Hamburg: Importterminal für grünes Ammoniak soll 2026 in Betrieb gehen +++ Oman: ACME holt Wrench für Gigawatt-Wasserstoffprojekt mit ins Boot +++ Berlin: Hylane-Tankkunden werden bei H2 Mobility künftig bevorzugt +++ Duisburg: 100 Brennstoffzellenbusse bis 2030 +++ Norwegen: NEL und GM wollen PEM-Industrialisierung beschleunigen +++ Uganda: HDF soll Wasserstoffkraftwerk zur Stromerzeugung bauen +++ Ägypten: Konsortium verständigt sich auf Entwicklung emissionsfreier Schifffahrt +++ Spanien: Enagás zertifiziert Herkunft erneuerbarer Gase +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Von links nach rechts: Jonathan Perkins (CEO Mabanaft), Seifi Ghasemi (CEO Air Products), Wirtschaftsminister Robert Habeck, Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister Hamburg), Christophe Witte (CEO Marquard & Bahls). © Air Products

Im Hamburger Hafen wird ein Terminal zum Import von grünem Ammoniak errichtet. Die Standortentscheidung verkündete Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gemeinsam mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher, dem Präsidenten von Air Products Seifi Ghasemi sowie dem CEO der Mabanaft GmbH & Co. KG Jonathan Perkins. Das von der Oiltanking Deutschland GmbH betriebene Importterminal soll ab 2026 in Betrieb gehen und für die Einfuhr von grünem Ammoniak aus Saudi-Arabien zur Verfügung stehen, welcher durch Air Products vor Ort produziert wird. Das Ammoniak werde nach Anlandung in Hamburg größtenteils in reinen Wasserstoff umgewandelt und von Air Products an die Endabnehmer verteilt.

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Die indische ACME Group will für das geplante grüne Wasserstoff- und Ammoniakprojekt in Oman die „Smart Project“ genannte digitale Plattform des indischen Softwarespezialisten Wrench Solutions nutzen. Alle Berater, Lieferanten, Partner und Auftragnehmer würden damit digital zusammenarbeiten, um die Projektentwicklung und Abläufe zu kontrollieren. Auch eine künftige Erweiterung auf Verwaltung, Konstruktion und Beschaffung sei geplant. ACME und der norwegische Projektentwickler Scatec ASA hatten im März dieses Jahres eine Vereinbarung über ein 50:50-Joint-Venture unterzeichnet, um das Großprojekt in der Sonderwirtschaftszone im Hafen von Duqm in Oman zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben. Anfangs sollen jährlich 100.000 Tonnen grünes Ammoniak produziert werden. Im Endausbau seien es bis zu 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr.

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Die Tankkarte wird auch von anderen Anbietern akzeptiert. © Hylane

Die Hylane GmbH und die Betreiberin von Wasserstofftankstellen H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG schließen einen Kooperationsvertrag. Mieter der Hylane-Lkw erhalten demnach einen Tankrabatt und „werden priorisiert behandelt“, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen. Die Kunden hätten Zugriff auf die 350-Bar-Tankstellen und profitierten von „exklusiven Konditionen an der Zapfsäule“. Die Abrechnung laufe über eine Karte, die auch an Tankstellen anderer Betreiber akzeptiert werde. Grundsätzlich könnten an allen H2-Mobility-Stationen Fahrzeuge bis acht Kilogramm Wasserstoff bei 700 bar tanken – ausreichend für kleine Nutzfahrzeuge. An immer mehr Standorten seien aber mittlerweile auch bis zu 40 Kilogramm bei 350 bar möglich. Angeboten werde derzeit eine Mischung aus grünem und grauem Wasserstoff. Perspektivisch wollen sich beide Partner auf grünen Wasserstoff fokussieren. H2 Mobility Deutschland ist ein Joint Venture von Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total.

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Duisburg will 100 Brennstoffzellenbusse anschaffen. © DVG / Daniel Tomczak

Die Stadt Duisburg will bis 2030 eine Flotte von 100 Brennstoffzellenbussen inklusive der dafür erforderlichen Wasserstofftank- und Werkstattinfrastruktur aufbauen. Voraussetzung sei noch die Zustimmung des Rates der Stadt in der kommenden Sitzung am 28. November, erklärte die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG). Im März hatte der Rat bereits die Anschaffung von zehn Brennstoffzellenbussen beschlossen. Als Entscheidungsgrundlage habe eine Studie gedient, in der Vor- und Nachteile von Batterie- und Brennstoffzellenbussen unter verschiedenen Aspekten gegenübergestellt wurden. „Als Ergebnis zeigte sich, dass die Brennstoffzellentechnologie im Betrieb nicht nur einen Kostenvorteil aufzeigt, sondern beim Einsatz von grünem Wasserstoff auch geringere CO2-Emissionen erzielt als beim Einsatz von Grünstrom bei Batteriebussen.“

