Nordhausen: Maximator Hydrogen soll 24 Wasserstofftankstellen in Schweden installieren +++ USA: Heliogen produziert Wasserstoff für Lancaster +++ Österreich: Wien bestellt zehn Wasserstoffbusse +++ USA: WRC mit Testbeimischung von Wasserstoff in Kraftwerk zufrieden +++ Düren: Wasserstofftankstelle in Betrieb +++ Italien: Solaris liefert Wasserstoffbusse nach Venedig +++ Berlin: Metastudie zu Kostentreibern bei PEM-Brennstoffzellenstacks +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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© Maximator Hydrogen GmbH

Die Maximator Hydrogen GmbH hat von REH2 einen Auftrag zur Lieferung von 24 Wasserstofftankstellen nach Schweden erhalten. Ziel sei nach Unternehmensangaben „der strategische Ausbau einer nationalen grünen Infrastruktur für schwere Lastkraftwagen“. Die Auslieferung der ersten Tankstelle sei für Herbst 2023 geplant, die weiteren 23 Tankstellen folgen ab 2024 im monatlichen Rhythmus. Rasta, Schwedens größte Rastplatz-Kette für Lkw, werde 23 der 24 Wasserstofftankstellen an Standorten entlang der großen schwedischen Autobahnen errichten. REH2 ist eine Tochtergesellschaft der schwedische Investmentgesellschaft Qarlbo AB und für die Herstellung und Lieferung von grünem Wasserstoff an die Betreiber der Tankstellen zuständig. Als Basis für die Erzeugung dienten erneuerbare Energien vornehmlich aus Windkraft sowie Wasserkraft. REH2 soll „eine skalierbare Plattform für den raschen Ausbau einer wasserstoffbasierten Infrastruktur schaffen“.

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Heliogen betreibt seine Demonstrationsanlage in Lancaster seit 2019. © Heliogen Inc.

Die Heliogen, Inc. soll für die kalifornische Stadt Lancaster grünen Wasserstoff produzieren. Den Angaben zufolge fungiert das Unternehmen als Technologieanbieter, Projektentwickler, Bauunternehmer, Betreiber und Eigenkapitalpartner. Die Anlage könnte nach Fertigstellung bis zu 1.500 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugen. Heliogen plant, weitere Investoren für das Projekt zu gewinnen. Die Stadt Lancaster werde unter anderem bei der Standortsuche und den Genehmigungsverfahren helfen. Heliogen ist im Geschäftsfeld konzentrierende Solarenergie (Concentrated Solar Power, CSP) tätig und setzt die Systeme zur Umwandlung von Sonnenlicht in Dampf, Wärme, Strom sowie grünen Wasserstoff als Kraftstoff ein. Heliogen hatte bereits 2019 eine erste Testanlage in der Stadt errichtet und kürzlich die Installation von Heliostaten der vierten Generation in der Demonstrationsanlage abgeschlossen. Im August hatte Heliogen seine Zusammenarbeit mit Dimensional Energy verkündet, um in Lancaster nachhaltigen Flugzeugtreibstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) zu produzieren.

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Urbino 12 Hydrogen. © Solaris

Die Wiener Stadtwerke GmbH kauft über ihre Tochter Wiener Linien bis 2025 zehn Wasserstoff- und 60 E-Busse. Die Zuschläge erhielten nach einer Ausschreibung Solaris Austria zur Lieferung des Typs „Urbino Hydrogen“ und Evo Bus Austria für den Typ „eCitaro“. Beide sind zwölf Meter lang. Insgesamt investiert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge 90 Millionen Euro. Davon werden für den Kauf und für die Errichtung von Schnellladestationen 48 Millionen Euro veranschlagt, wovon das Klimaschutzministerium Fördermittel in Höhe von 22 Millionen Euro übernimmt. Weitere 40 Millionen Euro investieren die Wiener Linien für die Errichtung eines E-Kompetenzzentrums mit Photovoltaikanlage und E-Bus-Garage für 50 Fahrzeuge sowie der dazugehörigen Infrastruktur für Ladung, Instandhaltung und Service. Die Wasserstoffbusse werden in einem separaten H2-Kompetenzzentrum betankt und gewartet. Wien Energie und Wiener Netze haben eine H2-Tankstelle errichtet, die auch von externen Kunden genutzt wird. Die Wiener Linien beziehen zu 100 Prozent Strom und Wasserstoff aus erneuerbaren Energieträgern. Die 70 E- und H2-Busse würden während der ersten fünf Betriebsjahre mehr als 13 Millionen Kilometer zurücklegen und somit rund 12.000 Tonnen CO2 einsparen. Testfahrten hätten gezeigt, dass sich Batteriebusse „vor allem für eher flachere Gegenden mit entsprechenden Lademöglichkeiten eignen, während H2-Busse auch auf anspruchsvollen Strecken mit Steigungen eingesetzt“ werden könnten.

