Osnabrück: Sechs Unternehmen planen Wasserstoffinfrastruktur und Tankstellen +++ München: Bayern fördert Wasserstofftankstellen mit 20 Millionen Euro +++ München: Hyundai stellt Wasserstoffbagger vor +++ USA: CB&I und Daewoo machen Pläne zum Bau eines Tankers für Flüssigwasserstoff +++ Norwegen: NEL liefert Elektrolyseure an Woodside Energy +++ Kanada: ArcelorMittal stellt Stahlproduktion auf wasserstofftaugliches DRI-Verfahren um +++ USA: Baubeginn für Plug Power-Elektrolyseure in Georgia und Kingsland +++ Berlin: BMBF fördert Forschung an nachhaltigem Kerosin +++ Großbritannien: Transporter von First Hydrogen erhalten Straßenzulassung +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal
Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst
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Sechs Unternehmen wollen gemeinsam Wasserstoffprojekte in der niedersächsischen Wirtschaftsregion Osnabrück umsetzen. Geplant sind unter anderem der Bau einer Wasserstofferzeugungsanlage mit Wasserstoffleitungsnetz sowie Wasserstofftankstellen. Daran beteiligt sind der Stahlproduzent Georgsmarienhütte, der Kupferhersteller KME Germany, der Tankstellenbetreiber Q1 Energie AG, der Versorter EWE und das Logistiknetzwerk KNI. (Foto: Vereinbaren Wasserstoffprojekte, von links: Rolf Meyer, KNI; Tobias Moldenhauer, EWE; Wolfgang zur Stadt, KME; Martin Hoffschroer, Q1; Jean-Frédréic Castagnet, Georgsmarienhütte. © Georgsmarienhütte Holding GmbH / Leonard Nortmann)
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Das Bayerische Wirtschaftsministerium stellt weitere zehn Millionen Euro für Wasserstofftankstellen bereit. Damit stocke man die Fördermittel wegen der „starken Nachfrage im vorangegangenen Aufruf im März dieses Jahres“ auf 20 Millionen Euro auf. Den Angaben zufolge wurden bisher acht Förderanträge für Wasserstofftankstellen bewilligt. Die ersten Projekte befinden sich bereits im Bau. In ganz Bayern gebe es derzeit rund 20 Wasserstofftankstellen. Anträge können bis zum 14. November 2022 beim Projektträger Bayern Innovativ eingereicht werden, dort sind auch die Förderkonditionen zu finden.
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Die Hyundai Heavy Industries Group will einen mit Wasserstoff betriebenen Bagger auch in Europa einführen. Das 14 Tonnen schwere Fahrzeug mit der Typenbezeichnung „HCE 14T“ wurde bereits 2020 für den koreanischen Markt entwickelt. Die Maschine soll auf der Fachmesse BAUMA vorgestellt werden, die vom 24. bis 30. Oktober in München stattfindet. Vertreten ist das Unternehmen durch seine Töchter Hyundai Construction Equipment und Hyundai Doosan Infracore. (Foto: Hyundai stellt auf der BAUMA seinen wasserstoffbetriebenen Bagger HCE 14T vor. © Hyundai)
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US-Speicherspezialist CB&I Storage Solutions und die koreanische Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co., Ltd. wollen gemeinsam die Möglichkeiten zum Bau eines Tankers für Flüssigwasserstoff (LH2) untersuchen. Beide Unternehmen haben jetzt eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die kugelförmigen Tanks von CB&I können LH2 bei Temperaturen von minus 423 Grad Celsius speichern. Das Unternehmen, Teil des US-Ingenieurdienstleisters McDermotts International, steht den Angaben zufolge kurz vor der Fertigstellung der weltweit größten LH2-Kugel in Cape Canaveral, Florida, USA.
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Die norwegische Nel Hydrogen Electrolyser AS, eine Tochtergesellschaft von Nel ASA, hat mit dem australischen Öl- und Gaskonzern Woodside Energy Ltd. einen Vertrag über alkalische Elektrolyseure abgeschlossen. Die Anlagen sind für das Woodside-Wasserstoffprojekt H2OK in den USA bestimmt. Der Auftrag hat den Angaben zufolge einen Gesamtwert von rund 600 Millionen norwegischen Kronen (57 Millionen Euro). H2OK ist Woodsides erstes Wasserstoffprojekt in den USA. In der ersten Phase sollen 60 Tonnen pro Tag produziert werden. Standort ist Ardmore, Oklahoma, ein Gebiet, das den Angaben zufolge über reichlich Wasser und Energie verfügt. Woodside Energy arbeitet sowohl an der Erweiterung seiner US-Präsenz als auch an zwei geplanten Wasserstoffprojekten in Australien, „H2Perth“ und „H2Tas“.
