommen zur Entwicklung von Wasserstoffprojekten in Ägypten. © Globeleq

Ägypten unterstützt das Wasserstoffvorhaben des britischen Kraftwerksbetreibers und Projektentwicklers Globeleq Generation Ltd. am Suezkanal. Das Unternehmen hat jetzt ein Rahmenabkommen mit der General Authority for Suez Canal Economic Zone (SCZONE), dem Sovereign Fund of Egypt for Investment and Development (TSFE), der New and Renewable Energy Authority (NREA) und der Egyptian Electricity Transmission Company (EETC) unterzeichnet. Wie berichtet, will Globeleq das grüne Wasserstoffprojekt finanzieren, bauen, besitzen und betreiben. In den nächsten zwölf Jahren soll es in drei Phasen entwickelt werden und umfasst im Endausbau Elektrolyseure mit einer Leistung von 3,6 Gigawatt. Der Strom zur Wasserstoffproduktion wird in Solar- und Windkraftwerken mit einer Leistung von neun Gigawatt produziert. In der ersten Phase werden jährlich 100.000 Tonnen grünes Ammoniak aus Wasserstoff hergestellt und hauptsächlich für den Export nach Europa und Asien zur Verwendung als Düngemittel genutzt. Die Inbetriebnahme wird für 2026 / 2027 erwartet. Globeleq investiert seit 2003 in Ägypten und erwarb im vergangenen Jahr die Zweckgesellschaft ARC for Renewable Energy S.A.E. als Betreiberin einer 66-Megawatt-Photovoltaikanlage im Benban-Solarkomplex nahe Assuan.

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Entwurf für die „Grandpuits Zero Crude“-Plattform zur Produktion von kohlenstoffarmem Wasserstoff von Air Liquide und Total Energies. © Air Liquide

Air Liquide und Total Energies haben einen Vertrag zur Umwandlung des Total-Standortes Grandpuits südöstlich von Paris in eine Bioraffinerie unterzeichnet. Dort soll den Angaben zufolge künftig kohlenstoffarmer Wasserstoff produziert werden. Air Liquide investiert mehr als 130 Millionen Euro in den Bau und den Betrieb einer Anlage zur Wasserstoffproduktion mit einer Jahreskapazität von mehr als 20.000 Tonnen. Zur Verringerung der CO2-Bilanz trage eine Kohlenstoffabscheidungsanlage bei. Durch die teilweise Wiederverwertung von Restbiogasen aus der Bioraffinerie von Grandpuits als Ersatz für das traditionell verwendete Erdgas werde der Wasserstoff „teilweise erneuerbar sein“, erklärten die Unternehmen. Die Raffinerie soll den größten Teil des Energieträgers zur Herstellung von nachhaltigem Flugbenzin nutzen sowie zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität in der Region Ile-de-France dienen.

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EnBW liefert künftig Offshore-Windstrom für den Salzgitter-Konzern aus einem geplanten Windpark in der Nordsee. © Salzgitter AG

Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat mit der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) einen Stromliefervertrag (PPA) für 50 Megawatt installierter Leistung des Offshore-Windparks „He Dreiht“ westlich von Helgoland vereinbart. Damit sichert sich die Konzernmutter Salzgitter AG für 15 Jahre die Lieferung von Grünstrom aus dem neuen 900 Megawatt großen Windpark, der Ende 2025 in Betrieb gehen soll. Der Strom wird für die Herstellung von Wasserstoff für die Produktion von nahezu CO2-freiem Stahl im Rahmen des Projekts „Salcos“ (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) benötigt. Nach EnBW sei Salzgitter der dritte Vertragspartner für Strom aus diesem Offshore-Windpark in der Nordsee. Weitere PPAs wurden mit Fraport und Evonik geschlossen. Die finale Investitionsentscheidung zum Bau des Offshore-Windparks trifft das Unternehmen im kommenden Jahr.

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Grundsteinlegung für den neuen Elektrolyseur in Wien (v.l.n.r.: ): Peter Weinelt (Wiener Stadtwerke), Gudrun Senk (Wiener Linien), Gerhard Fida (Wiener Netze), Peter Hanke (Stadtrat), Michael Strebl (Wien Energie), Thomas Steinhart (Bezirksverordneter in Simmering), Karl Gruber (Wien Energie), Helmut Meixner (Wiener Netze) © Wiener Netze / Martin Steiger

Die Wien Energie GmbH, Teil der Wiener Stadtwerke, und der Netzbetreiber Wiener Netze GmbH errichten bis 2023 eine Elektrolyseanlage. Die Leistung liegt den Angaben zufolge bei drei Megawatt, ab Sommer 2023 sollen täglich bis zu 1.300 Kilogramm grüner Wasserstoff aus Ökostrom hergestellt werden. Das Investitionsvolumen beträgt rund zehn Millionen Euro, der Ertrag geht an eine lokale Wasserstofftankstelle auf dem Campus Wiener Netze im Gemeindebezirk Simmering, die mit 350- sowie 700-Bar-Zapfsäulen ausgestattet wird. Dies sei ausreichend für die Betankung von 60 Bussen und Lkw. Überdies könne auch die Industrie Wasserstoff beziehen. Dazu werde ein Bereich für die Abholung mit Trailern eingerichtet. Die H2-Tankstelle am Gelände der Busgarage im Stadtteil Leopoldau werde in Zukunft ebenfalls von Simmering aus beliefert. Die Wiener Linien betreiben bereits Wasserstoffbusse.

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Das in Irland ansässige Technologieunternehmen Fusion Fuel Green Plc. hat eine Vereinbarung mit Duferco Energia SpA geschlossen, um gemeinsam den Markt für grünen Wasserstoff in Italien und in der MENA-Region zu entwickeln. Duferco Energia ist eine Tochtergesellschaft der Duferco-Gruppe, einem multinationalen Stahl- und Rohstoffhandelsunternehmen, das sich auf Energieerzeugungsanlagen und die Vermarktung von Energiedienstleistungen konzentriert. Das erste Projekt entsteht am Duferco-Standort in Giammoro, Sizilien. Für die 1,25 Megawatt leistende Anlage soll Fusion Fuel 50 seiner „Hevo Solar“ genannten netzunabhängigen Elektrolyseure liefern. Die Anlage soll rund 46 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren, der für den Betrieb eines Schmelzkarbonat-Brennstoffzellensystems (MCFC, Molten Carbonate Fuel Cell) verwendet werde, eine Hochtemperaturbrennstoffzelle mit einer Arbeitstemperatur zwischen 600 und 700 Grad Celsius.

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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) Ulrich Panne haben die Arbeitsschwerpunkte und -ziele der kommenden Jahre definiert. Einer im Rahmen eines BAM-Besuch unterzeichneten Vereinbarung zufolge stehen dabei unter anderem die Themen Wasserstofftechnologien, Windenergie und elektrische Energiespeicher im Fokus, heißt es in einer Mitteilung. Konkrete Details wurden nicht genannt.

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Die US-amerikanische Sun Hydrogen Inc. investiert 100 Millionen norwegische Kronen (9,53 Millionen Euro) in den norwegischen Hersteller von Brennstoffzellen Teco 2030 ASA. Laut Vereinbarung erhält Sun Hydrogen damit einen Sitz im Vorstand von Teco 2030. Die Firmen prüfen zudem einen möglichen Unternehmenszusammenschluss sowie eine Börsennotierung in den USA.

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iStock / © Danil Melekhin