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© WEC Energy Group

Der US-amerikanische Energieversorger WEC Energy Group und das Electric Power Research Institute (EPRI) haben eigenen Angaben zufolge ihre Tests zur Ko-Feuerung von Wasserstoff in einem Erdgaskraftwerk „erfolgreich abgeschlossen“. Während der zweiwöchigen Testphase Mitte Oktober wurden Wasserstoff und Erdgas in Mischungen von bis zu 25/75 Volumenprozent getestet, um einen Kolbenmotorgenerator anzutreiben, der Kunden der WEC-Tochter Upper Michigan Energy Resources Corp versorgt. Die Tests wurden an einem 18-Megawatt-Block durchgeführt. Die Anlage im Norden des Bundesstaates Michigan nutzt die RICE-Technologie (reciprocating internal combustion engine). Die WEC Energy Group und EPRI arbeiteten bei diesem Projekt mit zahlreichen Industrieunternehmen zusammen, darunter Wärtsilä, Burns and McDonnell, Certarus und Cleveland-Cliffs. Eine vollständige Analyse soll Anfang 2023 vorliegen.

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Landrat Wolfgang Spelthahn und Anne Schüssler, Sachgebietsleitung Kreisentwicklung und Mobilität, an der Tankstelle in Düren. © H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG

Der Tankstellenbetreiber H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG, Shell und Air Liquide haben den Optimierungsbetrieb an einer neuen Tankanlage im nordrhein-westfälischen Düren gestartet. Dort können sowohl Busse als auch Lkw bei 350 bar und Pkw bei 700 bar befüllt werden. Die Tankstellentechnik stammt vom Industriegas- und Technologieunternehmen Air Liquide. An der Station werden über 600 Kilogramm Wasserstoff vorgehalten. Zu den Kunden gehört unter anderem die Rurtalbus GmbH, deren Flotte in den nächsten Jahren sukzessive auf Brennstoffzellenfahrzeuge umgestellt werden soll; derzeit sind es fünf. Wasserstoff-Pkw verfügen über Reichweiten von bis zu 700 Kilometern und tanken in drei bis fünf Minuten, Busse benötigen circa 15 Minuten für 300 Kilometer Reichweite. In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit 19 Wasserstofftankstellen. Bundesweit sind fast 100 öffentliche Wasserstofftankstellen mit 700 bar für Pkw und kleinere Nutzfahrzeugen in Betrieb. Teils ist auch die Betankung bei 350 bar für Busse und Lkw möglich.

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Venedig bekommt von dem polnischen Fahrzeugbauer Solaris Bus & Coach sp. z o.o. vier Wasserstoffbusse des Typs „Urbino 12 Hydrogen“. Die Verträge im Gesamtwert von mehr als 2,5 Millionen Euro wurden den Angaben zufolge mit den Transportunternehmen AVM Venezia und ACTV SPA Venezia abgeschlossen. Die Auslieferung ist für Mitte 2023 vorgesehen. Der niederflurige 12-Meter-Bus hat eine Leistung von 70 Kilowatt, die Reichweite beträgt 350 Kilometer mit einer Tankfüllung. Die Wasserstofftanks befinden sich auf dem Dach. Im Jahr 2020 hatte Solaris bereits 30 Urbino 12 Electric“ samt Ladeinfrastruktur nach Venedig geliefert.

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Die NOW GmbH hat unter Beteiligung der VDMA AG Brennstoffzellen eine Studie zu den Wertschöpfungspotenzialen und Kostenstrukturen von Brennstoffzellen veröffentlicht. Dazu wurden nun vertiefende Hintergrundpräsentationen („Deep Dives“) bereitgestellt. In den ersten beiden Deep Dives werden mit der 7-Lagen-Membran-Elektroden-Einheit (MEA, 43 Seiten) und der Bipolarplatte (BPP, 25 Seiten) „die größten Kostentreiber des PEM-Brennstoffzellenstacks“ behandelt. Bipolarplatten bestehen aus einer Anoden- und einer Kathodenplatte, die so dicht gefügt werden, dass weder Kühlmittel noch Prozessgase (Wasserstoff und Sauerstoff) austreten. In den Untersuchungen geht es insbesondere um Komponentenfunktion, Werkstoffauswahl, Fertigungsverfahren, Wertschöpfungskette sowie Bauteilkosten. Die Präsentationen gibt es als PDF kostenfrei.

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iStock / © Danil Melekhin