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Nel Hydrogen US, eine Tochtergesellschaft der norwegischen Nel ASA, hat eine Vereinbarung mit General Motors geschlossen, um die Industrialisierung der auf Protonenaustauschmembran (PEM) basierende Elektrolyseplattform von Nel zu beschleunigen. Die beiden Unternehmen wollen den Angaben zufolge gemeinsam „wettbewerbsfähigere Quellen für erneuerbaren Wasserstoff erschließen“. GM entwickelt und vermarktet sowohl die eigenen „Hydrotec“-Brennstoffzellen als auch eine „Ultium“ genannte Batterietechnologie. Nel bezahle GM „für die Entwicklungsarbeit und den Transfer von geistigem Eigentum“ sowie später nach erfolgreicher Vermarktung eine Lizenzgebühr in Abhängigkeit des Anteils von GM-Technologie am Endprodukt.

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Uganda will die Entwicklung von Projekten zur Erzeugung von grünem Wasserstoff im Land vorantreiben. Dazu hat das Energieministerium jetzt eine Vereinbarung mit Hydrogène de France SA (HDF Energy) getroffen, um den Weg für den Bau eines „Renewstable“ genannten Kraftwerks in Uganda zu ebnen. Dabei kombiniert HDF Photovoltaikanlagen, Elektrolyseure, Brennstoffzellen und Speicher, was eine ganzjährige Stromversorgung rund um die Uhr ermöglicht. Derzeit baut HDF Energy in Französisch-Guayana das erste Wasserstoffkraftwerk dieser Art im Versorgungsmaßstab, ist allerdings mit dem ursprünglichen Zeitplan mutmaßlich in Verzug.

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Während der UN-Klimakonferenz 2022 (COP27) in Sharm El-Sheikh, Ägypten, haben eine Reihe von Unternehmen eine „Gemeinsame Erklärung zu grünem Wasserstoff und grüner Schifffahrt“ unterzeichnet. Ziel ist die rasche Einführung von Kraftstoffen auf Basis von Wasserstoff im laufenden Jahrzehnt und bis 2050 die vollständige Dekarbonisierung des Schifffahrtssektors. Die Unternehmen wollen kommerziell tragfähige emissionsfreie Hochseeschiffe entwickeln. Zu den Unterzeichnern gehören die Augsburger MAN Energy Solutions SE, das US-amerikanische Aspen Institute, die Getting to Zero Coalition (ein Zusammenschluss des Global Maritime Forums und des Weltwirtschaftsforums mit mehr als 200 Mitgliedern), die 2020 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Interessenvertretung Green Hydrogen Catapult, der Entwickler von Projekten für grünen Wasserstoff Intercontinental Energy und der dänische Logistikkonzern A.P. Moller-Maersk. Sie fordert die internationalen Behörden und die nationalen Regierungen auf, die Verpflichtungen des Privatsektors politisch zu unterstützen. Seeschifffahrtsorganisationen und die Mitgliedstaaten sollen sich bis 2050 zu einer 100-prozentigen Emissionsreduzierung im Seeverkehrssektor verpflichten.

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© Enagás

Enagás Gestor Técnico del Sistema (Enagás GTS), Tochter des spanischen Fernleitungsnetzbetreibers Enagás, wird ein System zum Herkunftsnachweise für Gase aus erneuerbaren Quellen in Spanien einrichten. Das Ministerium für den ökologischen Übergang und die demografische Herausforderung (Ministerio para la Transición Ecológica y el Reto Demográfico, MITECO) hat dafür jetzt den Angaben zufolge die Genehmigung erteilt. Dazu sollen bis Januar 2023 ein Register der Nutzer und Produktionsanlagen eingerichtet und die Herkunftsnachweise ab März 2023 an die produzierenden Unternehmen ausgestellt werden. Die Nachweise geben Auskunft darüber, wo, wann und wie erneuerbare Gase wie grüner Wasserstoff und Biogas erzeugt wurden. Dies gilt sowohl für Gase, die in das Gasnetz und in isolierte Pipelines eingespeist werden, als auch für Gase aus erneuerbaren Quellen, die netzunabhängig produziert oder für den Eigenverbrauch in den Produktionsanlagen selbst verwendet werden.

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iStock / © Danil Melekhin