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ArcelorMittal Dofasco, kanadische Tochter des luxemburgischen Stahl- und Bergbaukonzern ArcelorMittal S.A., hat mit dem Umbau seines Werks in Hamilton, Ontario, auf die Stahlerzeugung mit direktreduziertem Lichtbogenofen (DRI-EAF) begonnen. Das Dekarbonisierungsprojekt wurde im Juli vergangenen Jahres als „Partnerschaft zwischen ArcelorMittal und den Regierungen von Kanada und Ontario“ angekündigt. Die Investitionen werden auf 1,8 Milliarden kanadische Dollar (1,3 Milliarden Euro) beziffert, davon stammen 400 Millionen Dollar von der Regierung Kanadas und 500 Millionen Dollar von der Provinz Ontario. Die Umstellung soll die Kohlenstoffemissionen bei ArcelorMittal Dofasco um drei Millionen Tonnen reduzieren und die Nutzung von Kohle im nordamerikanischen Flachstahlgeschäft des Unternehmens beenden. Der neue DRI-Ofen mit einer Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen wird zwar zunächst mit Erdgas betrieben, aber so ausgerüstet, dass er auf grünen Wasserstoff als sauberen Energieträger umgestellt werden kann, sobald eine ausreichende Versorgung möglich sei. (Foto: Der Umbau der Stahlerzeugung von ArcelorMittal Dofasco in Ontario startete im Beisein hochrangiger politischer Vertreter, darunter auch Kanadas Regierungschef Justin Trudeau, Mitte. © ArcelorMittal)
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Der US-Hersteller von Brennstoffzellen Plug Power Inc. hat den Baubeginn für mehrere Wasserstoffproduktionsanlagen verkündet. So startet etwa der US-Ingenieurdienstleister S&B Engineers and Constructors Ltd. mit der Installation der Anlage „Peachtree“ in Kingsland, US-Bundesstaat Georgia. Der dort produzierte Wasserstoff soll verflüssigt, gelagert und vor Ort für den Transport verladen werden. Die Kapazität liegt bei 15 Tonnen flüssigem Wasserstoff pro Tag. S&B ist für die Ingenieurdienstleistungen, Beschaffung und Konstruktion (EPC) zuständig. Beim Bau entstünden rund 200 Arbeitsplätze. Überdies wird in St.Gabriel, Louisiana, ein Elektrolyseur mit einer Kapazität von ebenfalls 15 Tonnen pro Tag errichtet. Zuständig dafür ist das neue Joint Venture „Hidrogenii“ von Plug Power und dem Chemieunternehmen Olin Corp. Während der Bauphase 2022 und 2023 gebe es Arbeit für bis zu 215 Personen, später entstünden 25 Dauerarbeitsplätze. Die Zeitpunkte der Inbetriebnahmen wurden nicht genannt. (Foto: Plug Powers „Peachtree“-Elektrolyseur in Kingsland, Georgia. © S&B)
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Das internationale Forschungsprojekt CARE-O-SENE (Catalyst Research for Sustainable Kerosene) will „neuartige Fischer-Tropsch-Katalysatoren entwickeln und damit die Produktion von nachhaltigem Kerosin im industriellen Maßstab optimieren“. Dafür erhielt das Vorhaben jetzt Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 30 Millionen Euro. Weitere zehn Millionen Euro steuern den Angaben zufolge die Konsortialpartner aus der Industrie bei. Nachhaltiges Kerosin (Sustainable Aviation Fuel, SAF) basiert auf grünem Wasserstoff und Kohlendioxid. Im CARE-O-SENE Projekt forschen sieben südafrikanische und deutsche Projektpartner: Die Chemieunternehmen Sasol Germany GmbH und Sasol Ltd., das Helmholtz‐Zentrum Berlin für Materialien und Energie, das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Kapstadt (UCT) und die Ineratec GmbH. (Foto: Projektlogo. © HZB)
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Zwei Nutzfahrzeuge der britisch-kanadischen First Hydrogen Corp. haben von der Vehicle Certification Agency die Straßenzulassung für Großbritannien (ohne Nordirland) erhalten. Die leichten Transporter können ab Januar 2023 für 24 Monate von den Kunden auf öffentlichen Straßen getestet werden. Das Unternehmen rechnet damit, in diesem Zeitraum wichtige Daten zu erheben. Insgesamt haben 13 britische Fuhrparkbetreiber aus den Branchen Telekommunikation, Versorgung, Infrastruktur, Lieferdienste, Lebensmittelhandel und Gesundheitswesen ihr Interesse an Testeinsätzen bekundet. Die Brennstoffzellenfahrzeuge erzielen nach Unternehmensangaben mit einer Tankfüllung Reichweiten zwischen 400 und 600 Kilometern. First Hydrogen will sein Testprogramm auf die Europäische Union, die USA und Kanada ausweiten. Daneben arbeitet First Hydrogen im Rahmen seines HaaS-Programms (Hydrogen as a Service) auch an der Erzeugung und am Vertrieb von grünem Wasserstoff. (Foto: © First Hydrogen)
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iStock / © Danil Melekhin